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Die Finanzmärkte in Ostasien haben am Montag angesichts uneinheitlicher Vorgaben keine klare Richtung gefunden. Positive US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag standen enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus China vom Wochenende gegenüber. In Schanghai sorgten eine überraschend hohe Inflation und enttäuschende Industrieproduktionskennziffern für schlechte Stimmung. Der japanische Nikkei-Index setzte seinen Aufwärtstrend dagegen trotz der schwächeren Auftragslage der Maschinenbauindustrie fort.
In China sind die Preise im Februar deutlich stärker gestiegen als erwartet. Nachdem die Inflationsrate im Januar bei 2 Prozent gelegen hatte, sprang sie im Februar um 3,2 Prozent nach oben und damit so stark wie seit vergangenem April nicht mehr. Händler befürchten nun eine deutlich straffere Geldpolitik. Jedoch könnte das chinesische Neujahrsfest, das in diesem Jahr erst im Februar statt wie zuvor im Januar stattfand, zumindest für einen Teil der Preissteigerung verantwortlich gewesen sein, da die Preise für Lebensmittel und andere Produkte während der einwöchigen Ferien gewöhnlich deutlich anziehen. Die Industrieproduktion stieg derweil im Januar und Februar mit 9,9 Prozent weniger stark als erwartet. Und auch das Wachstum im Einzelhandel blieb im Januar mit einem Plus von 12,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinter den Erwartungen zurück. Weitere Hinweise auf eine Überhitzung lieferte dagegen der Immobiliensektor. "Die Konjunkturdaten waren nicht besonders aufmunternd. Mit Argwohn betrachten Anleger zudem nach wie vor die zunehmende Regulierung auf dem Immobilienmarkt", sagte Jacky Zheng von Capital Securities. Insgesamt sollte die Daten jedoch mit Vorsicht betrachtet werden, warnte Sue Trinh von RBC Capital Markets. "Das Neujahrsfest dürfte die Konjunkturdaten verzerrt haben. Um ein klares Bild von der konjunkturellen Entwicklung zu bekommen, dürfte es noch ein paar Monate dauern", sagte sie. Der Shanghai-Composite verlor 0,4 Prozent. Besonders unter Verkaufsdruck standen Banken- und Versicherungstitel: die Papiere von Ping An Insurance gaben 1,6 Prozent nach und die Aktien der Shanghai Pudong Development Bank verloren 2,2 Prozent. Gesucht waren dagegen Eisenbahntitel. Sie profitierten dabei von der Zerschlagung des chinesischen Eisenbahnministeriums in einzelne regulatorische Einheiten und der damit verbundenen Hoffnung auf eine bessere finanzielle Entwicklung der zahlreichen Bahnunternehmen des Landes. Die Aktien von Tianjin Goodhand Railway kletterten um 4,8 Prozent und Guangshen Railway legten um 1,9 Prozent zu. Dank des am Freitag gegenüber dem US-Dollar stark gefallenen Yen legte der japanische Nikkei-Index um 0,5 Prozent zu. Gefragt waren die Aktien exportorientierter Unternehmen: Toyota gewannen 1,8 Prozent und Honda sogar 2,6 Prozent. Nach einem stärker als erwartet gestiegenen operativen Gewinn klettern die Aktien von Sumco um 5,6 Prozent. Gestützt von Hoffnungen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik und auf ein Anziehen der Inflation gewannen zudem Finanz- und Immobilientitel: Sumitomo Mitsui Trust verteuerten sich um 2,3 Prozent, Mitsubishi Estate legten um 1,5 Prozent zu und Resona klettern sogar um 13,7 Prozent. Der Aufwärtstrend beim Nikkei dürfte zunächst weiter gehen. "Der Yen dürfte weiter fallen und der US-Dollar bald 100 Yen kosten. Beim Nikkei ist ein Stand von 13.000 Punkten kurzfristig plausibel", sagte Mark Williams von Capital Economics. Belastet von den Konjunkturdaten aus China standen in Sydney Minenaktien unter Abgabedruck: Rio Tinto verloren 2 Prozent und BHP Billiton 0,8 Prozent. Der australische Leitindex stieg jedoch um 0,5 Prozent. Am Devisenmarkt geht es zum Wochenstart eher ruhiger zu. Der Yen kostet 96,0815 US-Dollar und damit in etwa so viel wie im späten New Yorker Handel am Freitag. Und auch beim Euro tut sich kaum etwas. Er kostet 1,2996 US-Dollar und damit geringfügig mehr als Ende der vergangenen Woche. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/hhb/cln (END) Dow Jones Newswires March 11, 2013 05:12 ET (09:12 GMT) Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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