Beitrag gelesen: 1711 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktienkurse an Wall Street haben am Freitag freundlich geschlossen. Für Kauflaune sorgte die sich durchsetzende Auffassung, dass die US-Notenbank nach erneut schwachen Arbeitsmarktdaten jetzt ihre Geldpolitik weiter lockern müsse, um die Konjunktur zu stützen. Die Aussicht auf erneute Anleiherückäufe der Fed beflügelte die Kurse.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte stieg um 0,5% bzw 58 Punkte auf 11.006 und schloss damit zum ersten Mal seit dem 3. Mai wieder über der Marke von 11.000 Punkten. Für technische Analysten ist der Dow damit in eine starke Widerstandszone eingetreten, die bis gut 11.200 Punkte reicht. Der S&P-500 gewann 0,6% bzw 7 Punkte auf 1.165. Der Nasdaq-Composite-Index legte um 0,8% bzw 18 Punkte auf 2.402 zu. Das Handelsvolumen belief sich auf 0,95 (Donnerstag: 0,92) Mrd Aktien. An der New York Stock Exchange kamen auf 2.207 Kursgewinner 748 Verlierer. 124 Aktien schlossen unverändert. Mit minus 95.000 Stellen fielen die US-Arbeitsmarktdaten noch schlechter aus als die Flüsterschätzungen von bis zu minus 75.000 Stellen. Möglicherweise konzentriere sich der Markt aber auf den Anstieg der Beschäftigung im privaten Sektor um 64.000 Stellen. Der hohe Stellenverlust gehe damit überwiegend auf den öffentlichen Dienst zurück. Zudem sagte Fed-Governeur Bullard, der private Sektor sei der wichtigere Indikator. Gleichwohl steige nun die Wahrscheinlichkeit, dass sich die US-Notenbank tatsächlich zu einem neuen Ankaufprogramm für Wertpapiere zur Stützung der Konjunktur veranlasst sieht, kommentierte Volkswirtin Fabienne Riefer von der Deutschen Postbank die US-Daten. "Jetzt spielt jeder exzessive Geldmengen-Ausweitung", kommentierte ein Händler. Diese Verengung auf einen Faktor gab aber auch Anlass für kritische Stimmen: "Auf lange Sicht muss man sehen, dass quantitative easing auch kein Allheilmittel ist - wenn es nicht funktioniert, haben wir echte Probleme", sagte ein Händler. Unter den Einzelwerten waren Alcoa mit einem Plus von 2,7% auf 12,89 USD Tagessieger im Dow. Das Ergebnis des Aluminiumkonzerns sank im dritten Quartal zwar auf Jahressicht, konnte jedoch die Analystenerwartungen übertreffen. Alcoa hob zudem seine Wachstumserwartungen für die weltweite Aluminiumnachfrage um einen Prozentpunkt auf 13% an. J.P. Morgan hatte die Aktie daraufhin auf "Overweight" von "Neutral" hochgestuft. Nach den deutlichen Kursgewinnen am Donnerstag ging es für Adobe wieder um 5,9% nach unten auf 26,99 USD. Ein Bericht der "New York Times", dass Microsoft-CEO Steve Ballmer für ein "geheimes Treffen" in der Adobe-Zentrale gewesen sein soll, hatte am Donnerstag für Aufregung am Markt gesorgt. Händler sehen eine Allianz zwischen den beiden Unternehmen allerdings skeptisch. "Microsoft soll sich lieber um HTML-5 kümmern, als auf Flash zu setzen", sagte ein Händler. Microsoft gewannen 0,2% auf 24,57 USD. Micron Technology legten um 6,8% auf 7,59 USD zu. Dem Halbleiterkonzern gelang mit einem Überschuss von 342 Mio USD bzw 0,32 USD je Aktie auf Jahressicht der Dreh in die Gewinnzone, im vierten Quartal des Vorjahres war ein Verlust von 100 Mio USD bzw anteilig von 0,12 USD verbucht worden. Des Weiteren gab das Unternehmen eine Lizenzvereinbarung mit Samsung Electronics bekannt. Micron erhält im Zuge dessen 275 Mio USD von den Südkoreanern. Nach der Veröffentlichung eines Berichts des US-Agrarministeriums stiegen die Aktien des Düngemittelherstellers Mosaic um 6,6% auf 65,61 USD. Das Ministerium hatte die Ernteprognosen - vor allem für Mais - deutlich gesenkt. Auch die Flächennutzung soll danach zurückgegangen sein. US-Agrartrader nennen den Bericht "einen echten Schocker". Amazon.com verloren nach anfänglich höheren Verlusten 0,5% auf 155,55 USD. Goldman Sachs hatte die Aktie des Online-Händlers von der "Conviction Buy"-Liste genommen. DJG/DJN/reh Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|