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Impulsgeber an den Finanzmärkten in Ostasien waren am Freitag zwei europäische Notenbanken. Für gute Stimmung sorgte wie bereits an den europäischen Börsen vor allem EZB-Chef Mario Draghi. Er hatte am Donnerstag versichert, die Leitzinsen im Euroraum für längere Zeit auf dem aktuellen Rekordtief zu belassen oder sogar noch weiter zu senken. Zuvor hatte bereits die Bank of England Hoffnungen auf steigende Zinsen geweckt, indem sie ausdrücklich darauf hingewiesen hatte, dass die zuletzt gestiegenen Marktzinsen eine Bedrohung für den konjunkturellen Ausblick darstellen würden. Zusätzlich gestützt von dem wieder schwächeren Yen führte die Tokioter Börse die Liste der Gewinner an, während der südkoreanische Kospi belastet von deutlichen Verlusten beim Indexschwergewicht Samsung 0,3 Prozent einbüßte.
In Seoul rutschten die Aktien des Apple-Rivalen mit 3,5 Prozent ins Minus, nachdem der Technologieriese mitgeteilt hatte, im zweiten Quartal wohl deutlich weniger Gewinn gemacht zu haben als zuvor. Belastet wurde der Aktienkurs vor allem von Sorgen um einen schwächelnden Absatz des Smartphones Galaxy S4. Weil Anleger fürchten, dass sich das Smartphone nicht so gut verkauft, ist der Aktienkurs von Samsung bereits zuvor deutlich gesunken. Die Kursverluste haben den Börsenwert des Konzerns seit Mitte März bereits um fast 30 Milliarden US-Dollar verringert. An der Tokioter Börse sorgte der wieder etwas billigere Yen - der US-Dollar kletterte wieder deutlich über die Marke von 100 Yen und kostet aktuell 100,12 Yen - beim Nikkei-Index für ein Plus von 2,1 Prozent auf 14.310 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Ende Mai. Zu den Tagesgewinnern gehörten vor allem die Papiere von exportorientierten Unternehmen. Kyocera zogen um 2,9 Prozent, Fanuc um 1,7 Prozent und Toyota um 2,1 Prozent an. Panasonic gewannen 2,6 Prozent, nachdem die Wirtschaftszeitung Nikkei berichtet hatte, der Konzern plane, seine Solarzellenfabrik in Europa zu schließen. Suntory Beverage & Food, die erst am Mittwoch ihr Börsendebüt gegeben haben, gewannen 1,7 Prozent und reagierten damit auf Medienberichte, denen zufolge der Konzern plane, 600 Milliarden Yen für die Übernahme von Unternehmen insbesondere in Schwellenländern auszugeben. Gestützt von Aussichten auf eine anhaltende lockere Geldpolitik setzten Minenwerte ihre Erholung in Sydney fort. BHP Billiton legten 1,2 Prozent und Rio Tinto 1 Prozent zu. Seit Anfang des Jahres mussten beide Papiere kräftig Federn lassen. Bei BHP Billiton summieren sich die Verluste auf 15 Prozent und bei Rio Tinto sogar auf 20 Prozent. Deutlich bergab ging es dagegen mit den Papieren von Goldminenbetreibern. Belastet von einem wieder sinkenden Goldpreis gaben Newcrest Mining 2,3 Prozent und Evolution Mining 4 Prozent ab. Perseus Mining sanken sogar um 10 Prozent, nachdem der Konzern für eine seiner Minen leicht niedrigere Produktionszahlen gemeldet hatte. Der Gesamtmarkt schloss mit einem Plus von einem Prozent. Der Shanghai-Composite gewann mit einem Plus von 0,1 Prozent lediglich leicht. Nach dem Ausverkauf im Juni seien die Aktien insgesamt niedrig bewertet, sagt Analyst Pei Xiaoyan von United Securities. Bis Ende des dritten Quartals seien keine deutlichen Gewinne zu erwarten. Erst dann dürfte die chinesische Wirtschaft auf die Investitionen aus dem ersten Quartal reagieren. Bei geringen Umsätzen zog der HSI in Hongkong um 1,9 Prozent an. Gefragt waren vor allem Bankenwerte. Sie erholten sich damit weiter von ihren Verlusten der vergangenen Tage. HSBC legten um 2,8 Prozent und ICBC um 3 Prozent zu. Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com DJG/DJN/hhb/raz Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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