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China will angeblich einen Großteil der portugiesischen Anleihen, die im Volumen von 80 Mrd USD refinanziert und damit auch platziert werden müssen, aufkaufen. In einer ersten Tranche sollen zunächst 3-5 Mrd. USD von den sogenannten ESFR-Portugal-Anleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren gekauft werden, was auch als Vertrauensbeleg für den Euro gilt. Damit könne auch China eine Sprengung des Euros vermeiden, wenn sie es wollen.
China hat aufgrund des zunehmenden Exports nach Europa ein großes Interesse an einem stabilen Euro. Zudem hat China jetzt fast 3 Billionen USD an Währungsreserven, wobei die chinesische Notenbank jetzt offensichtlich außer in Gold mehr in den Euro diversifizieren möchte. Dies könnte den Dollar mittelfristig schwächen und den Euro stärken, was am Freitag schon der Fall war. Der IWF will hingegen Griechenland keine Kredite mehr gewähren, wenn Griechenland weiterhin gegen die Auflagen verstoße. Erforderlich sei jetzt eine Privatisierung im Volumen von 50 Mrd €. Der griechische Präsident Papandreou hat angekündigt, dass Griechenland schon in wenigen Wochen zahlungsunfähig sei. Der Staat hat Schulden von 340 Mrd. € und Griechenland ist nach wie vor in einer Rezession. Die Arbeitslosigkeit liegt offiziell bei 16%, inoffiziell ist sie wesentlich höher, vor allem bei der Jugend. Der Sparkurs forciert die Depression im Land. Die Rating-Agenturen sorgen zusätzlich für Druck auf die ohnehin hohen Zinsen. Ein Teufelskreis. Jetzt verschärft sich auch die Kapitalflucht in Griechenland, was normalerweise zu einem Kursverfall bei der Währung führen würde. Griechenland steckt aber in einem zu engem Euro-Korsett und kann sich durch eine Abwertung nicht befreien, wie es Russland bei der Rubel-Krise 1998 konnte. Auch damals gewährte der IWF Russland keine Kredite mehr und ließ Russland damit fallen. Die Folgen waren zunächst schmerzlich im ersten Jahr, langfristig aber gesund und notwendig. Schauen Sie sich an, wie gut Russland jetzt nach der brutalen Rubel-Abwertung um über 70% in 1998 dasteht. Die Auslandsschulden betragen nur 7% des BSP, wovon die USA und erst recht Griechenland träumen würden. In Moskau leben die meisten Milliardäre der Welt. Nach Forbes gibt es 79 Milliardäre, die in Moskau leben. Vor zehn Jahren kam die Hälfte der Milliardäre aus den USA, heuet ist es nur noch ein Drittel. In Asien leben mehr Milliardäre als in Europa. Damit hat Moskau auch New York wieder überrundet, was zeigt, dass sich auch nach einem Rubel-Schock wieder selektiv Reichtum bilden kann, auch in Griechenland, obwohl die Greichen keine Rohstoffe haben wie Russland. Die Bankeinlagen in Griechenland nehmen immer mehr ab. In den letzten 18 Monaten sind die Bankeinlagen in Griechenland um 38 Mrd € geschrumpft. Wo sind sie nur geblieben? Angeblich haben die Griechen schon jetzt über 260 Mrd € in der Schweiz geparkt. Die beiden größten Schweizer Banken verwalten allein 20 Mrd € von Geldern aus Griechenland. Warum wird sowas dauerhaft zugelassen? Diese Gelder müssen aufgedeckt und wieder zurückgeführt werden, denn dies sind immerhin 120% des BSP. Schon dadurch könnte Griechenland gerettet werden. So arm ist Griechenland also nun auch wieder nicht. Zudem muss das griechische Steuersystem noch effizienter und das Sozialsystem westeuropäischen Standards angepasst werden. Solange das nicht passiert, bleibt Deutschland der Zahlmeister Europas. Die Schweiz bleibt derweil das Auffanggecken für Fluchtkapital der ganzen Welt, auch aus Russland, den USA und Deutschland. Wenn hier die Schweizer Banken „mitmachen“ würden und die Liechtensteiner und Luxemburger auch, könnte so mancher Staat wesentlich besser dastehen. Dies wird in Zukunft auch die USA betreffen. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass der Schweizer Franken aufgrund der großen „Kapitalflucht-Nachfrage“ von einem Hoch zum nächsten jagt, sogar gegenüber dem Euro. Am Freitag stieg der Schweizer Franken auf das neu historische Hoch von 1,21 EUR/CHF. In einem Jahr fiel der Euro zum Schweizer Franken von 1,44 auf 1,22 EUR/CHF. vor drei Jahren befand sich der EUR nach bei 1,60 EUR/CHF. Insofern war auch der Schweizer Franken aus Sicht der EWU-Länder in den letzten 3 Jahren eine gute Geldanlage. Die Schweiz wird im Moment (noch) als der sichere Hafen betrachtet, was wiederum aber auch die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz im Export beeinträchtigt. Auch Studenten fliehen ins Ausland, das sie in Griechenland keine Zukunft sehen. 70 Prozent der Hochschulabsolventen wollen in Griechenland wegen der drohenden Staatspleite und schlechten Zukunftsaussichten auswandern. Dies wird das Land zusätzlich schwächen. Es ist ein Teufelskreis, aus dem Griechenland nur durch externe Hilfe wieder raus kommen kann. Wo aber ist der „geordneten Insolvenz- bzw. Umschuldungsplan“. Solange dieser nicht vorliegt, werden die Aktienmärkte immer wieder negativ durch die „G-Krise“ negativ beeinflusst werden. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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