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FRANKFURT (Dow Jones)--Enttäuschende Konjunkturdaten aus China haben den Anlegern am Donnerstag die Stimmung am deutschen Aktienmarkt verdorben. Der DAX ging mit einem Abschlag von 1% oder 69 auf 7.063 Punkte aus dem Handel und schloss damit schwächer. Im Tagestief notierte der Leitindex bei 7.022 Punkte, konnte sich zum Handelsschluss aber über die technische Marke von 7.050 retten. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 130,8 Mio Aktien nach 128,9 Mio am Vortag im Wert von rund 3,96 (3,51) Mrd EUR.
Händler sprachen von einem weiteren Rückgang der Risikobereitschaft der Anleger. China hat im Februar überraschend ein Handelsbilanzdefizit ausgewiesen. Statt eines von Ökonomen erwarteten Überschusses von 3,9 Mrd USD meldete die Zollbehörde am Donnerstag ein Defizit von 7,3 Mrd USD. Als Grund verwiesen Experten zwar auf das chinesische Neujahrsfest als Sonderfaktor, allerdings schließen einige Beobachter auch eine Eintrübung der dortigen Wirtschaft nicht aus. Die Sorge vor einer Eintrübung der Wirtschaftslage führte auch zu einem zeitweisen Rückgang des Ölpreises Richtung 100 USD. Ein Marktteilnehmer sprach von einem Preisrückgang aus den "falschen Gründen". Die Libyen-Krise bleibe ungelöst und stelle weiterhin einen latenten Belastungsfaktor für die Märkte dar. Belastet wurde das Sentiment auch von der Herabstufung der Bonitätsrating Spaniens durch Moody's sowie unter den Erwartungen gebliebenen Arbeitsmarktdaten aus den USA. Unter Druck standen mit der Abstufung Spaniens die Finanzwerte, hier fielen Commerzbank um 2,6% auf 5,97 EUR, Deutsche Bank um 1% auf 43,26 EUR und Allianz 2,2% auf 102 EUR. Munich Re gaben um 1,4% auf 116,75 EUR nach. Der Kurs litt darunter, dass im ersten Quartal erheblich mehr Großschäden aufgetreten sind als kalkuliert, weitere Großschäden könnten die Prognose für das Gesamtjahr gefährden. Ebenfalls verkauft wurde der zyklische Automobilsektor, wobei auch gute Zahlen von BMW dem Sektor nicht helfen konnten. Daimler verloren 2,2% auf 48,70 EUR, BMW 1,8% auf 57,12 EUR und VW 3,6% auf 114,20 EUR. Gegen den Trend konnten MAN 1,1% auf 86,76 EUR zulegen. Mit einem Aufschlag von 1% auf 43,15 EUR gehörten auch SAP zu den wenigen Gewinnern am Berichtstag. Hier stützten positive Aussagen von Finanzchef Werner Brandt zur Branchenentwicklung. Gute Zahlen konnten auch bei Linde nicht verhindern, dass die Aktie mit Verlusten von 0,7% auf 111,90 EUR aus dem Handel ging. Deutsche Post gewannen nach ihren Zahlen leicht 0,3% auf 12,97 EUR. Das von der Deutschen Post für 2011 in Aussicht gestellte EBIT von 2,2 Mrd bis 2,4 Mrd im laufenden Jahr sei eindeutig höher als von ihnen bislang geschätzt, so die Analysten der LBBW. Das 2010 erwirtschaftete EBIT entspreche den Konsenserwartungen. Auf der anderen Seite verloren K+S trotz guter Zahlen und eines zuversichtlichen Ausblicks 1,8% auf 54,24 EUR. Händler sprachen mit Blick auf den Kursrückgang von Gewinnmitnahmen. Obwohl der Ausblick wie erwartet ausfiel und der Auftragseingang als günstig erachtet wird, fielen GEA um 2,1% auf 22,12 EUR. DJG/mpt/raz Copyright (c) 2011 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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