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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag mit leichten Aufschlägen geschlossen. Die Börse bewegte sich weiter zwischen Rezessionsängsten einerseits und nachlassenden Zinserhöhungssorgen andererseits. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich sind die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe nun unter 50 gefallen und damit unter die Schwelle, die Expansion von Rezession scheidet. Der US-Service-Einkaufsmanagerindex ist im Juli regelrecht eingebrochen auf 47 von 52,7. Der DAX gewann 0,1 Prozent auf 13.254 Punkte.
Staat steigt mit 30 Prozent bei Uniper ein Nach dem Rettungspaket gingen Uniper auf Talfahrt und brachen um 28,9 Prozent ein. Wie der Konzern mitteilte, haben sich Uniper und die finnische Muttergesellschaft Fortum mit der Bundesregierung auf ein Rettungspaket geeinigt. Es sieht vor, dass der Bund im Zuge einer Kapitalerhöhung 30 Prozent an Uniper übernimmt. Außerdem wird das gewährte KfW-Darlehen von 2 auf 9 Milliarden Euro aufgestockt. "Das Paket ist komplexer als gedacht", sagte ein Händler. Belastend dürfte unter anderem das Pflichtwandelinstrument zu 7,7 Milliarden Euro sein, das je nach Bedarf mit 25 bis 50 Prozent Abschlag auf den dann herrschenden Börsenkurs gewandelt werden soll. Die Kapitalerhöhung erfolge zwar auch mit sehr hohem Abschlag zu 1,70 Euro je Aktie, umfasse aber nur rund 270 Millionen Euro. Dazu enthalte das Paket aber noch viele Eventualitäten wie ein Mitziehen durch die Mutter Fortum und Rückzahlungen. Fortum verloren 8,4 Prozent. Deutsche Telekom fielen um 3 Prozent. Belastend wirkte hier die Gewinnwarnung des US-Konkurrenten Verizon. Im laufenden Jahr rechnet Verizon nur noch mit einem Anstieg des Serviceumsatzes im Mobilfunkgeschäft um 8,5 bis 9,5 Prozent. Das Ergebnis je Aktie soll 5,10 bis 5,25 Dollar erreichen. Bislang hatte Verizon ein Wachstum von 9 bis 10 Prozent und ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 5,40 bis 5,55 in Aussicht gestellt. Am Vortag hatte Konkurrent AT&T zwar ein starkes Kundenwachstum gemeldet, aber mit einem gesenkten Cashflow-Ausblick enttäuscht. Delivery Hero reagierten dagegen mit Aufschlägen von 5,6 Prozent auf das neue Margenziel für 2022 für das bereinigte EBITDA von minus 1,6 bis minus 1,5 Prozent. Die Citigroup geht bislang in ihren Schätzungen von einer Marge von minus 1,7 Prozent aus. Für Zalando ging es um 4,2 Prozent nach oben. Sehr fest zeigten sich Immobilienaktien am Freitag. Der Sektor profitierte von den zuletzt stark gefallenen Marktzinsen als Folge der nachlassenden Zinserhöhungsspekulationen. Vonovia gewannen 6,5 Prozent, LEG 6,2 Prozent oder TAG 4,7 Prozent. Für Banken sind die nachgebenden Marktzinsen dagegen keine gute Nachricht. Commerzbank verloren 4,7 Prozent und Deutsche Bank 2,3 Prozent. Das TecDAX-Unternehmen Nagarro (+5,1%) hat die Umsatzprognose leicht erhöht. Der IT-Berater und Softwareentwickler erhöhte sie von 770 auf 800 Millionen Euro. Wichtiger sei aber, dass die Marge des operativen Gewinns konstant bei 14 Prozent gehalten werde, hieß es im Handel. Ceconomy schwach nach gesenkter Prognose Ceconomy brachen um knapp 24,2 Prozent ein, das Unternehmen hat die Prognose gesenkt. Grund ist die Inflation. Ceconomy hatte bei der bisherigen Prognose mit einer Normalisierung der Inflationsraten gerechnet, die nicht eingetreten ist, was zu einer deutlichen Eintrübung des Konsumklimas geführt hat. Für Dr. Hönle ging es nach einer Gewinnwarnung 3,6 Prozent nach unten. Hintergrund waren Schwierigkeiten an den Beschaffungsmärkten und stark gestiegene Energiepreise. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com DJG/mpt/cln (END) Dow Jones Newswires July 22, 2022 11:50 ET (15:50 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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