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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag schwächer geschlossen und ist damit wieder unter 7.000 Punkte gefallen. Händler führten die Abgaben neben den schwachen Vorgaben der internationalen Leitbörsen auf eine Vielzahl von Belastungsfaktoren zurück. Neben den anhaltenden Kämpfen in Libyen sorgten das schwere Erdbeben in Japan und die Verluste an der Tokioter Börse für Verkäufe. Der DAX verlor 1,2% bzw 82 auf 6.981 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 139,7 (Vortag: 130,8) Mio Aktien im Wert von rund 4,63 (Vortag: 3,96) Mrd EUR.
In China stiegen zudem die Lebenshaltungskosten im Februar um 4,9% gegenüber dem Vorjahr. Damit lag die Inflation über den Analystenschätzungen. Marktteilnehmer sprachen von Zurückhaltung der Anleger. Das Geschäft sei sehr ruhig verlaufen, wobei die überverkaufte Lage deutlichere Verluste verhindert habe. Die US-Konjunkturdaten zu Einzelhandelsumsätzung und Verbraucherstimmung fielen uneinheitlich aus, wirkten sich aber kaum auf die Kursentwicklung aus. Ein schweres Erdbeben der Stärke 8,8 hatte den Nordosten Japans erschüttert und hohe Tsunami-Wellen ausgelöst. Das japanische Meteorologieamt erklärte, das Beben sei das stärkste, das je in Japan gemessen worden sei. Nach dem Erdbeben in Neuseeland und der Überschwemmung in Brisbane rollt damit eine weitere Schadenswelle auf die Rückversicherer zu, die entsprechend deutlich nachgaben. Munich Re verloren 4,3% auf 111,75 EUR und Hannover Rück 5,3% auf 38,65 EUR. "Jetzt scheint es wahrscheinlich, dass die Jahresziele nach unten geschraubt werden", sagte ein Händler. Auch Allianz gaben mit 2,1% auf 99,82 EUR deutlich nach. Der Chemiekonzern BASF ist bei der ehemaligen Tochter K+S ausgestiegen und hat seine Beteiligung von 10,3%, rund 19,7 Mio Aktien, verkauft. Die Aktien des Düngemittelherstellers wurden am Vormittag bei institutionellen Investoren zu 50 EUR platziert. K+S verloren 4,7% auf 51,67 EUR, BASF büßten dagegen lediglich 0,6% auf 58,39 EUR ein. Der Abwärtsbewegung entziehen konnten sich die defensiven Versorger. So rückten RWE um 0,5% auf 47,93 EUR vor und E.ON um 1% auf 23,08 EUR. Die Aktien hatten allerdings schon in den Vorwochen nachgegeben und gehören seit geraumer Zeit zu den Schwächlingen im DAX. Die vom Flughafenbetreiber Fraport vorgelegten Geschäftszahlen 2010 bewegten sich nach Einschätzung von Silvia Quandt Research im Rahmen der Erwartungen. Die Aktie verlor 0,9% auf 50,26 EUR. Einer der wenigen Gewinner im MDAX waren Gagfah, die um 3,2% auf 7,21 EUR anzogen. Nach den deutlichen Verlusten der Vortage sei eine Erholung überfällig gewesen, meinte dazu ein Händler. Im TecDAX schlug sich die Aktie der Software AG wacker. Das Unternehmen will die Dividende erhöhen. Die Ausschüttung je Aktie soll nun 1,30 EUR betragen, nach 1,15 EUR ein Jahr zuvor. Der Titel gab lediglich 0,6% auf 111 EUR nach. DJG/mif/raz Copyright (c) 2011 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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