Beitrag gelesen: 23196 x |
||
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit Aufschlägen haben sich zur Wochenmitte die ostasiatischen Börsen gezeigt. Teilnehmer verwiesen auf die positiven Vorgaben der Wall Street, die den dritten Handelstag in Folge deutliche Gewinne verzeichnete. Vor allem die Hoffnung, dass die US-Notenbank bei den Zinserhöhungen weniger aggressiv vorgehen könnte, trieb dort die Kurse erneut an, befeuert von langsamer gestiegenen Immobilienpreisen. Die Hoffnung, dass der Zinspfad der Fed nicht so steil ausfallen könnte wie befürchtet hatte am US-Anleihemarkt zudem für einen deutlichen Rückgang der Renditen gesorgt.
Besonders kräftig fiel zwischenzeitlich das Plus in Hongkong aus. Allerdings gab der Hang-Seng-Index im späten Handel einen Teil der Gewinne wieder ab und notierte noch 0,7 Prozent fester. Damit holte der Index einen kleinen Teil der jüngsten Verluste wieder auf. Zu Wochenbeginn hatte dieser im Anschluss an die Entwicklungen auf dem Volkskongress der KP den stärksten Tagesverlust seit November 2008 verzeichnet. Die neue Zusammensetzung des Zentralkomitees hatte die Befürchtungen verstärkt, dass Staatschef Xi Jinping seine ideologiegetriebene Politik auf Kosten des Wirtschaftswachstums fortsetzen werde. Der Schanghai-Composite gewann 0,8 Prozent. "Das Bewertungsniveau des Index befindet sich aktuell auf einem historisch niedrigen Niveau", merkten die Analysten von China Galaxy Securities an. Dies habe Investoren zu Käufen animiert. Der Nikkei-225 in Tokio gewann 0,7 Prozent, für den Kospi in Seoul ging es um 0,6 Prozent nach oben. In den Fokus rückte zudem immer stärker die Berichtssaison - und hier die nachbörslichen Zahlen der US-Technologiekonzerne. So hat Microsoft im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2022/23 die Erwartungen übertroffen, auch wenn sich das Umsatzwachstum verlangsamte und der Gewinn zurückging, wie der Konzern nach US-Handelsende vermeldete. Bei der Google-Mutter Alphabet erhöhte sich der Umsatz so langsam wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Und Texas Instruments hat im dritten Quartal zwar mehr verdient und umgesetzt als erwartet, mit dem Ausblick für das vierte Quartal aber enttäuscht. Dies könnten erste Anzeichen einer Konjunktur-Verlangsamung in den USA sein, und die US-Notenbank dazu veranlassen, das Tempo bei den Zinserhöhungen zu drosseln, hieß es. In Sydney verbesserte sich der S&P/ASX 200 um 0,2 Prozent und verzeichnete damit den dritten Handelstag in Folge ein Plus. Allerdings habe die Sorge, dass die australische Notenbank die Zinsen stärker anheben könnte als erwartet, die Aufwärtsbewegung etwas gebremst, hieß es. Die australischen Inflationsdaten für September waren höher ausgefallen als prognostiziert. Bei den Einzelwerten brachen die Aktien von Medibank Private um 18 Prozent ein. Der Krankenversicherer hatte mitgeteilt, dass möglicherweise alle seine Kunden von einer Panne bei der Datensicherheit betroffen seien. Quartalszahlen in Asien im Fokus Bei den Einzelwerten stiegen in Tokio Obic um 5,0 Prozent, nachdem der Nettogewinn des Technologie-Unternehmens im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent gestiegen ist. Alibaba Health Information Technology kletterten in Hongkong um 8,2 Prozent. Das Unternehmen hat bekannt gegeben, dass es für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres einen Gewinn erwartet. Die Aktien des Chip-Herstellers SK Hynix gewannen nach zwischenzeitlich deutlicheren Aufschlägen schließlich 0,4 Prozent, obwohl das Quartalsergebnis des Konzerns unter den Erwartungen lag. Als Reaktion auf den Abschwung in der Branche werden die Investitionen für 2023 um mehr als die Hälfte gekürzt, was an der Börse gut ankam. Im Fahrwasser stiegen die Aktien von Samsung Electronics um 3,0 Prozent. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros/cbr (END) Dow Jones Newswires October 26, 2022 03:49 ET (07:49 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|