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SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach dem heftigsten Absturz seit zwei Wochen haben sich die asiatischen und australischen Börsen am Donnerstag stabilisiert. Dabei standen positive Nachrichten aus Neuseeland, wo das BIP deutlich stärker als gedacht gestiegen war, negativ aufgefassten Schlagzeilen aus China gegenüber. Denn die chinesische Notenbank hat ihren Leitzins unverändert gelassen, nachdem sie diesen zuvor stetig gesenkt hatte, um auf die trübe Konjunkturentwicklung zu reagieren.
Gleichzeitig verkündeten die staatlichen Stellen eine ganze Reihe von Stimuli, mit denen die siechende Konjunktur angekurbelt werden soll. Neben der Zufuhr frischer Liquidität will die chinesische Regierung Unternehmen mit Krediten und Steuerstundungen unterstützten. Die Maßnahmen nährten aber zugleich den Argwohn hinsichtlich der Verfassung der Konjunktur. Die Pause bei den Leitzinssenkungen sei wohl eher der Abwertung des Renminbi geschuldet, aber weniger dem Konjunkturausblick, hieß es im Handel. "Das Ausbleiben einer klaren Lösung in der chinesischen Covid-19-Politik und die Ungewissheit über eine weitere Abschwächung der wirtschaftlichen Bedingungen bleiben ein Belastungsfaktor für die Risikostimmung", sagte IG-Marktanalyst Yeap Jun Rong. Fitch senkte die Wachstumsprognose für China deutlich. In der Folge zeigte sich der Schanghai-Composite mit einem Abschlag von 1,2 Prozent, womit er das Schlusslicht unter den wichtigen Börsenindizes der Region stellte. Der Shenzhen-Composite (-2,3%) und das Startup-Segment ChiNext (-3,2%) gaben noch deutlicher ab. Immobilientitel stützen in Hongkong In Hongkong legte der HSI im späten Geschäft um 0,4 Prozent zu - gestützt vom krisengebeutelten Immobiliensektor. Händler verwiesen auf Berichte über verstärkte Bemühungen der Behörden, die Wohnungsbauproblematik einzudämmen. Geplant sind offenbar weitere staatliche Unterstützungen von Bauträgern. Country Garden Holdings zogen um 9,1, Longfor Group um 4,2 und China Resources Land um 5,2 Prozent an. Tencent Holdings gewannen 0,6 Prozent, die Tochter Tencent Music Entertainment soll in Hongkong gelistet werden. Mit Argwohn wurde derweil das Treffen von Präsident Xi Jinping mit dem russischen Machthaber Vladimir Putin beäugt. Japan wartete wegen drastisch gestiegener Kosten von Energieimporten mit einem Rekordhandelsbilanzdefizit auf, die Exporte stiegen im August zwar deutlich, blieben aber hinter den Erwartungen zurück. In Tokio stieg der Nikkei-225 um 0,2 Prozent auf 27.876 Punkte - einmal mehr gezogen von Eisenbahn- und Fluglinientiteln. Weiterhin waren es Hoffnungen auf Einreiseerleichterungen im Zuge der Corona-Beschränkungen, die die Sektoren stützten. East Japan Railway und Japan Airlines kletterten jeweils um 1,9 Prozent. In Südkorea drehte der Kospi 0,4 Prozent ins Minus. Der Won hatte zuvor ein 13-Jahres-Tief zum US-Dollar markiert. Noch immer belastete die Furcht vor einem forscheren Zinserhöhungskurs in den USA. In Südkorea hofft man auf den Inflationshöhepunkt im Oktober. Elektronikwerte führten die Liste der Verlierer an. Samsung Electronics büßten 1,4 Prozent ein. Das Börsenschwergewicht will rund 5 Milliarden US-Dollar eine neue Umweltstrategie investieren. Der australische S&P/ASX-200 schloss gut behauptet - etwas gebremst von einer gestiegenen Arbeitslosigkeit. Der Energiesektor legte um 3,7 Prozent zu und stützte den Gesamtmarkt. Der Lithiumwert Lake Resources brach um 13 Prozent ein. Analysten hatten sich zuletzt negativ geäußert. Der neuseeländische Markt reagierte indes auf die positiven BIP-Daten nicht. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/hab (END) Dow Jones Newswires September 15, 2022 03:47 ET (07:47 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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