Alt 08.04.22, 19:39
Standard Etwas fester - Erholt von zwischenzeitlichen Verlusten
Beitrag gelesen: 1338 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit moderaten Gewinnen haben die Aktienmärkte in Ostasien zum Wochenausklang den Handel beendet. Dabei bewegten sich die Indizes allerdings in recht engen Bahnen um die Vortagesniveaus. Die Märkte standen im Spannungsfeld zwischen der Aussicht auf rasch steigende Zinsen in den USA und den Sorgen um negative konjunkturelle Auswirkungen der anhaltenden Corona-Maßnahmen in China, hieß es von Phillip Securities Research.

Dazu kam der weiter eskalierende Ukraine-Krieg. Mit der Verhängung neuer Sanktionen der USA und der EU haben sich die Chancen auf eine Verhandlungslösung weiter reduziert. Sechs Wochen nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ist der weitere Verlauf des Krieges ungewiss. Zwar hat sich die russische Armee teilweise zurückgezogen, doch erwartet Kiew nun verstärkte Angriffe im Süden und Osten des Landes.

Auch die leicht positiven US-Vorgaben stützten. Die meisten Indizes holten zwischenzeitliche Verluste wieder auf und schafften den Dreh ins Plus. Der Nikkei-225 in Tokio und der Kospi in Seoul gewannen schließlich 0,4 bzw. 0,2 Prozent. Auch der Schanghai-Composite (+0,5%) schaffte noch den Sprung in positives Terrain. Der Hang-Seng-Index zeigte sich im späten Handel mit einem Aufschlag von 0,1 Prozent. Der S&P/ASX 200 in Sydney stieg um 0,5 Prozent. Teilnehmer sprachen jedoch insgesamt von einer erhöhten Zurückhaltung vor dem Wochenende.

Kräftige US-Zinserhöhungen erwartet

Um die weiter steigende Inflation in den Griff zu bekommen scheinen in den USA die Weichen auf deutliche Zinserhöhungen gestellt. Bereits auf der Sitzung im März war eine Erhöhung um 50 Basispunkte von der Fed in Erwägung gezogen worden, letztlich aber am Ukraine-Krieg gescheitert, wie aus dem Sitzungsprotokoll in dieser Woche hervorging. Die Stimmen der Fed-Mitglieder, die kräftige Zinserhöhungen für angemessen halten, haben sich zuletzt verstärkt. Der President der St. Louis Federal Reserve, James Bullard, will den Leitzins noch in diesem Jahr auf über 3 Prozent steigen sehen - von aktuell 0,25 bis 0,50 Prozent. Bullard ist der Meinung, dass die US-Wirtschaft eine solch aggressive Straffung verkraften kann.

Sorgen bereiteten die anhaltenden Corona-Maßnahmen in China. So hatte die Metropole Schanghai vor dem Hintergrund stark steigender Neuinfektionen zuletzt den Corona-Lockdown auf unbestimmte Zeit verlängert. Die Analysten der Commerzbank gehen davon aus, dass der Konsum in China in nächster Zeit unter Druck geraten wird, da die Corona-Neuinfektionen weiter zunehmen. "Es wird noch einige Zeit dauern, bis sich die Situation stabilisiert und unter Kontrolle ist", hieß es.

Ölpreise mit leichtem Plus

Die Ölpreise legten moderat zu, nachdem sie am Vortag zeitweise stärker unter Druck gestanden hatten. Der Brent-Preis kletterte wieder über die Marke von 101 Dollar je Barrel, nachdem er am Vortag zwischenzeitlich unter 100 Dollar gelegen hatte. Zur Begründung für den Rücksetzer verwiesen Teilnehmer auf die steigenden US-Ölvorräte bei gleichzeitig schwacher Benzinnachfrage und den Einsatz strategischer Ölreserven zur Angebotserhöhung.

Posco Chemical legen in Seoul kräftig zu

In Seoul sprangen die Aktien von Posco Chemical um 12 Prozent nach oben. Das Unternehmen will in das schnell wachsende EV-Batteriegeschäft investieren. Die Papiere von LG Electronics stiegen um weitere 6,7 Prozent, nach positiven Aussagen zum ersten Quartal am Vortag. Trotz gestiegener Rohstoff-Preise erwartet der Konzern im Auftaktquartal einen Anstieg des Nettogewinns um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies liegt über den Erwartungen der Analysten.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

April 08, 2022 03:28 ET (07:28 GMT)

Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 01:11 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]