Alt 27.08.14, 15:17
Standard Ängste im Wechsel
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Anleger kommen nicht zur Ruhe.

Täglich grüßt das Murmeltier: Jeden Tag werden neue „alte“ Ängste wieder aufgewärmt. Der laufende Bullenmarkt wird nach wie vor skeptisch betrachtet. Egal ob die Börse fällt oder steigt: Anleger bekommen es mit der Angst zu tun. Zwei entgegengesetzte Szenarien, aber identische Reaktionen. Auf der einen Seite entfachen noch so kleine Korrekturen die Angst vor dem Übergang in einen Bärenmarkt, auf der anderen Seite sorgt jede Annäherung an Rekordniveaus bestimmter Aktienindizes für ein Comeback der vielzitierten Höhenangst.

Die Gefahr, emotional zu reagieren, ist groß. Dabei ist die Volatilität im Jahr 2014 im historischen Vergleich erstaunlich niedrig. Die „gefühlte“ Volatilität bleibt jedoch hoch. So liegen vermeintlich turbulente Wochen hinter deutschen Anlegern, nachdem der DAX zwischenzeitlich mehr als 10 % korrigiert hat. Bei Kursrückgängen dieses Ausmaßes ist es allerdings Interpretationssache, überhaupt von „echter Korrektur“ zu sprechen. Jeder Bullenmarkt ist vollgestopft mit derartigen Bewegungen!

Unterschiedliche Wahrnehmungen

Die zurückliegende „Korrektur“ wurde im globalen Kontext sehr differenziert wahrgenommen. Die in den letzten Jahren heftig kritisierten Emerging Markets zeigten sich davon unberührt, China und Indien befinden sich im Aufwind. Auch die US-Indizes zeigten sich in den letzten Wochen und Monaten sehr robust, vor allem der Technologie-Index NASDAQ bleibt einer der stärksten Zugpferde des laufenden Bullenmarkts. Parallel dazu hat der S&P 500 zum ersten Mal die prestigeträchtige Marke von 2.000 Punkten überwunden. Grund genug für die amerikanischen Medien, auf kreativste Art und Weise eine Überbewertung der Märkte festzustellen und die gesteigerte Crash-Gefahr anzumahnen.

Auch in Deutschland findet erneut eine Verlagerung der Ängste statt. Denn mittlerweile hat der DAX das Niveau von Jahresanfang wieder zurückerobert, die ganz großen Sorgen vor einem nachhaltigen Crash und der unheilvollen Parallele zum August 2011 sind damit verstummt. Je näher die magische Marke von 10.000 Punkten rückt, desto mehr kehren Themen der Sorte „Gefahr durch überdurchschnittliches KGV“ zurück in den Fokus. Die Warnsignale wechseln, die Ängste bleiben bestehen. Gut so!

Sentiment, Wirtschaft und Politik

Es gibt drei übergeordnete Faktoren, die bei der Markteinschätzung beachtet werden sollten: Sentiment, Wirtschaft und Politik. Das Sentiment ist weit entfernt von einer Euphorie, denn die Angst hat immer noch viele Gesichter: Ukraine, Irak, IS-Terrorismus, Konjunktursorgen, das schwache Konsumklima, eine Überbewertung der Aktienmärkte, die FED-Politik. Keiner dieser Faktoren hat das Potential, den übergeordneten Aufwärtstrend aus der Bahn zu werfen! Die „Mauer der Angst“ existiert immer noch und schafft ständig neues Aufwärtspotential.

Die globale Wirtschaft ist robust und wächst langsam, aber stetig – ideale Rahmenbedingungen (wie auch Mitte der 90er Jahre) für steigende Märkte. Regionale Schwächen sind immer existent und sollten global aufgestellte Anleger nicht beunruhigen. Dazu herrschen in zahlreichen bedeutenden Ländern politische Pattsituationen. Das minimale legislative Risiko schafft ideale Rahmenbedingungen für ungestörtes Wachstum der Unternehmen!

Fazit

Die übergeordneten Rahmenbedingungen für einen fortgesetzten Bullenmarkt sind nahezu ideal – werden aber ignoriert. Krisenmeldungen beherrschen die Medien. Der „unbeliebteste Bullenmarkt der Geschichte“ geht weiter. So lange bis er „zu beliebt“ wird. Bleiben Sie dabei: Geduld, Disziplin und ein global aufgestelltes Depot lassen Sie ruhig schlafen.

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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