Alt 28.04.23, 18:49
Standard US-Vorgaben stützen Kurse - BoJ drückt Yen
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach äußerst starken Vorgaben der Wall Street sind die Börsen in Ostasien und Australien aufwärts gelaufen. Nach guten Geschäftszahlen von US-Technologiegiganten, zuletzt Meta Platforms, hatte der Nasdaq-Composite am Donnerstag 2,4 Prozent zugelegt. Etwas gebremst wurde die Euphorie indes durch nachbörsliche Amazon-Zahlen vom späten Donnerstag, die eine Verlangsamung des Wachstums im Cloud-Geschäft aufgezeigt haben. Dagegen hatte Intel, ebenfalls am späten Donnerstag, starke Geschäftszahlen vorzuweisen. Allmählich macht sich aber auch Vorsicht vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank kommende Woche breit, bei der mit einer Anhebung um 25 Basispunkte gerechnet wird.

Gewinne von 1,4 Prozent verbuchte der Nikkei-225 in Japan, wo starke Unternehmenszahlen und ein schwacher Yen dem Index nach oben verhalfen. So sprangen Makita um 20 Prozent mit der Aussage, dass der Geschäftsjahresgewinn sich mehr als verdoppeln dürfte. Kansai Electric Power verteuerten sich um 9,6 Prozent, das Unternehmen rechnet mit einem deutlichen Gewinnplus. Kikkoman stiegen mit einem 12-prozentigen Gewinnwachstum um knapp 12 Prozent.

Daneben standen die Aussagen der Bank of Japan (BoJ) im Fokus, die den Yen massiv unter Druck brachten. Der Dollar legt um rund 2 Yen zu. Die Bank kündigte eine Überprüfung der Geldpolitik an, ließ aber ihre Zinsziele unverändert, da die Inflation voraussichtlich bald unter 2 Prozent fallen werde.

Bei der ersten geldpolitischen Sitzung des neuen Gouverneurs Kazuo Ueda beschloss die Bank, die Obergrenze für die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen bei 0,5 Prozent zu belassen und den Einlagensatz bei minus 0,1 Prozent. Zuvor hatten Verbraucherpreise in Tokio allerdings eine Beschleunigung angezeigt, was die BoJ unter einen gewissen Druck setzt. Die japanische Industrieproduktion ist derweil gegenüber dem Vormonat gestiegen.

Auch in Schanghai wurde der Leitindex (+0,7%) von starken Unternehmenszahlen beflügelt. So stiegen die Aktien des Apple-Vertragsverfertigers Luxshare Precision nach guten Ergebnissen um 5,8 Prozent. Die Aktie des Elektroautobauers BYD verlor dagegen 0,8 Prozent nach Gewinnen im frühen Geschäft. Das Unternehmen hat im Jahresvergleich den Gewinn gesteigert, nicht aber gegenüber dem Vorquartal. Nach der jüngsten Volatilität führten die Softwareproduzenten nun den Markt an: Beijing Kingsoft gewannen 1,2 und Yonyou Network Technology 0,9 Prozent.

In Hongkong ging es nach dem Abschwung der jüngsten Wochen um 0,8 Prozent nach oben. Zu den Werten aus verschiedenen Branchen, die zulegten, gehörten der Haushaltsgerätehersteller Haier mit einem Plus von 7,2 Prozent oder der Spieleentwickler NetEase mit plus 2,9 Prozent. Laut Sealand Securities kann der Erholungstrend anhalten und in den kommenden zwei Monaten könnten Gewinne aufgebaut werden. Die von der Wiederöffnung in China getriebene Erholung liefere eine deutliche Unterstützung für die in Hongkong gelisteten Unternehmen, sagte das Haus.

In Südkorea tendierte der Kospi volatil, am Schluss gewann er 0,2 Prozent, wobei er der von Techwerten getriebenen Rally an der Wall Street folgte. Neben Internetwerten kletterten Finanzaktien und Titel von Werften. Die Aktien der Internetplattform-Giganten Naver und Kakao gewannen 2,3 bzw 3,6 Prozent. Samsung Electronics stiegen nach den Zahlen am Vortag um 1,1 Prozent. KB Financial Group gewannen 2,2 Prozent nach Ergebniszahlen über Erwarten. Die Titel der Werft Hyundai Mipo Dockyard rückten um 3 Prozent vor nach einem Vertragsabschluss. KG Mobility, die frühere SsangYong Motor, sprangen um 22 Prozent nach oben, nachdem der Handel nach einer Pause von über zwei Jahre wiederaufgenommen wurde.

Am australischen Markt notierte der Leitindex gut behauptet und beendete damit eine fünftägige Verluststrecke. Immobilien- und Finanzwerte führten die Gewinner an. Die Aktie des Netzwerkkommunikationsunternehmen Megaport sprang um 41 Prozent nach oben, nachdem es einen unerwartet guten Ausblick für die Jahre 2023 und 2024 veröffentlicht hatte. Auf Jahressicht liegt der Wert aber immer noch 11 Prozent im Minus.

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DJG/raz/smh

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April 28, 2023 03:41 ET (07:41 GMT)

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