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Nach den kräftigen Vortagesgewinnen haben die Finanzmärkte in Ostasien am Freitag eine Verschnaufpause eingelegt. Während es an der Tokioter Börse gestützt von dem wieder etwas schwächeren Yen leicht bergauf ging und der Handel in Sydney vor allem von anziehenden Rohstoffpreisen profitierte, belasteten an den chinesischen Börsen Gewinnmitnahmen die Kurse.
Für den ersten Platz auf der Liste der Gewinner reichte der Börse in Sydney zum Wochenschluss ein mageres Plus von 0,2 Prozent. Gestützt von deutlichen Gewinnen bei Minenaktien erreichte der australische Leitindex den höchsten Stand seit sieben Wochen. Rio Tinto legten um 1,6 Prozent und BHP Billiton um 1,4 Prozent zu. Die Aktie von Goldminenbetreibern profitierten von der Erholung am Goldmarkt, in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt hatte. Am Freitag verbilligte sich die Feinunze jedoch auf 1.276 Dollar nach einem Vortagesschluss von 1.284 Dollar. Newcrest Mining kletterten um 8,9 Prozent und Perseus Mining zogen sogar um 13,3 Prozent an, nachdem sie am Vortag bereits rund ein Viertel zugelegt hatten. Den chinesischen Börsen ging dagegen nach der Rally an den beiden Vortagen die Puste aus. Vor der Veröffentlichung der BIP-Daten für das zweite Quartal am Montag verlor der Schanghai-Composite 1,7 Prozent und der Hongkonger HSI 0,8 Prozent. Grund für die fallenden Kurse seien die übertriebenen Gewinne der beiden Vortage gewesen, sagten Händler. Für weiter steigende Kurse habe dem Markt angesichts der schwächelnden Konjunktur die Kraft gefehlt. Das Wirtschaftswachstum dürfte sich nach Erwartung der Analysten von April bis Juni abgeschwächt haben. Im Schnitt rechnen sie mit einem BIP-Zuwachs um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nach einem Plus von 7,7 Prozent im ersten Quartal. Noch pessimistischer sind die Analysten von Macquarie. Sie gehen für das Gesamtjahr nur noch von einem Wirtschaftswachstum von 7,3 Prozent nach zuvor 7,8 Prozent aus. "Die Probleme liegen bei den chinesischen Unternehmen und lokalen Regierungen. Belastend wirkt vor allem die steigende Verschuldung und die hohen Zinsen", sagt Analyst Chen Shao. Gestützt von einem wieder etwas schwächeren Yen - der Greenback kostete zuletzt 99,03 Yen nach 98,24 im Tagestief am Donnerstag - legte der Nikkei-Index um 0,2 Prozent auf 14.506 Punkte zu und erreichte damit wie der S&P/ASX-200 in Australien den höchsten Stand seit sieben Wochen. Die anziehende Industrieproduktion lieferte kein Störfeuer, denn sie traf im Großen und Ganzen die Erwartungen. Sie legte im Mai revidiert um 1,9 Prozent nach einem vorläufigen Plus von 2,0 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. "Die angehobene Prognose für die konjunkturelle Entwicklung durch die japanische Notenbank dürfte Aktien mittel- bis langfristig stützen", sagt Analyst Yutaka Miura von Mizuho Securities. Kurzfristig sei jedoch lediglich mit einem begrenzten Wachstum zu rechnen, da Händler und Analysten eine Überhitzung des Marktes fürchteten, fügt er hinzu. Von der schwächelnden Heimatwährung konnten vor allem die Aktien der exportorientierten Unternehmen profitieren. Fanuc gewannen 1,5 Prozent und Nikon 1,3 Prozent. Abwärts ging es dagegen bei Fast Retailing. Das Schwergewicht im Nikkei verlor 5,8 Prozent. Analysten stuften den Gewinnsprung bei Fast Retailing, Mutter des Kleiderkonzerns Uniqlo clothing stores, nicht als nachhaltig ein. Bergab ging es trotz überraschend starker BIP-Daten in Singapur. Hier notiert der Leitindex kurz vor Börsenschluss mit 0,5 Prozent im Minus. Das Wirtschaftswachstum lag im zweiten Quartal bei 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, prognostiziert worden war lediglich ein Zuwachs von 2,1 Prozent. Und auch an der Börse in Seoul ging es nach den deutlichen Gewinnen am Vortag talwärts. Der Kospi gab 0,4 Prozent ab. Zu den Verlierern zählten vor allem Automobilwerte, nachdem Medien über schärfere Vorschriften für die Unternehmen in chinesischen Großstädten berichtet hatten. Hyundai Motor verloren 5,9 Prozent und Kia Motors 4,7 Prozent. Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com DJG/DJN/hhb/flf Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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