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Robustes BIP.
Die Weltwirtschaft hat im ersten Quartal 2023 einen Gang höher geschaltet. Im vergangenen Jahr stotterte eine wichtige Antriebskomponente, da die großen chinesischen Städte mit einer Reihe von COVID-Beschränkungen zu kämpfen hatten. Letztendlich wuchs das chinesische BIP im Gesamtjahr nur um 3,0 Prozent. Doch nun sind diese Beschränkungen aufgehoben, die monatlichen Indikatoren ziehen an und das BIP hat sich im ersten Quartal auf 4,5 Prozent im Jahresvergleich beschleunigt. Möglicherweise wird es von hier aus nicht weiter in die Höhe schießen, da die anfänglichen Erholungsphasen in der Regel nur von kurzer Dauer sind, aber China dürfte weiterhin einen guten Beitrag zum globalen BIP-Wachstum leisten. Positive Überraschung Eine Erholung des chinesischen BIP im ersten Quartal 2023 wurde durchaus erwartet, allerdings überraschte das Ausmaß letztendlich positiv. Die Konsensschätzungen gingen lediglich von einer Beschleunigung des Wachstums auf 3,4 Prozent aus. Highlights setzen konnten dabei die Einzelhandelsumsätze mit einem jährlichen Wachstum von 10,6 Prozent und die Exporte mit 8,4 Prozent. Die Industrieproduktion blieb hingegen mit einem Wachstum von 3,9 Prozent hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt ist die positive Überraschung eher dem Dienstleistungssektor zuzuschreiben, dessen Wachstumsrate von 5,4 Prozent deutlich über der Rate der Schwerindustrie (3,3 Prozent) lag. Für viele Marktbeobachter ist die Schwerindustrie immer noch der Motor für die chinesische Wirtschaft, weshalb die chinesischen BIP-Zahlen von Marktbeobachtern tendenziell zurückhaltend zur Kenntnis genommen wurden. In der Realität stellt allerdings der Dienstleistungssektor den größten chinesischen Wirtschaftssektor. Und wenn der größte Teil der chinesischen Wirtschaft am schnellsten wächst, ist das eine gute Nachricht. Es passt auch zu dem seit langem verfolgten Ziel der Regierung, den Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft konsequent voranzutreiben. Das erschien uns schon immer logisch, wenn man bedenkt, dass Chinas Vorsprung im Bereich der einfachen Produktion aufgrund höherer Löhne und Transportkosten schon vor langer Zeit erodiert wurde. Chinas Wirtschaft reift heran und stützt sich beim Wachstum stärker auf die Binnennachfrage – das macht den Beitrag Chinas zum globalen Wachstum weniger zyklisch. Nachlassender Gegenwind Die Binnennachfrage dürfte sich weiter verbessern. Vielleicht nicht in einem rasanten Tempo, aber der Gegenwind sollte sich abschwächen. Zum einen mehren sich die Anzeichen dafür, dass die regulatorischen Maßnahmen für die chinesischen Tech-Unternehmen nachlassen, zum anderen scheint der Immobiliensektor die Kurve bekommen zu haben. Die Investitionen sind zwar immer noch leicht rückläufig, aber der Rückstau an bereits verkauften und noch nicht fertig gestellten Wohneinheiten löst sich auf. So werden die Voraussetzungen für erneute Investitionen geschaffen und der Immobiliensektor dürfte die Chance bekommen, wieder zu einem moderaten wirtschaftlichen Rückenwind zu werden. Fazit Insgesamt stehen die Zeichen gut, dass das globale BIP wieder von einem seiner wichtigsten Treiber profitieren dürfte. China präsentiert sich robust und gleichzeitig ist die Stimmung alles andere als euphorisch – so warnen Experten bereits davor, dass im zweiten Quartal eine unmittelbare Enttäuschung auf die positive Überraschung folgen könnte. Stören Sie sich nicht daran – eine düstere Stimmung erhöht die Mauer der Angst, an der die globalen Aktienmärkte gerne emporklettern. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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