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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Rally zum Wochenschluss haben sich die US-Börsen am Montag mehr oder weniger seitwärts bewegt. Der Dow-Jones-Index sank um 0,2 Prozent, der S&P-500 schloss behauptet, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent vorrückte. Auch wenn die jüngste Leitzinserhöhung in den USA erst ein paar Tage zurück lag, ließ das Zinsthema die Anleger nicht los. Denn am Mittwoch werden mit den Verbraucherpreisen neue Inflationsdaten veröffentlicht. Nur bei weiter sinkenden Inflationsraten dürfte die von der US-Notenbank angedeutete Zinspause Wirklichkeit werden.
Sollten die Daten eine anziehende Teuerung offenbaren, müssten Anleger ihre Zinsannahmen nachjustieren, was sicher gegen den Kauf von Aktien spreche, hieß es im Handel. Daher blieben Anleger auch vor den Daten vorsichtig und gingen nicht zu sehr ins Risiko. Von anderer Seite wurde die Rezessionssorge als Erklärung für die Zurückhaltung bemüht. Einige Anleger rechneten mit einer harten Landung der US-Konjunktur - gerade wegen der jüngsten Zinsanhebungen: "Die letzten beiden Zinserhöhungen waren, um es offen zu sagen, verrückt", sagte Präsident Edward Yardeni von Yardeni Research. Allerdings sah er noch immer eine Wahrscheinlichkeit einer weichen Landung von 60 Prozent. Schuldenproblem belastet Renten Ungewissheit und damit eine wenig ausgeprägte Risikoneigung herrschte auch wegen des Stillstandes zur Vermeidung der US-Schuldenobergrenze. US-Finanzministerin Janet Yellen mahnte eine Lösung bis Anfang Juni an, anderenfalls könnten die USA in die Zahlungsunfähigkeit rutschen. Nicht mit dem Bild einer Zinspause und steigender Risikoaversion vereinbar war der Rentenmarkt, wo sinkende Notierungen die Renditen nach oben hievten. Händler wollten nicht ausschließen, dass erste Anleger wegen des Dramas um die Schuldenobergrenze kalte Füße bekamen und ausstiegen. Auch der positive Arbeitsmarktbericht vom Wochenschluss drücke erneut auf die Notierungen, hieß es weiter. Der Dollar zeigte sich gut behauptet. Das drohende Erreichen der Schuldengrenze in den USA wird aus Sicht der Commerzbank jedoch zum Damoklesschwert für den Greenback. Das Argument, "es ist noch immer gut gegangen", tauge wenig. Währungsexperte Ulrich Leuchtmann riet daher zu Vorsicht bei Positionen auf einen steigenden Dollar. Nach dem Fall auf ein 16-Monatstief in der vergangenen Woche erholten sich die Erdölpreise - weiterhin gestützt vom überzeugenden Arbeitsmarktbericht. Nachfrage- und Rezessionssorgen bestimmten aber mittelfristig weiterhin den Markt. Die Hoffnungen durch die Wiederöffnung Chinas bekämen immer mehr Risse, hieß es im Handel. China werde kaum die Rolle einer globalen Konjunkturlokomotive so wie nach der Finanzkrise 2008 bzw. 2009 einnehmen. Insofern bleibe die Nachfrage nach Rohöl vermutlich schwächer als zunächst gedacht. Kurse der Regionalbanken weiter auf Erholungskurs Der Erholungskurs vom Wochenschluss der zuletzt gebeutelten Regionalbanken setzte sich fort, wenn auch langsamer. Aus einer am Montag veröffentlichten Erhebung der US-Notenbank ging hervor, dass die Banken bei der Kreditvergabe strengere Maßstäbe anlegten, was die Nachfrage dämpfte. PacWest Bancorp kletterten um weitere 3,6 Prozent nach knapp 82 Prozent Rally am Freitag. Die Bank will zur Sicherung der Liquidität die Dividende kürzen. Western Alliance Bancorp stiegen um 0,6 und Zions Bancorp um 2,1 Prozent. Die Hinterlegungsscheine der deutschen Biontech reagierten mit einem Minus von 0,4 Prozent auf die Veröffentlichung besser als erwartet ausgefallener Erstquartalszahlen. Die Umsätze übertrafen die Markterwartung und der Gewinn je Aktie schlug diese sogar deutlich. Beobachter verwiesen jedoch auf die sinkenden Einnahmen mit Corona-Impfstoffen. Die Aktien des Fleischproduzenten Tyson Foods brachen um 16,4 Prozent ein. Das Unternehmen ist im zweiten Geschäftsquartal in die roten Zahlen gerutscht und kürzte daher seine Jahresziele. Rasant abwärts ging es auch mit Tupperware (-27,5%). Der Hersteller von Küchen- und Haushaltsartikeln hat in den Zahlenausweisen vergangener Berichtsperioden weitere Fehler sowie Schwachstellen in den internen Kontrollmechanismen entdeckt Gut kamen die Geschäftszahlen von Volcon, einem Hersteller von elektrogetriebenen Geländefahrzeugen, an - der Kurs legte um 4 Prozent zu. Spectrum Brands machten einen Satz um 4,4 Prozent nach oben, nachdem der Mischkonzern eine Einigung mit der US-Justizbehörde über den zunächst blockierten Verkauf des Geschäftsbereichs Hardware and Home Improvement (HHI) an Assa Abloy für 4,3 Milliarden Dollar erzielt hatte. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln (END) Dow Jones Newswires May 08, 2023 16:11 ET (20:11 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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