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TOKIO (Dow Jones) - Nach den kräftigen Vortagesgewinnen und dem Erreichen eines Einmonatshochs in Reaktion auf die von China angekündigte Lockerung der Dollarbindung des Yuan ist es am Dienstag an der Börse in Tokio nach enttäuschenden US-Vorgaben zu Gewinnmitnahmen gekommen. Insbesondere bei den jüngst favorisierten Rohstoffaktien und exportsensitiven Werten beobachteten Teilnehmer Korrekturbewegungen nach unten. Der Nikkei-225 verlor 1,2% bzw 125 Punkte auf 10.113. Bei 10.000 Punkten liege nach dem jüngst bei vielen Teilnehmern wieder zurückgekehrten Vertrauen eine Unterstützung, hieß es. Der Topix ermäßigte sich um 0,9% bzw 8 Zähler auf knapp 895.
Der Markt beschäftige sich weiter mit den potenziellen Folgewirkungen der neuen chinesischen Währungspolitik, unter anderem auch auf die Schuldenkrise in Europa, hieß es. Die zu beobachtenden niedrigen Umsätzen seien ein Zeichen dafür, dass viele Akteure eine abwartende Haltung eingenommen hätten. Die Abstufung des Ratings der BNP Paribas durch Fitch sei ein Warnzeichen, doch solange der Euro zum Yen nicht stärker nachgebe, dürfte das Abwärtspotenzial begrenzt sein, sagten Händler. Auch im Tagesverlauf anstehende wichtige Konjunkturdaten zum Immobilienmarkt aus den USA und aus Deutschland mit dem ifo-Index, hätten zur Zurückhaltung beigetragen. Exportwerte litten zusätzlich unter dem zum Yen nachgebenden Euro. Nikon verloren 3% auf 1.690 JPY. Laut Analysten ist die von dem Unternehmen mit einer Produktinnovation erhoffte Ausweitung der Kundenbasis bereits eingepreist. Sony verbilligten sich um 3,2% auf 2.536 JPY. Advantest büßten 0,7% ein auf 2.084 JPY, nachdem das Papier am Vortag noch um 5,7% zugelegt hatte. Die rohstoffnah eingestuften Aktien des Handelshauses Mitsui & Co gaben um 2,9% nach auf 1.175 JPY. Im Reedereisektor verloren Mitsui O.S.K. Lines 1,8% auf 659 JPY. Bankenaktien profitierten dagegen von einem positiven Kommentar der Citigroup. Laut den Analysten könnte die Staatsschuldenkrise in Europa die Gewinne der Banken zwar begrenzen, im Juli dürfte aber mit dem dann erwarteten revidierten Basel-III-Abkommen ein neuer Wind wehen. Die mit dem Abkommen zu erwartenden höheren Kapital-Anforderungen könnten angesichts der herrschenden Unsicherheiten im Finanzsektor zu Spekulationen führen, dass politische Regulierungsmaßnahmen abgeschwächt werden, was den Banken zugute kommen würde. MUFG legten um 0,7% zu auf 431 JPY und Resona um 2,8% auf 1.124 JPY. Die Citigroup nannte als Kursziel für MUFG 600 JPY. Astellas Pharma stiegen um 0,3% auf 3.060 JPY, getrieben von einer Hochstufung auf "Buy" von "Neutral" durch die UBS. Als Kursziel wurden 3.700 JPY genannt. T&D Holdings machten 0,8% gut auf 2.059 JPY, nachdem Bank of America Merrill Lynch die Einstufung für die Aktie auf "Buy" von "Neutral" erhöht hatte. Den vierten Handelstag in Folge lagen Dai-ichi Life im Minus. Diesmal ging es um 3,4% nach unten auf 129.100 JPY, belastet von Sorgen über negative Auswirkungen der Staatsschuldenkrise in Europa auf das Unternehmensergebnis. Der Versicherer weise einen großen Anteil europäischer Anleihen in seinem Portfolio auf, hieß es dazu. Besser als der Gesamtmarkt schlugen sich Papiere von Unternehmen aus dem LCD-Geschäft, nachdem sich MS MUFG Securities positiv für den Sektor geäußert hatte und mit einem starken Ersatzbeschaffungsbedarf rechnet. 2009 habe der Anteil der LCD TV-Geräte weltweit erst bei 20% gelegen, so die Begründung. Sharp gingen unverändert mit 1.016 JPY und Nippon Electric Glass gaben um 0,4% nach auf 1.137 JPY. DJG/DJN/gos Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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