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Ich kann der Geopolitik einfach nicht entkommen. Da bin ich in die nördlichste Millionenmetropole der Erde geflogen, um ein wenig auszuspannen, doch auch hier verfolgt mich US-Präsident Donald Trump: im schönen Kaivopuisto-Park Helsinkis steht derzeit eines der Fahrzeuge, die das Treffen Trumps mit Vladimir Putin hier in Helsinki am 16. Juli vorbereiten.
Was werden die beiden Alpha-Tierchen wohl besprechen? Nato-Manöver? Krim- Annexion? Syrien-Krieg? G7-Mitgliedschaft? Sanktionen? Es gibt viele Themen. Auch wenn kein greifbares Ergebnis herauskommen könnte halte ich es für wichtig, das diese beiden Männer miteinander im Gespräch sind. Vielleicht kann Trump Putin ja dazu bringen, ihn bei seinem wichtigsten Ziel zu unterstützen: Der Schaffung fairer Handelsbedingungen zwischen den USA und China. Da würde es schon helfen, wenn Putin sich einfach zurückhält. Dafür könnten ja beispielsweise die Sanktionen gegen Russland gelockert werden. Doch Sie merken es: in diesem Sommer wird sich alles um den Handelsstreit zwischen den USA und China drehen. "Die Karten liegen auf dem Tisch" schrieb ich vor einer Woche. Von den angekündigten Eskalationsschritten sind diese Woche weitere Stufen in Kraft getreten. Und wie angekündigt hat der Aktienmarkt in der abgelaufenen Woche eine kräftige Gegenreaktion gezeigt. Schauen wir mal auf die Entwicklung der wichtigsten Indizes: WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (06.07.18) Woche Δ Σ '18 Δ Dow Jones 24.456 1,0% -1,5% DAX 12.496 2,6% -3,3% Nikkei 21.788 -2,2% -4,3% Shanghai A 2.877 -1,4% -16,9% Euro/US-Dollar 1,17 0,8% -2,1% Euro/Yen 129,78 0,6% -3,9% 10-Jahres-US-Anleihe 2,83% -0,02 0,41 Umlaufrendite Dt 0,15% -0,02 -0,13 Feinunze Gold $1.255 0,2% -3,7% Fass Brent Öl $77,08 -0,7% 15,8% Kupfer 6.399 -4,3% -10,6% Baltic Dry Shipping 1.622 22,0% 18,7% Bitcoin 6.582 10,7% -52,7% Die Aktienmärkte in China und Japan sind weiter abgerutscht. Insbesondere in China fürchtet man sich inzwischen vor den nächsten Eskalationsstufen des Handelsstreits. In den USA setzt sich langsam die Überzeugung durch, dass man dort auch ohne China durchkommen wird. Sprich: China braucht die USA, die USA können aber auch ohne China. So ist der Dow Jones um 1% angesprungen während der Shanghai Index um 1,4% abgerutscht ist. Der DAX ist sogar um 2,6% angesprungen. Hier gab es mehrere Katalysatoren: Zum einen die Einigung zwischen Seehofer und Merkel, zum anderen der Vorschlag des US-Botschafters, sämtliche Autozölle in beide Richtungen abzuschaffen. Eine solche Lösung würde natürlich insbesondere die deutsche Autonation begünstigen. Die Einigung im Asylstreit hat auch den Euro beflügelt, der um 0,8% auf 1,17 USD/EUR angesprungen ist. Die Wirtschaftsdaten, die wir diese Woche erhalten haben, waren überwiegend positiv. Dennoch ist die Rendite sowohl in den USA, als auch in Deutschland weiter rückläufig (je -0,02%punkte). Eine brummende Wirtschaft bei nachhaltig niedrigem Zinsniveau, was will das Anlegerherz mehr? Widersprüchliche Signale senden Kupfer und der Baltic Dry Verschiffungsindex: Während Dr. Kupfer, die der Kupferpreis aufgrund seiner prognostischen Fähigkeit für die Konjunktur häufig genannt wird, um 4,3% abgesackt ist, konnte der Verschiffungsindex diese Woche um 22% zulegen! Es scheint, es gibt in China keine Transportkapazitäten mehr auf den Schiffen. Ich würde den Sprung bei den Verschiffungskosten auf die drohenden US-Zölle schieben: Chinesische Firmen möchten nun so schnell wie möglich noch so viel wie möglich in die USA schicken, bevor Zölle auch ihre Produkte treffen. Vor diesem Hintergrund hat der Baltic Dry aktuell also eher eine Sonderentwicklung und dient nicht als Thermometer der chinesischen Konjunktur. Der Bitcoin pendelt nun schon seit einiger Zeit zwischen 6.000 und 7.000 USD. Erste Analysten sprechen von einer nachhaltigen Bodenbildung während andere sich darauf beschränken, den Niedergang des Bitcoins auszuschließen, aber dennoch ein deutlich tieferes Niveau erwarten. Hmm, ich bleibe bei meiner Vorliebe für Gold, wenn es um Alternativen zu den etablierten Währungssystemen unserer Erde geht. Und Gold ist derzeit so günstig wie schon lange nicht mehr. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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