Alt 07.05.12, 18:03
Standard Kursrutsch nach Europa-Wahlen
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HONGKONG (Dow Jones) - Sorgen um die Stabilität der Eurozone haben zum Wochenauftakt für einen Kursrutsch an den asiatischen Märkten gesorgt. Sowohl in Paris als auch in Athen könnte nach den Wahlen vom Wochenende eine Abkehr von den bisherigen Sparanstrengungen bevorstehen, so die Befürchtung der Anleger. Dazu gesellte sich der schlechter als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktbericht der USA vom Freitag. Die Aktienkurse gaben kräftig nach, genauso wie der Euro und der Ölpreis.

In Tokio ging es für den Nikkei nach einer feiertagsbedingten Pause von zwei Handelstagen um 2,8 Prozent auf 9.119 Punkte abwärts - der größte Prozentverlust an einem Tag seit Beginn des Jahres. Der südkoreanische Kospi sackte um 1,6 Prozent auf 1.956 Punkte ab. Der australische S&P/ASX 200 gab um 2,2 Prozent auf 4.301 Stellen nach. Am chinesischen Markt schloss der Shanghai Composite wenig verändert bei 2.452 Zählern, während der HSI in Hongkong 2,6 Prozent leichter bei 20.545 Punkten aus dem Handel ging.

"Das Wahlergebnis in Griechenland sorgt für massive Unsicherheit für das Land, als auch für die gesamte Eurozone", hieß es von Goldman Sachs. Sowohl der Sieger der französischen Präsidentschaftswahl, Francois Hollande, als auch das in Griechenland deutlich erstarkte Linksbündnis Syriza haben im Vorfeld der Wahlen eine Abkehr der Spar- und Reformpolitik zur Eindämmung der europäischen Schuldenkrise befürwortet.

Überdies weckten schwache Arbeitsmarktdaten aus den USA neue Zweifel an der Erholung der US-Wirtschaft. Wie am Freitag bekannt gegeben wurde, wurden in den USA außerhalb der Landwirtschaft im April 115.000 Arbeitsplätze geschaffen. Volkswirte hatten indes mit 168.000 neuen Stellen gerechnet.

Zyklische Werte aus den Rohstoff- und Exportsektoren sowie Finanztitel zählten zu den stärksten Verlierern am Aktienmarkt. In Australien brachen BHP Billiton um 4,1 Prozent und Fortescue Metals um fast 6 Prozent ein, während es in Hongkong für PetroChina um 3,4 Prozent und für CNOOC um 5,1 Prozent abwärts ging. Am japanischen Markt sanken Honda Motor um 5,8 Prozent und Nomura um 7,1 Prozent.

Am Devisenmarkt kostete ein Euro noch 1,2955 US-Dollar, nach einem Stand am späten Freitagabend (MESZ) von 1,3085 Dollar. Auch der Ölpreis hat seine Verluste der vergangenen Woche über das Wochenende weiter ausgebaut. Ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI kostete am Morgen 97,07 US-Dollar, nach 98,49 am Freitagabend.

Unternehmensnachrichten waren indes eher dünn gesäht. In Tokio sackten Fast Retailing um 3,5 Prozent ab, nachdem der Betreiber der Modekette Uniqlo für April einen Absatzrückgang in seinen heimischen Geschäften um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausgewiesen hatte. Ebenfalls in Tokio brachen Sharp um 5,8 Prozent ein. Deutsche Securities hatte Zweifel an der Geschäftsentwicklung des Elektronikkonzerns angemeldet. Die Unternehmensziele für das laufende Jahr erschienen zu optimistisch, so die Analysten.

DJG/DJN/kko

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