Alt 01.08.11, 22:26
Standard Wall Street schließt mit Konjunktursorgen knapp behauptet
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NEW YORK (Dow Jones) - Knapp behauptet, aber deutlich vom Tagestief erholt haben die Indizes an Wall Street den Montag beendet. Schwache Konjunkturdaten und die Sorge um eine mögliche Rating-Abstufung der USA haben zu Verkäufen geführt und die Erleichterung wegen der Einigung im Schuldenstreit zunächst in den Hintergrund gedrängt. Im Späthandel rückte dieses Ereignis wieder stärker in den Fokus, was zur Reduzierung der Verluste führte.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 0,1% bzw 11 Punkte auf 12.132. Der S&P-500 gab um 0,4% bzw 5 Punkte auf 1.287 nach, der Nasdaq-Composite um 0,4% bzw 12 Punkte auf 2.745. Umgesetzt wurden 1,11 (Freitag: 1,21) Mrd Aktien. Dabei wurden 1.618 Kursgewinner und 1.428 -verlierer gezählt, während 75 Titel unverändert schlossen.

Nach Anfangsgewinnen wegen der sich abzeichnenden Lösung im Streit um eine Anhebung des Schuldenlimits waren die US-Börsen im Handelsverlauf ins Minus gefallen. Der schwächer als erwartete ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe hatte nach den am Freitag veröffentlichten enttäuschenden BIP-Daten für das zweite Quartal die labile Konstitution der US-Wirtschaft erneut unterstrichen.

Der ISM hat mit 50,9 den niedrigsten Stand seit zwei Jahren erreicht und befindet sich damit nur knapp über der 50-Punkte-Marke, die die Grenze zwischen Kontraktion und Expansion bildet. Besondere der schwache Auftragswert, der mit 49,2 bereits unter die entscheidende Schwelle gefallen ist, mahnt zur Vorsicht. Volkswirte hatten mit einem Rückgang des Einkaufsmanagerindex auf 54,6 von 55,3 Punkten im Vormonat gerechnet. Die US-Bauausgaben im Juni, die mit 0,2% etwas stärker als die prognostizierten 0,1% gestiegen sind, verblassten hinter dem ISM. Nun sei der Rückfall in eine Rezession gut möglich, folgerte Scott O'Neil, der Präsident von MarketSmith.

Auch die mögliche Lösung des Schuldenstreits stieß auf Skepsis: Der Kompromiss von Demokraten und Republikanern stelle kein Konzept dar, den Verschuldungszyklus zu beenden, meinte ein Analyst. Der Verlust des "AAA"-Ratings der USA sei daher nur eine Frage der Zeit. Zudem muss der Plan noch vom Kongress abgesegnet werden. Bis zu Handelsende war noch keine Entscheidung in einem der beiden Häuser des Kongresses gefallen.

Im Zentrum des Interesses standen Aktien aus dem Gesundheitssektor. Die Aktien von Pflegeheimbetreibern kamen massiv unter Druck, nachdem die staatliche US-Krankenversicherung Medicare mitgeteilt hat, dass sie die Übernahme von Pflegeheimkosten im kommenden Fiskaljahr um 11,1% senken werde. Begründet wurde dies mit dem überraschend starken Anstieg der Kosten in diesem Jahr. Sun Healthcare Group brachen um 52% ein und Skilled Healthcare um 42%. Im Dow waren Merck & Co die schwächsten Titel mit einem Minus von 2% auf 33,44 USD. Pfizer gaben 1,2% auf 19,02 USD nach. Gekauft wurden Caterpillar mit plus 2%, Verizon mit plus 1,6% und Chevron mit plus 1,3%.

AT&T kletterten um 0,9% auf 29,52 USD. Nach dem US-Bundesstaat Louisiana hat nun auch West Virginia keine Einwände gegen die geplante Übernahme von T-Mobile USA durch AT&T. Sie sei zu dem Schluss gekommen, dass die Bedingungen der Transaktion annehmbar seien, teilte die zuständige Public Service Commission mit.

Biogen Idec profitierten von einem Fehlschlag eines Medikaments von Teva und Active Biotech gegen Multiple Sklerosis, das in der zweiten klinischen Phase nicht die erwarteten Ergebnisse gezeigt hat. Damit verbessern sich nach Ansicht von Marktteilnehmern die Perspektiven für das ebenfalls oral zu verabreichende Präparat von Biogen Idec, das in diesem Jahr allerdings auch noch eine größere klinische Studie durchlaufen muss. Die Aktie stieg um 1% auf 102,90 USD. Teva verloren 6,2% auf 43,75 USD.

Allstate steigerten sich um 2,2% auf 28,34 USD. Das Versicherungsunternehmen war im zweiten Quartal wegen einer Reihe schwerer Stürme zwar in die Verlustzone abgerutscht. Doch wurden die Analystenschätzungen noch immer übertroffen.

DJG/raz

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