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FRANKFURT (Dow Jones)--US-Notenbankpräsident Jerome Powell hat am Dienstag eine vorsichtige Haltung am deutschen Aktienmarkt ausgelöst. Der DAX fiel um 0,6 Prozent auf 15.560 Punkte, der MDAX der zweiten Reihe gab um 1,1 Prozent nach. Vor dem Bankenausschuss des US-Senats sagte Powell, er rechne mit einem holprigen Weg im Kampf gegen die Inflation, der Zinsgipfel könnte höher sein als bisher erwartet. Daraufhin zogen Dollar und Renditen an.
Trotzdem war der Rückgang der Aktienkurse vergleichsweise moderat. "Powell hat immer darauf hingewiesen, dass der Kampf gegen die Inflation weh tun kann, von daher sind die Äußerungen keine große Überraschung", so ein Händler. Die Vorsicht der Anleger schlug sich auch in den Einzeltiteln nieder. Relativ konjunkturunabhängige Titel wie Beiersdorf oder Qiagen konnten sich dem Rücksetzer entziehen und legten zu. Vonovia von Razzia gedrückt Dagegen fielen Vonovia um 5,6 Prozent. Ein Händler verwies auf eine Razzia bei dem Immobilienkonzern, die Staatsanwaltschaft erhebe Korruptionsvorwürfe unter anderem gegen operative Mitarbeiter und Nachunternehmer. Das Unternehmen hat die Razzia bestätigt. Zudem belastete der erneute Dreh der Renditen nach oben den Kurs. Henkel erreicht Jahresziele - Kurs fällt trotzdem deutlich Daneben stand weiterhin die Berichtssaison im Blick. Henkel fielen um 2,7 Prozent. Der Konzern hat zwar die im November angehobenen Ziele für Umsatz, Marge und Gewinn je Aktie erreicht und teilweise übertroffen. Bernstein sprach aber von einer Enttäuschung: Das organische Wachstum habe im vierten Quartal mit 6,0 Prozent zwar 80 Basispunkte über der Konsenserwartung gelegen, doch sei dies vollständig auf die besser als erwartet ausgefallene Entwicklung bei Klebstoffen zurückzuführen, während die beiden Verbraucherbereiche Beauty Care und Laundry & Homecare deutlich hinter den Annahmen zurückgeblieben seien. Zalando verloren 3,4 Prozent. Bruttowarenwert und Umsatz für das vierte Quartal deckten sich laut der Royal Bank of Canada (RBC) mit den Erwartungen, während das bereinigte EBIT leicht darunter gelegen habe. Gea kräftig im Plus - Hellofresh brechen ein In der zweiten Reihe kamen die Geschäftszahlen von Gea (+3,7%) gut an. Sowohl der Umsatz als auch das adjustierte EBITDA fielen etwas besser aus als erwartet. Stärker ausgefallen seien vor allem die Auftragseingänge. Hellofresh brachen dagegen um 10,2 Prozent ein. Bei dem Unternehmen ist das Schlussquartal 2022 zwar besser als erwartet verlaufen, allerdings wurde der Ausblick auf 2023 bemängelt. Das Konsumumfeld dürfte auch mit Blick auf die hohe Inflation in den kommenden Monaten schwierig bleiben. Traton zweiten Tag in Folge fest - Zahlen und Ausblick stark Nach dem Plus am Vortag ging es für die Aktie von Traton um weitere 5,9 Prozent nach oben. Die Zahlen für 2022 überzeugten nach einem guten Schlussquartal, zudem schaut das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Das EBIT im abgelaufenen Geschäftsjahr übertraf die Markterwartung um rund 10 Prozent. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen in der Mitte der Spanne einen Umsatz von rund 44 Milliarden Euro, was wiederum 10 Prozent über dem Konsens liegt. Daimler Truck legten im Windschatten des Wettbewerbers um 0,9 Prozent zu. Shop Apotheke Europe NV hat im vergangenen Jahr die eigenen Erwartungen erfüllt und will 2023 mit der Marge in den positiven Bereich kommen. Mit Blick auf das vierte Quartal wurde auf das EBITDA verwiesen, das leicht positiv herausgekommen ist, während der Konsens hier mit einer schwarzen Null gerechnet hatte. Die Aktie notierte 5,7 Prozent tiefer, Händler verwiesen auf die nach wie vor ungewissen Perspektiven für das E-Rezept. Nagarro fielen um 5,2 Prozent. Das Unternehmen wechselt den Abschlussprüfer, und Stifel hat die Kaufempfehlung zurückgezogen. Schaeffler knickten mit einem schwachen Ausblick um 8,4 Prozent ein. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/hru/ros (END) Dow Jones Newswires March 07, 2023 11:49 ET (16:49 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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