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NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Zugewinnen der vergangenen beiden Handelstage haben die US-Börsen zum Ende der Woche den Erholungskurs mit deutlichen Aufschlägen fortgesetzt. Am Devisenmarkt gab der Dollar nach.
Der Dow-Jones-Index schloss 1,2 Prozent höher bei 32.152 Punkte, der S&P-500 notierte 1,5 Prozent fester. Für den Nasdaq-Composite ging es um 2,1 Prozent nach oben. Dabei gab es insgesamt 2.705 (Donnerstag: 1.747) Kursgewinner und 530 (1.427) -verlierer. Unverändert schlossen 124 (178) Titel. "Die Rallye basiert zum Teil auf einem überverkauften Markt" nach dem Abverkauf, der durch die Jackson Hole-Rede des Fed-Präsidenten Jerome Powell Ende August ausgelöst wurde, so Keith Lerner, Co-Chief Investment Officer von Truist Advisory Services. Die Erkenntnis über eine weitere Zinserhöhung der US-Notenbank um 75 Basispunkte bei der Sitzung im September dürfte am Markt angekommen sein, hieß es. Dies habe Fed-Chairman Jerome Powell in seiner Rede am Vortag erneut bekräftigt. Dem schlossen sich jüngst auch andere Fed-Vertreter an. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Canada haben ebenfalls in der zurückliegenden Woche große Zinsschritte beschlossen, um die weiter stark steigende Inflation in den Griff zu bekommen. Auch Fed-Gouverneur Christopher Waller hat sich am Freitag für eine Fortsetzung der großen Zinsschritte der US-Notenbank ausgesprochen. "Mit Blick auf unsere nächste Sitzung unterstütze ich eine weitere signifikante Zinserhöhung", sagte er laut Redetext. Solch ein Schritt sei notwendig, um den Zinssatz auf ein Niveau zu bekommen, auf dem die Nachfrage "klar eingeschränkt" wird. In den Fokus rücken nun die US-Verbraucherpreise für den August am Dienstag, die den weiteren Kurs der Fed mitbestimmen könnten. Einige Marktteilnehmer rechnen hier mit einem Rückgang gegenüber dem Vormonat. Allerdings dürfte das nicht ausreichen, um die Fed zu einer Temporeduzierung bei den Zinserhöhungen zu animieren, denn das Fed-Ziel einer Inflation von 2 Prozent sei noch weit entfernt, sagte ein Beobachter. Dollar fällt deutlich - Ölpreise legen weiter zu Mit deutlichen Abgaben zeigte sich der Dollar. Für den Dollar-Index ging es um 0,7 Prozent abwärts. Die Abschwächung dürfte jedoch nur vorübergehend sein, meinte Peter Cardillo von Spartan. "Ich denke, dass dies auf eine überkaufte Situation zurückzuführen ist". Es handele sich um "eine vorübergehende Korrektur und nicht den Beginn eines Abwärtstrends", ergänzte der Teilnehmer. Der Euro notierte im Gegenzug wieder knapp über der Parität. Am Ölmarkt stiegen die Preise weiter, womit sich die Erholung vom zuletzt markierten 8-Montatstief fortsetzte. Brent und WTI gewannen bis zu 3,7 Prozent. Der Anstieg setzte am Donnerstag ein, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin angedeutet hatte, dass er Lieferverträge mit Europa aufkündigen könnte. "Wir werden überhaupt nichts liefern, wenn es unseren Interessen widerspricht", wurde Putin auf einem Wirtschaftsforum zitiert. "Wir werden kein Gas, kein Öl, keine Kohle, kein Heizöl liefern - wir werden nichts liefern." Der Goldpreis profitierte vom schwächeren Dollar. Der Preis für die Feinunze legte um 0,5 Prozent zu. Am Anleihemarkt blieb die Volatilität weiter hoch. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel schließlich leicht um 0,7 Basispunkte auf 3,31 Prozent. Kroger und Docusign nach Zahlen gesucht - Zscaler mit Kurssprung Bei den Einzelwerten legte die Aktie von T-Mobile US um 0,2 Prozent zu. Die Tochter der Deutschen Telekom will Aktien im Wert von 14 Milliarden Dollar zurückkaufen. Pfizer rückten 1,6 Prozent vor. Der Pharmakonzern strebt eine Zulassung für seinen Medikamentenkandidaten Ritlecitinib zur Behandlung von Alopecia areata, einer Autoimmunkrankheit, die Haarausfall verursacht, in Europa und den USA an. Tesla (+3,6%) will offenbar weiter oben in die Wertschöpfungskette für Autobatterien einsteigen. Bei dem potenziellen neuen Geschäft handelt es sich um die Raffination von Lithium in Texas. Kroger stiegen um 7,4 Prozent. Der Betreiber von Supermärkten hatte einen über den Erwartungen liegenden Gewinn und Umsatz für das zweite Quartal gemeldet und den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben. Weniger gut lief es beim Schusswaffenhersteller Smith & Wesson (-6,3%), der einen Umsatzeinbruch um fast 70 Prozent vermeldete. Finanzvorständin Deana McPherson zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Nachfrage mit Beginn der Jagdsaison im dritten Quartal wieder anziehen werde. Für die Aktien von Docusign ging es nach Zweitquartalszahlen um 10,5 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte zwar einen höheren Nettoverlust verzeichnet als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, auf bereinigter Basis aber einen Gewinn erzielt, der über den Erwartungen der Analysten lag. Der Umsatz stieg zudem stärker als erwartet. Die Aktie von Zscaler machte einen Sprung um 21,9 Prozent. Das Cloud-Sicherheitsunternehmen hatte ein Umsatzwachstum von mehr als 60 Prozent für sein viertes Geschäftsquartal gemeldet. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/err (END) Dow Jones Newswires September 09, 2022 16:15 ET (20:15 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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