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Der deutsche Aktienmarkt ist am Dienstag im Vorfeld der Abstimmung im zyprischen Parlament zur geplanten Bankenabgabe unter Abgabedruck geraten. Berichte über ein angebliches Rücktrittsgesuch des zyprischen Finanzministers sorgten für erhebliche Verunsicherung unter den Börsianern. "Die Gespräche zur Bankenabgabe scheinen sich sehr schwierig zu gestalten", sagte ein Händler. Der DAX verlor 0,8 Prozent auf 7.948 Punkte, der Euro fiel auf ein neues Dreimonatstief.
"Es gibt keinen Präzedenzfall in Europa, falls Zypern mit 'Nein' stimmen sollte", kommentierte Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank. Ein "Nein" könnte für eine Weile erhebliche Verwerfungen an den Finanzmärkten auslösen und einen Austritt des Landes aus der Eurozone zur Folge haben. "Allerdings wissen die Märkte, dass die EZB über die Werkzeuge verfügt, um eine Ansteckung einzudämmen", hieß es einschränkend. Mit Verlusten von 4,4 Prozent auf 32 Euro musste die Aktie der Deutschen Bank erhebliche Verluste hinnehmen. Die geplante Bankenabgabe auf Zypern hat das Gespenst eines Sturms auf die Banken in anderen Ländern der Peripherie beschworen. Bei einem "Nein" des zyprischen Parlaments dürfte der Bankensektor einer der Hauptleidtragenden sein. In Europa war der Sektor mit einem Minus von 3,9 Prozent Tagesverlierer. Tagesverlierer im DAX waren die Papiere von ThyssenKrupp mit einem Minus von 5,5 Prozent auf 17,36 Euro. Die Aktien brachen ein, da möglicherweise eine Kapitalerhöhung droht. Der Erlös könnte die magere Eigenkapitalquote verbessern. Zuletzt lag diese bei 11,4 Prozent - einer der schlechtesten Werte in der Industrie. Analyst Stefan Freudenreich von equinet hält eine Kapitalerhöhung von rund 1,25 Milliarden Euro für denkbar. Metro-Papiere stiegen dagegen um 5,4 Prozent auf 22,94 Euro, nachdem die UBS die Aktien auf ihre "Key Call List" für besonders interessante Werte gesetzt hatte. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com DJG/mpt/ros Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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