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FRANKFURT (Dow Jones)--Nachdem der DAX mit Kursverlusten von bis zu 0,7% in den Montag gestartet ist, legt das Kursbarometer bis zum Mittag einen Vorzeichenwechsel hin. Den Ausschlag dafür geben die zumeist ins Plus drehenden Zykliker. Händler verweisen zur Begründung einerseits auf das Drei-Monats-Hoch an den chinesischen Börsen, andererseits sei mit dem Kauf von Bulgari durch LVMH und der Spekulation auf eine Übernahme von Tognum die Fusionsfantasie zurückgekehrt. Im frühen Geschäft sorgte noch der angesichts des Bürgerkriegs in Libyen weiter gestiegene Ölpreis vor allem bei den konjunktursensitiven Werten für Kursverluste.
Bis 13.05 Uhr steigt der DAX um 0,8% oder 55 auf 7.234 Punkte. Charttechnisch ist der Leitindex im Bereich von 7.100 Punkten unterstützt, Widerstand findet sich auf dem Niveau von 7.300 Punkten. In der zweiten Reihe geht es für den MDAX um 0,8% oder 85 auf 10.234 Punkte nach oben. Der TecDAX rückt um 0,7% oder 7 auf 901 Punkte vor. Konjunkturdaten aus der ersten Reihe, die die Kurse kräftiger bewegen könnten, sind für den Nachmittag nicht angekündigt. Hauptgesprächsthema unter den Börsianern ist eine mögliche Übernahme der im MDAX gelisteten Tognum durch Daimler und Rolls-Royce. Die Aktien des Motorenbauers springen um 26,2% auf 23,35 EUR nach oben. Das "Manager Magazin" berichtet unter Berufung auf Unternehmenskreise, beide Unternehmen wollten sich jeweils rund 50% an Tognum sichern. Analysten halten einen solchen Schritt für plausibel. Daimler halte bereits 28% an dem Friedrichshafener Spezialisten für schwere Motoren und habe schon in der Vergangenheit signalisiert, diesen Anteil ausbauen zu wollen. Im DAX sind es vor allem die Zykliker, die sich überdurchschnittlich entwickeln. So ziehen Infineon um 1,6% auf 7,82 EUR an, BASF legen um 1,8% auf 61,69 EUR zu, HeidelbergCement verteuern sich um 1,6% auf 50,73 EUR. Für Beiersdorf geht es um 1,5% auf 43,54 EUR nach oben. Der französische Luxuskonzern LVMH übernimmt den Schmuck- und Uhrenhersteller Bulgari. Die Transaktion hat einen Wert von 3,68 Mrd EUR. Beiersdorf ist mit der Kernmarke "La Prairie" ebenfalls im Luxussegment unterwegs. Relative Schwäche zeigen am Rosenmontagmittag die Finanzwerte. Deutsche Bank steigen um 0,4% auf 45,04 EUR, Commerzbank verlieren 0,2% auf 6,30 EUR. Die Rating-Agentur Fitch hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Spaniens auf "negativ" von "stabil" gesenkt. Die Iberer hätten die Erwartungen bei der Sanierung des Staatshaushalts und der Reform von Arbeitsmarkt und Rentensystem zwar teils übertroffen, angesichts der schwachen Wirtschaftserholung und der schwierigen Reorganisation des Bankensektors blieben jedoch Risiken. Salzgitter geben in der zweiten Reihe um 1,8% auf 56,85 EUR nach. Der Stahlkocher ist 2010 dank des Konjunkturaufschwungs zwar in die Gewinnzone zurückgekehrt, hat mit dem Ausblick auf das laufende Jahr allerdings enttäuscht. 2011 will Salzgitter den Umsatz um 15% bis 20% steigern, das Vorsteuerergebnis soll sich mehr als verdoppeln. Ein Vorsteuerergebnis von über 96 Mio EUR bleibe allerdings deutlich hinter den Markterwartungen von 216 Mio EUR zurück, heißt es von equinet-Analyst Stefan Freudenreich. Für Gagfah geht es um 4% auf 7,42 EUR nach unten. Die Stadt Dresden prüft eine Klage wegen Vertragsverletzung gegen das Immobilienunternehmen. Gagfah habe bestimmte Verpflichtungen verletzt, die sich aus dem 2006 mit der Stadt Dresden eingegangenen Privatisierungsvertrag ergeben, lautet der Vorwurf. In dem Streit geht es um mögliche Strafzahlungen von 930 Mio EUR. DJG/jej/raz Copyright (c) 2011 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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