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TOKIO (Dow Jones) - Getrieben von guten US-Vorgaben und der Erholung des Euro zum Yen ist es am Freitag an der Tokioter Börse zu deutlichen Kursgewinnen gekommen. Der Nikkei-225-Index gewann 1,7% bzw 163 Zähler auf 9.705, während der Topix um 1,1% bzw knapp 10 Punkte auf 866 zulegte. Teilnehmer berichteten von Eindeckungen von Leerpositionen insbesondere bei zyklischen Aktien. Ein erster Widerstand für den Index liege bei 9.800 Punkten. Positive Resonanz hätten im Handel zudem die Terminierung der Oberhauswahlen für Anfang Juli gefunden und der Rücktritt des für die Postprivatisierung verantwortlichen Ministers, hieß es.
Von der Erholung des Euro auf über 111 JPY profitierten exportsensitive Aktien von Unternehmen aus dem Technologiesektor und von Glasherstellern besonders, wie Börsianer sagten. Die japanischen Glashersteller erzielten einen Großteil ihrer Umsätze in der Eurozone, so ein Händler. Asahi Glass legten um 2,7% zu auf 928 JPY, Nippon Sheet Glass um 2,6% auf 238 JPY und Nippon Electric Glass um 2,1% auf 1.067 JPY. Im Technologiesegment gewannen Sony 1,9% auf 2.571 JPY und Canon 1,9% auf 3.715 JPY. Für Toshiba ging es um 2,2% nach oben auf 460 JPY mit einem Bericht, wonach es Verhandlungen mit Fujitsu (+0,9% auf 560 JPY) über das Zusammenlegen der Mobilfunkgeschäfte geben soll. Diese Idee komme zwar spät, sei aber dennoch positiv zu werten, so ein Analyst von Tokai Tokyo Securities mit Verweis auf die schon im früheren Jahresverlauf zusammengelegten Aktivitäten von NEC (-0,4% auf 243 JPY), Casio Computer (+3,4% auf 603 JPY) und Hitachi (+0,9% auf 344 JPY). Panasonic wurden 6,9% höher gehandelt mit 1.220 JPY nach einem Bericht, wonach die Tochter Sanyo Electric (+4,8% auf 130 JPY) die Produktion von Photovoltaik-Produkten in den USA und Europa erwägen soll und damit die Währungsrisiken senken würde. Zudem erhöhte Morgan Stanley MUFG die Gewinnprognose für Panasonic. Auch Bankenwerte gehörten zu den Gewinnern. Hier sei der Rücktritt des Ministers für Finanzdienstleistungen, Shizuka Kamei von der Nationalistischen Neuen Volkspartei, positiv aufgenommen worden. Der auch für die Postreform zuständige Minister trat aus Protest gegen die Pläne der Demokratischen Partei (DPJ), die eingeleitete Privatisierung der Post schnell zu stoppen, zurück. Für die Banken könnte dies letztlich weniger Wettbewerb bedeuten, erklärten Händler. Kamei habe sich zudem strikt für eine stärkere Regulierung ausgesprochen. MUFG legten um 3,1% zu auf 429 JPY, Mizuho FG um 0,6% auf 158 JPY und Takefuji um 0,7% auf 282 JPY. Sharp legten bei hohen Umsätzen um 3,9% zu auf 967 JPY. Die Aktie habe von einer Erholung nach zuletzt starken Verlusten profitiert, aber auch von einer Hochstufung auf "Overweight" durch Morgan Stanley. Honda hinkten dem Markt weiter hinterher, wenngleich der Autobauer die Produktion bei zwei Zulieferern in China nach streikbedingten Unterbrechungen wieder aufgenommen hat. Die Aktie gab um 0,6% nach auf 2.606 JPY. Mitsui & Co. konnten sich von ihren jüngsten Verlusten nicht erholen und büßten weitere 0,6% auf 1.092 JPY ein. Das Handelshaus ist indirekt an der im Golf von Mexiko explodierten Ölplattform beteiligt. Der zuletzt gestiegene Ölpreis und die über Erwarten gut ausgefallenen chinesischen Handelsbilanzdaten halfen dagegen den Kursen der Konkurrenten Sumitomo Corp um 0,2% auf 937 und Mitsubishi Corp um 0,6% auf 1.898 JPY nach oben. DJG/DJN/gos Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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