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FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas erholt von den schweren Vortagesverlusten ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Stützend wirkten freundliche US-Aktienmärkte. Geprägt waren die Themen vom Ukrainekrieg und immer deutlicheren wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen für den Westen. Zu den Wachstumssorgen kommt nun auch noch eine Rekord-Inflation, was per Saldo eine Stagflation bedeuten könnte. Anleger flohen daher in Öl-, Stahl- und Rohstoffaktien, Verlierer waren Autos und Versorger. Der DAX legte 0,7 Prozent zu auf genau 14.000 Punkte. Das Indexplus täuschte aber über eine enorme Volatilität der Einzelwerte hinweg.
EU-Inflation auf Rekordwert Sorgen machte der beschleunigte Anstieg der Inflation in Europa: Im Februar sprang sie auf den Rekordwert von 5,8 Prozent nach 5,1 Prozent im Vormonat. Das liegt weit jenseits der EZB-Prognose von 3 Prozent für das Gesamtjahr. Selbst Bundesbank-Präsident Joachim Nagel sieht die Inflation nun für 2022 im Schnitt über 5 Prozent. Ulrike Kastens, Europa-Volkswirtin von Vermögensverwalter DWS, rechnet mit einem ungebremsten weiteren Anstieg der Inflation und hält nun sogar eine "Sechs vor dem Komma" bei den nächsten Daten im März für möglich. In den USA unterstrich derweil Notenbank-Präsident Jerome Powell, eine Zinserhöhung in zwei Wochen sei angemessen. Anleger flüchten in Rohstoffe Die Sorge vor Inflation und nun auch noch Versorgungsknappheiten trieb Anleger in die Rohstoff-Aktien, die aber am deutschen Markt kaum zu finden sind. Der Sektor der europäischen Ölwerte schoss über 4 Prozent nach oben. Erste russische Gegenmaßnahmen trieben Stahlwerte: Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass will Russlands Stahlkonzern Severstal nicht mehr in die EU liefern - und damit an Kunden der Autoindustrie. Thyssenkrupp stiegen 2 Prozent und Arcelormittal um 3 Prozent, da sie wohl den Ersatz zu erhöhten Preisen liefern werden. Autowerte zählten daher zu den Hauptverlierern, Daimler Truck fielen 5 Prozent, Mercedes-Benz um 3,6 Prozent. Versorger standen weiter unter Druck. Eon brachen um 8,2 Prozent, RWE verloren 3,8 Prozent. Der Markt fürchtet sich vor einer möglichen Sondersteuer auf deren Gewinne angesichts der rapide steigenden Energiepreise. Aus der Berichtssaison kamen ebenfalls nur gemischte Signale: SMA Solar brachen um rund 18 Prozent ein. Sowohl die Zahlen für 2021 als auch der Ausblick auf 2022 enttäuschten. Laut Jefferies hatte der Gewinn (EBITDA) die Markterwartung um 73 Prozent verfehlt. Im DAX kletterten SAP um 2 Prozent. Aus den Zahlen von Salesforce in den USA ließen sich positive Rückschlüsse auf SAP ziehen, hieß es von Analysten. Gesucht waren auch MTU und Airbus mit über 5 Prozent Plus, die von erhöhten Rüstungsausgaben profitieren könnten. Bayer stiegen um 4 Prozent dank zahlreicher positiver Analystenkommentare zu den am Vortag veröffentlichten Geschäftszahlen. Sixt legten um 6,2 Prozent zu. Die Jahreszahlen 2021 kamen gut an, der Vorsteuergewinn lag oberhalb der Prognose. Darüber hinaus die Deutsche Börse den Handel mit russischen Wertpapieren eingestellt. Das betrifft sämtliche Instrumente auf russische Anleihen, Einzelwerte und strukturierte Produkte. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mod/cln (END) Dow Jones Newswires March 02, 2022 11:59 ET (16:59 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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