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NEW YORK (Dow Jones)--Mit Abgaben präsentiert sich die Wall Street zur Wochenmitte gegen Mittag Ortszeit. Vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq als Pandemie-Krisengewinner müssen mit der Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Wirtschaft Federn lassen. Auch die Nähe zu den Rekordhochs hält die Indizes im Zaum. Bremsender Faktor bleiben die jüngst gestiegenen Anleiherenditen, die nach den vorbörslich veröffentlichten US-Daten einen Teil ihrer jüngsten Gewinne abgeben. Daneben sind die Blicke auch auf das Protokoll der Sitzung der US-Notenbank von Ende Januar gerichtet.
Die vor der Startglocke veröffentlichten US-Daten lagen klar über den Erwartungen. So sind die Einzelhandelsumsätze im Januar um 5,3 Prozent gestiegen und damit viel stärker als die erwarteten 1,2 Prozent. Auch die US-Industrieproduktion ist im Januar stärker geklettert als prognostiziert. Allerdings wecken gerade die starken Einzelhandelsdaten die Sorge, dass damit die staatlichen Wirtschaftshilfen weniger üppig ausfallen könnten. Eigentlich marktbewegend sind aber in erster Linie die Erzeugerpreise, die im Januar so stark gestiegen sind wie nie seit Dezember 2009. Für die Experten kam der Anstieg in diesem Ausmaß völlig überraschend. Die Daten dürften die Befürchtungen über einen deutlichen Inflationsschub weiter befeuern. Einige Ökonomen haben bereits gewarnt, dass das geplante Konjunkturprogramm der neuen US-Regierung eine Überhitzung der Wirtschaft zur Folge haben könnte. An den US-Anleihemärkten fällt die Rendite zehnjähriger Papiere nach den jüngsten Gewinnen deutlicher. Zugleich gibt der Euro nach. Der Dow-Jones-Index verliert 0,1 Prozent auf 31.506 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,5 Prozent nach und der Nasdaq-Composite büßt 1,3 Prozent ein. Portfolio-Veränderungen bei Berkshire Hathaway sorgen für Bewegung Zudem rollt die Berichtssaison weiter. Die Aktien des Versicherers American International Group (AIG) haben ins Plus gedreht und steigen 1,4 Prozent. AIG hatte einen 10-prozentigen Rückgang des Nettogewinns gemeldet - belastet unter anderem von Naturkatastrophen und Reiseversicherungen. Avis Budget Group (-10,9 Prozent) schnitt besser ab als von Analysten erwartet. Der Autoverleiher traute sich aber wegen der mit der Corona-Pandemie verbundenen Unwägbarkeiten keinen Ausblick zu. Daneben sorgen Änderungen im Portfolio von Investoren-Legende Warren Buffett für Bewegung: die Apple-Aktie verliert 2,3 Prozent, nachdem in einer Mitteilung an die Börse bekannt geworden war, dass sich Buffett mit seinem Unternehmen Berkshire Hathaway zuletzt von einem Teil seiner Apple-Aktien getrennt hatte. Dagegen wurde bei Pharmaaktien wie Abbvie (+2,3 Prozent), Bristol-Myers Squibb (+1,9 Prozent) und Merck & Co. (+2 Prozent) deutlich aufgestockt. Berkshire verdoppelte zudem ihren Anteil an T-Mobile US (-0,6 Prozent) und erhöhte außerdem Positionen bei Verizon (+4,2 Prozent), Chevron (+1,3 Prozent) und Kroger (+1,3 Prozent). Bei Wells Fargo (+6,7 Prozent) und Suncor Energy (-0,6 Prozent) wurden die Bestände reduziert. Bitcoin klettert über 51.000 Dollar - Ölpreise steigen weiter Bitcoin setzt seinen Anstieg fort und hat bei 51.749 US-Dollar ein neues Rekordhoch markiert, fällt aktuell aber wieder knapp unter dieses Niveau. Das entspricht einem Anstieg von fast 78 Prozent für das Jahr. Erst am Vortag hatte die Kryptowährung zum ersten Mal die Marke von 50.000 Dollar genommen und damit ihren Wert in weniger als zwei Monaten verdoppelt. Immer mehr Finanzdienstleistungsunternehmen ermöglichen ihren Kunden mittlerweile den Handel mit Bitcoin. Zudem läuft der Bitcoin Gold als Inflationsabsicherung immer stärker den Rang ab. Die anhaltende Kältewelle in den USA stützt die Ölpreise tendenziell weiter. Laut einem Bericht soll die US-Ölproduktion um 3,5 Millionen Barrel pro Tag gesunken sein, wie Analyst Warren Patterson von der ING festhält. Der Wintersturm werde voraussichtlich bis Donnerstag anhalten. In der Zwischenzeit werde das erhöhte Preisumfeld zudem mehr Aufmerksamkeit auf die Gruppe Opec+ lenken, wenn sich das Erdölkartell am 4. März treffe, ergänzt der Teilnehmer. Am frühen Nachmittag deutscher Zeit gaben die Preise einen Großteil der Gewinne ab nach Berichten, denen zufolge Saudi-Arabien den Ausstoß ab April erhöhen will. Der Goldpreis zeigt sich erneut mit Abgaben. Die US-Daten bewegen das Edelmetall allerdings kaum. Das Interesse der Anleger am sicheren Hafen Gold sei gering, da sich die Stimmung an den Finanzmärkten gefestigt habe, sagt Eugen Weinberg, Leiter des Rohstoff-Research der Commerzbank. "Neben der guten Stimmung an den Finanzmärkten haben wir steigende Renditen, die Gold als unverzinsliche Anlage ebenfalls weniger attraktiv machen", ergänzt er. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/raz/ros (END) Dow Jones Newswires February 17, 2021 12:11 ET (17:11 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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