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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Vortagesrally zum Start ins neue Quartal sind die US-Aktien am Dienstag nochmals deutlich nach oben gelaufen. Der Dow-Jones-Index stieg um 2,8 Prozent, der S&P-500 gewann 3,1 Prozent und der Nasdaq-Composite rückte um 3,3 Prozent vor. Dabei wurden 2.828 (Montag: 2.760) Kursgewinner und 463 (571) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 109 (137) Aktien.
Teilnehmer verwiesen darauf, dass das vierte Quartal saisonal besonders stark ausfällt und nach dem extrem schwachen September eine Gegenbewegung nicht ungewöhnlich ist. Vor allem aber geht die Hoffnung um, dass die Zentralbanken ihre Zinserhöhungen weniger aggressiv angehen werden. Jim Reid, Stratege bei der Deutschen Bank, verwies auf die überverkaufte Lage an den Aktienmärkten, "aber der wichtigste Faktor ist die zunehmende Spekulation, dass die Zentralbanken bald zu einer taubenhafteren Haltung übergehen könnten, insbesondere nach den Marktturbulenzen der vergangenen Wochen." Gestützt wurde diese Spekulation von einem schwachen ISM-Index zum verarbeitenden Gewerbe am Montag, der laut Barclays einen nachlassenden Kostendruck bei geringeren Lieferverzögerungen und Auftragsbeständen erkennen ließ. Der ISM-Index "gab dem Markt einen positiven Impuls", sagte Ipek Ozkardeskaya, Senior-Analystin der Swissquote Bank. "Ich glaube, dass dies ein wichtiges Zeichen dafür ist, dass viele Investoren trotz der stark falkenhaften Rhetorik der US-Notenbank nicht mehr glauben, dass die Fed die Straffung im derzeitigen Tempo fortsetzen wird. Das ist eine gute Voraussetzung für eine Erholung der globalen Märkte", fügte Ozkardeskaya hinzu. Australische Notenbank überrascht Hinzu kam, dass die Reserve Bank of Australia auf ihrer Sitzung am Dienstag eine unerwartet geringe Zinserhöhung um 25 Basispunkte vorgenommen hatte, was den Aktien in Asien zu einem Anstieg und den Anleiherenditen zu einem Rückgang verhalf. Der Anleihemarkt stabilisierte sich nach dem rasanten Anstieg vom Montag mehr oder weniger. Doch stützte ebenfalls die Hoffnung auf eine mildere Geldpolitik der US-Notenbank. Der Dollar gab nach, weil die Teilnehmer auf geringere Zinserhöhungen spekulierten und weil generell die Risikofreude zunahm. Der Dollarindex verlor 1,2 Prozent, der Euro notierte wieder über 0,99 Dollar und näherte sich der Parität. Die Ölpreise legten nochmals deutlich zu mit der Erwartung, dass die Opec+ die Produktion senken wird. Am Vortag war es steil aufwärts gegangen mit Meldungen, die Organisation plane eine Reduzierung um über eine Million Barrel am Tag. Der Goldpreis profitierte vom schwächeren Dollar und von der Erwartung einer weniger falkenhaften US-Notenbank. Die Feinunze kletterte um 1,5 Prozent und notiert oberhalb von 1.700 Dollar. Twitter mit Kurssprung - Musk doch zu Übernahme bereit Die Aktien von Twitter waren zeitweise wegen einer "bevorstehenden Mitteilung" vom Handel ausgesetzt. Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hervorging, will Tesla-Chef Elon Musk den Betreiber des gleichnamigen Kurznachrichtendiensts nun doch zum ursprünglich gebotenen Preis von 54,20 Dollar je Aktie kaufen, nachdem er zwischenzeitlich von seiner Offerte zurücktreten wollte. Damit dürfte der seit Monaten schwelende Rechtsstreit zwischen Musk und Twitter ein Ende finden. Am 17. Oktober sollte deshalb ein Gerichtsprozess beginnen, den Musk nach Meinung von Beobachtern höchst wahrscheinlich verloren hätte. Nach Wiederaufnahme des Handels sprangen Twitter um 22,2 Prozent auf 52,00 Dollar. Poshmark steigerten sich um 13,1 Prozent auf 17,61 Dollar. Der Online-Marktplatz verkauft sich selbst an den südkoreanischen Internetkonzern Naver für 1,2 Milliarden Dollar. Damit wird Poshmark mit weniger als der Hälfte bewertet als noch beim Börsengang Anfang 2021. Naver bezahlt 17,90 Dollar je Aktie in bar. Eine 85-prozentige Kursexplosion verzeichneten Aeroclean. Hier befeuerten Fusionspläne. Der Experte für Luftreinigung will sich in einem Aktientausch mit dem Anbieter von Luftreinigungsanlagen Molekule zusammenschließen. Beide Unternehmen bezifferten den mit ihrem Geschäft adressierbaren Markt auf 15 Milliarden Dollar. Fedex legten um 5,1 Prozent zu. Der Logistikkonzern, der kürzlich mit einer Gewinnwarnung verschreckt hatte, kündigte nun den beschleunigten Rückkauf von Aktien im Volumen von 1,5 Milliarden Dollar an. Rivian, ein Hersteller von E-Nutzfahrzeugen, hat zwar im dritten Quartal weniger Einheiten verkauft als erwartet, hält an seinem Jahresproduktionsziel aber fest. Das trieb die Aktie um 13,8 Prozent nach oben. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln (END) Dow Jones Newswires October 04, 2022 16:11 ET (20:11 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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