NEW YORK (Dow Jones) - Wieder abwärts dürfte es am Donnerstag an Wall Street gehen. Trotz vereinzelt guter Unternehmensdaten überwiegen Nervosität und die Sorge vor einem Rückfall der USA in die Rezession. Da stützen auch die besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen Arbeitsmarktdaten nicht. Darauf deuten auch die US-Futures: Der S&P-500 verliert gegen 15.00 Uhr MESZ 0,7%, der Nasdaq 1%.

Gute Unternehmenszahlen von General Motors und die Aufspaltung von Kraft Foods reichen nicht aus, um sich den Konjunktursorgen entgegenzustellen. "Der Markt hatte sich bislang nur auf eine Wachstumsdelle in der Mitte eines normalen Zyklus eingestellt, nun muss er sich auf sein mögliches Ende einstellen", sagt ein Händler. Dies führe zu einer kompletten Neuausrichtung der Portfolios. Der weltweite Kursrutsch von Konjunkturzyklikern könne daher weiter gehen.

Die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fanden bislang wenig Beachtung. Sie gingen um 1.000 zurück, Analysten hatten mit einem Anstieg um 7.000 gerechnet. Vor dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sei diese Daten irrelevant, heißt es.

Im Blick stehen daneben Notenbanken und der Devisenmarkt. Hier hat in der Nacht die Bank of Japan als zweite Notenbank innerhalb von 24 Stunden gegen den Dollar interveniert. Der Dollar sprang daraufhin auf knapp 80 JPY. Marktteilnehmern zufolge hat die Bank of Japan über verschiedene Banken insgesamt 500 Mrd JPY an den Märkten verkauft. Am Vortag hatte bereits die schweizerische SNB interveniert.

Bei den Zinsentscheidungen von Bank of England und EZB hat es keine Veränderungen gegeben. Marktteilnehmer erhoffen sich weitere Erkenntnisse von der Pressekonferenz mit EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. "Einige lauern hier darauf, ob Trichet eventuell Anleihekäufe von Südeuropa-Titeln ankündigt", sagt ein Händler. Dies triebe den Markt enorm nach oben.

Unter den Einzelwerten stehen die Geschäftszahlen einiger Einzelhändler im Blick. So konnten Costco Wholesale einen Anstieg ihrer flächenbereinigten Umsätze um 10% vermelden. General Motors ragen mit positiven Schlagzeilen hervor. Der Automobilkonzern steigerte den Gewinn deutlicher als erwartet. Der Überschuss je Aktie sprang im zweiten Quartal auf 1,54 USD, Analysten hatten nur 1,18 USD erwartet. GM hat damit seinen Gewinn im zweiten Quartal dank der kräftigen Nachfrage nahezu verdoppelt. Das Nettoergebnis kletterte um 92% auf 2,5 Mrd USD, der Umsatz stieg um 19% auf 39,4 Mrd USD.

Kraft Foods werden vorbörslich 6% höher gehandelt. Der weltweit zweitgrößte Nahrungsmittelkonzern will sich in zwei eigenständige Unternehmen aufspalten. Beide Bereiche, das nordamerikanische Lebensmittelgeschäft und das etwa doppelt so große Snacksegment, sollen als eigenständige Einheiten an der Börse notiert werden. Gleichzeitig veröffentlichte Kraft gute Geschäftszahlen und erhöhte den Jahresausblick.

"Hoffentlich wird das Aufspalten ein neuer Trend, weil es Werte freisetzt", sagt ein Händler. Kraft folgt mit der Aufspaltung anderen Unternehmen, die in den vergangenen Monaten ähnliche Pläne publik gemacht hatten. Dazu zählen Sara Lee, Fortune Brands und Motorola. Auch eine Reihe von Energieunternehmen hatten jüngst entsprechende Vorhaben angekündigt.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) hatte am Mittwoch nach einer Aufholjagd 0,3% bzw 30 Punkte im Plus geschlossen. Er stieg auf 11.896 Punkte. Der S&P-500 legte 0,5% bzw 6 Punkte auf 1.260 zu und der Nasdaq-Composite gewann 0,9% oder 24 Punkte auf 2.693.

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