Alt 04.08.11, 18:32
Standard Wall Street am Mittag weiter unter Druck
Beitrag gelesen: 371 x 

NEW YORK (Dow Jones) - Wie befürchtet weiter abwärts geht es am Donnerstagmittag mit dem US-Markt. Damit setzt sich eine Verluststrecke von acht Tagen innerhalb der letzten neun Sitzungen an den US-Börsen fort. Rezessionsängste dominieren dabei den Markt, selbst gute Unternehmensnachrichten wie die von General Motors und Kraft Foods werden ignoriert. Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte verliert gegen 18.33 Uhr MESZ 2,2% oder 267 auf 11.631 Punkte. Der S&P-500 fällt 2,4% oder 31 auf 1.230 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index verliert 2,9% oder 78 auf 2.615 Punkte.

"Der Markt hatte sich bislang nur auf eine Wachstumsdelle in der Mitte eines normalen Zyklus eingestellt, nun muss er sich auf sein mögliches Ende einstellen", sagt ein Händler. Dies führe zu einer kompletten Neuausrichtung der Portfolios. Der weltweite Kursrutsch der Konjunkturzykliker gehe daher weiter. Die Krisenwährung Gold erreicht ein weiteres Allzeithoch.

Die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe werden indes ignoriert und stützen nicht. Sie gingen um 1.000 zurück, Analysten hatten mit einem Anstieg um 7.000 gerechnet. Vor dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sei dies irrelevant, heißt es.

Die Impulse der Notenbanken können den Aktienmarkt nicht stützen. Hier hatte in der Nacht die Bank of Japan als zweite Notenbank innerhalb von 24 Stunden gegen den Dollar interveniert. Der Dollar sprang darauf auf knapp 80 JPY, die Rezessionsangst drückt ihn aktuell aber wieder auf 79 JPY zurück. Nach der Intervention der schweizerischen SNB am Vortag droht damit auch der zweite Eingriff einer Notenbank an der Schwäche der US-Wirtschaft zu scheitern.

Bei den Zinsentscheidungen von Bank of England und EZB hat es keine Veränderungen gegeben. Auch die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Jean-Claude Trichet löste keine Impulse aus.

Kräftig unter Druck stehen die Konjunkturzykliker. "Vor allem die scharfe Reaktion bei GM zeigt, dass der Markt weiter nur auf Zykliker als Branche haut und Zahlen von Einzelunternehmen nicht beachtet", so ein Händler. So verlieren General Motors (GM) 3,2% auf 26,31 USD.

Dabei konnte der Automobilkonzern den Gewinn deutlicher als erwartet steigern. Der Gewinn je Aktie sprang im zweiten Quartal auf 1,54 USD, Analysten hatten nur 1,18 USD erwartet. GM hat damit seinen Gewinn im zweiten Quartal dank der kräftigen Nachfrage nahezu verdoppelt. Das Nettoergebnis kletterte um 92% auf 2,5 Mrd USD, der Umsatz stieg um 19% auf 39,4 Mrd USD.

Auch die großen Konjunkturzykliker in den US-Blue-Chip-Indizes stürzen weiter ab. So verlieren Alcoa im Dow 5,2%, Caterpillar 4,3% und DuPont 3,8%. Auch die ölabhängigen Energiewerte geben kräftig nach. Deren Index fällt um 2,7%. Im Dow-Index sind McDonald's mit minus 0,5% zweitstärkster Wert.

Stärkster Wert sind Kraft Foods, die um 2,7% auf 35,23 USD zulegen. Der Nahrungsmittelkonzern will sich in zwei eigenständige Unternehmen aufspalten. Beide Bereiche, das nordamerikanische Lebensmittelgeschäft und das etwa doppelt so große Snacksegment, sollen als eigenständige Unternehmen an der Börse notiert werden. Gleichzeitig veröffentlichte Kraft gute Geschäftszahlen und erhöhte den Jahresausblick.

"Hoffentlich wird das Aufspalten ein neuer Trend, weil es Werte freisetzt", sagt ein Händler. Kraft folgt mit der Aufspaltung anderen Unternehmen, die in den vergangenen Monaten ähnliche Pläne publik gemacht hatten. Dazu zählen Sara Lee, Fortune Brands, Motorola und einige Energieunternehmen.

DJG/DJN/raz

Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 11:30 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]