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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag mit einem neuen Jahreshoch bei 7.287 Punkten in die Woche gestartet. Der DAX konnte dieses zwar bis zum Handelsschluss nicht ganz halten, der Leitindex schoss dennoch mit einem stattlichen Plus von 67 Punkten oder 0,9% auf 7.284 und notierte damit fester. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 91 (Freitag: 93,1) Mio Aktien im Wert von rund 3,15 (Vortag: 3,13) Mrd EUR.
Selbst schwache Daten zu den deutschen Auftragseingängen für den Monat Dezember konnten das Sentiment nicht belasten. Binnen Monatsfrist sind die Orders um 3,4% gesunken, Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang um 1,5% erwartet. "Angesichts des Schnees im Dezember lag das Prognoserisiko allerdings auf der Downside", erklärte ein Händler die fehlende Marktreaktion. Im November war der Auftragseingang noch überraschend stark um 5,2% gegenüber dem Vormonat gestiegen. Übergeordnet wird die Stimmung der Anleger weiter als sehr gut beschrieben. Händler verwiesen dabei auf die schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA vom Freitag, die von den Märkten sehr gut weggesteckt worden seien. Auch belaste die Situation in Ägypten offenbar nicht mehr. "Das spricht für die Stärke des Marktes", hieß es von einem Teilnehmer. Es sei offensichtlich, dass die Investoren derzeit mehr Chancen als Risiken sähen. Daneben habe Fed-Chairman Ben Bernanke klar gemacht, dass die US-Notenbank bereit stehe, notfalls zusätzliche Liquidität in den Markt zu geben. "Es macht keinen Sinn, sich einer solchen Entwicklung entgegenzustellen", sagte ein Teilnehmer. Dagegen spielt die Bekanntgabe des Beschäftigungsindikator des Conference Board am Nachmittag keine Rolle. adidas stiegen kräftig um 3,6% auf 47,68 EUR und waren damit Tagesgewinner im DAX. Händler verwiesen auf die Ankündigung von Vorstandschef Hainer, im laufenden Jahr in China 1 Mrd EUR umsetzen zu wollen. "Seit dem dritten Quartal wächst adidas in China wieder und damit ist diese Marke abermals in Reichweite gekommen", sagte ein Broker. Gefragt waren weiter Banken: Deutsche Bank gewannen 1,3% auf 46,82 EUR, für Commerzbank ging es um 1,4% auf 5,85 EUR nach oben. Auch Munich Re erleben derzeit eine Renaissance; das Papier schloss 1,9% fester bei 122,50 EUR. Im Handel wurde wie bereits in den vergangenen Tagen auf die Entspannung der Schuldenkrise in der Eurozone verwiesen, zumal habe es zuletzt zahlreiche Hochstufungen im Sektor gegeben. Die Autowerte überwanden die anfängliche Schwäche zur Eröffnung und gingen mit einem satten Plus aus dem Handel: Daimler gewannen 1,8%, VW 3,2% und BMW 3,5%. Mit einem Aufschlag von 0,1% auf 56,89 EUR blieben indes Deutsche Börse klar hinter der Entwicklung des Gesamtmarktes. Als belastend werteten Händler einen Bericht der "Wirtschaftswoche", wonach Bundesbankvorstand Joachim Nagel das High Frequency Trading notfalls per Gesetz begrenzen will. Vernachlässigt wurden weiter Titel aus dem Konsumgüterbereich; Henkel rückten um 0,3% auf 44,97 EUR vor, für Beiersdorf ging es um 0,8% auf 41,52 EUR nach unten. Die Anleger fürchten steigenden Margendruck mit den anziehenden Rohstoffpreisen. Weiter gemieden wurden auch Metro mit einem Minus von 1,7% auf 52,52 EUR. Die enttäuschenden Quartalszahlen wirkten noch nach, hieß es zur Begründung. Mit der Entspannung in Ägypten zogen Lufthansa um 2,7% auf 15,70 EUR an. Für Air Berlin ging es sogar um 3,8% auf 3,58 EUR nach oben. Die Airline hat zudem Verkehrszahlen für Januar vorgelegt, die insgesamt positiv bewertet werden. Im MDAX sprangen GEA um 6,2% auf 22,78 EUR an. Die vorläufigen Zahlen zum vierten Quartal 2010 von GEA wurden im Handel als "sehr ordentlich" bezeichnet. Nach dem Erhalt von Aufträgen im Volumen von mehr als 107 Mio EUR gewannen Gildemeister 2,6% auf 16,85 EUR. Leoni stiegen mit dem Automobilsektor und gewannen 3,2% auf 32,34 EUR. SGL Carbon verloren dagegen 1,6% auf 27,08 EUR. Die Aktien wurden von der UBS auf "Neutral" nach "Kaufen" gesenkt. Solarworld im TecDAX sprangen um 6,7% auf 8,34 EUR. Die Zahlen des Solarunternehmens wurden als positiv eingestuft. EBIT und Nettogewinn seien etwas besser als erwartet ausgefallen, während die Umsätze sich im Rahmen der Schätzungen bewegten. Zudem erhöhte Credit Suisse die Aktie auf "Outperform" nach "Neutral". DJG/mpt/ros Copyright (c) 2011 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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