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NEW YORK (Dow Jones) - Eine Betrugsanklage der US-Börsenaufsicht SEC gegen Goldman Sachs hat am Freitag an Wall Street für gehörige Unruhe gesorgt und den Aktienkursen die größten Verluste seit dem Beginn der Aufwärtsbewegung im Februar beschert. Vor allem Finanztitel standen unter Druck, der Sektor büßte 4% ein. Händler verwiesen zudem auf Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende und eher enttäuschende Quartalsdaten.
Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte fiel um 1,1% bzw 126 auf 11.019 Punkte. Der S&P-500 sank um 1,6% bzw 20 Punkte auf 1.192 und der Nasdaq-Composite um 1,4 bzw 35 Punkte auf 2.481. Das Handelsvolumen an der New York Stock Exchange belief sich auf 1,75 (Donnerstag: 1,20) Mrd Papiere. Dabei kamen auf 571 Kursgewinner 2.478 Verlierer. 113 Titel schlossen unverändert. Für eher schlechte Stimmung sorgten auch Konjunkturdaten. So fiel der Index zum Verbrauchervertrauen der Uni Michigan im April auf 69,5 von zuvor 73,6 zurück. Analysten hatten hingegen eine Belebung auf 75,0 erwartet. Im Mittelpunkt des Interesses stand aber Goldman Sachs, deren Aktie um 12,8% auf 160,70 USD einbrach. Die Börsenaufsicht SEC hat Anklage gegen die Bank erhoben und wirft ihr Verstöße gegen geltende Bestimmungen im Zusammenhang mit CDO-Produkten vor. Bei der Vermarktung eines CDO soll Goldman Sachs die Investoren - darunter auch die deutsche IKB-Bank - nicht darüber informiert haben, dass der große Hedgefonds Paulson & Co das Portfolio des CDO mitbestimmt und gleichzeitig auf einen Wertverlust desselben gewettet hatte. "Der ganze Finanzsektor bekommt einen Schlag versetzt, weil die Anleger nicht wissen, wie verbreitet die Vorwürfe (der SEC gegen Goldman, d. Red.) sind", sagte Tim Speiss von Eisner LLP. Citigroup etwa verloren 5,2% auf 4,56 USD und Morgan Stanley 5,6% auf 29,16 USD. Bank of America waren Tagesverlierer im Dow und sanken um 5,5% auf 18,41 USD. Die Bank hatte zudem Geschäftszahlen ausgewiesen. Danach hatte sie im ersten Quartal bei geringeren Einnahmen auch weniger verdient, die Markterwartungen dank gesunkener Rückstellungen für Not leidende Kredite aber übertroffen. Mit Enttäuschung wurden die Zahlen von Google aufgenommen. Zwar hatte der Internet-Konzern im ersten Quartal von der anhaltenden Erholung des Anzeigengeschäftes profitiert und seinen Gewinn um 38% auf 1,96 Mrd USD bzw 6,06 USD je Aktie gesteigert. Allerdings bemängelte der Markt den raschen Anstieg der Kosten. Die Aktien fielen um 7,6% auf 550,14 USD. Intel-Konkurrent AMD verlor nach Geschäftszahlen 3,4% auf 9,81 USD. Hier enttäuschte der Umsatzausblick. Der Chip-Hersteller erwartet den Umsatz im zweiten Quartal unverändert oder bis zu 5% tiefer. "Angesichts der rapiden Erholung des Chip-Marktes und der Absatzerfolge von Intel und Windows 7 sieht das sehr mager aus", sagte ein Händler. Auch Index-Schwergewicht General Electric (GE) büßte 2,7% auf 18,97 USD ein. Die Mediensparte und der Finanzarm von GE haben im ersten Quartal das Ergebnis des US-Mischkonzerns belastet. Wie GE zudem mitteilte, sank der Nettogewinn im Berichtszeitraum inklusive Sonderposten auf 1,87 (Vorjahr: 2,754) Mrd USD bzw 0,17 (0,26) USD je Aktie. DJG/DJN/reh Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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