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Manche zeitlos, manche zeitgemäß.
Schon wieder eine Korrektur. Mal wieder „viel Lärm um nichts“? Wahrscheinlich, ja! Schon Shakespeare mahnte mit seiner gleichnamigen Komödie vor dem trügerischen Unterschied zwischen dem Sein und Schein. Und als sei der Anleger ein blinder Zeitreisender, sieht er die immer wiederkehrenden unruhigen Zeiten nicht. Unruhige Zeiten sind eben völlig normal. Zwar ist das 16. Jahrhundert schon lange Geschichte, aber diese Lehren währen ewig und sind auch gerade wieder brandaktuell. So sollte Sie der anhaltende Hype um die Geldpolitik der Notenbanken nicht nervös machen – denn der Lärm von heute ist Schnee von gestern, die aktuellen Ereignisse längst eingepreist! Welche grundsätzlichen Lehren sollte man verinnerlichen? 1. Märkte schauen weit voraus Genau das hat sich im aktuellen Marktgeschehen mal wieder bewahrheitet. Die Geldpolitik der Notenbanken hat die Schlagzeilen fest im Griff und das wird auch noch einige Wochen so bleiben – zumindest bis die FED Mitte Dezember über ihre Zinspolitik entschieden hat. Dennoch: Die Märkte sehen das schon lange gelassen! So zeigte der Euro in Erwartung einer Ausweitung der Geldpolitik schon seit Wochen Schwäche und diese setzte nicht erst ein, nachdem die neuen Maßnahmen bekanntgegeben wurden. Zum Vergleich: Genau das konnte auch vor der Ankündigung des Anleihekaufprogramms im März beobachtet werden. Der Euro hatte schon Monate davor gewackelt. Dennoch versuchen Investoren immer wieder erfolglos, solche Schwankungen zu timen, wenn diese schon längst Geschichte sind! Genauso wie jetzt ein schwacher Ölpreis befürchtet wird. Der ist schon schwach! 2. Märkte verarbeiten öffentliche Informationen sehr schnell Schon lange predigen wir, dass es falsch ist, dem Marktkonsens hinterherzurennen. Ihre Anlage nach dem Wissen auszurichten, das zu einem gewissen Zeitpunkt – aufgrund der Medien oder sonstiger Kommentatoren – jeder besitzt, ist strikt und einfach fahrlässig! Denn die Märkte sind Ihnen voraus und verarbeiten öffentliche Informationen sehr schnell, womit Ereignisse an den Märkten oft rasant abgeschlossen und vergessen sind. Sie investieren also auf Neuigkeiten hin, die in diesem Moment schon gar keine mehr sind. In den Medien zwar immer noch – aber nicht mehr an den Märkten. Zwischen den ersten Ankündigungen nach der EZB-Sitzung und der anschließenden Pressekonferenz verging nur eine Stunde. Die Reaktion der Märkte geschah fast zeitgleich, wie sich an der Bewegung des Euro zum US-Dollar feststellen lässt. Die Maßnahmen der EZB wurden nicht nur direkt eingepreist, sondern verursachten auch beim Euro unmittelbar einen Sprung nach oben, als sich die erwartete Ausweitung des Anleihekaufvolumens dann doch nicht bewahrheitete. 3. Alle liquiden Märkte reagieren so schnell Nicht nur Devisenmärkte reagieren mit dieser Geschwindigkeit. Alle ausreichend liquiden Märkte verarbeiten öffentlich zugängliche Informationen unmittelbar nach Bekanntgabe, womit nicht vom einen Markt auf den anderen geschlossen werden kann. Und doch wird dies sehr oft gemacht. So dachten noch letztes Jahr viele Anleger, dass der starke Dollar die Aktienmärkte zu Fall bringen wird. Oder dass die fallenden Ölpreise eine Welle der Verwüstung auslösen würden. Wenn aber der eine liquide Markt reagiert, so tut das auch der andere – und das mit gleicher Geschwindigkeit. Da können Sie sicher sein! Fazit Nutzen Sie diese Lehren zu Ihrem Vorteil und spielen Sie bloß nicht den blinden Zeitreisenden. Unruhige Zeiten wird es immer geben. Verharren Sie auch nicht auf einem Thema, weil es Ihnen gerade heute besonders verheerend vorkommt – der Markt ist Ihnen längst voraus! Weitere Informationen und Publikationen finden Sie unter www.gruener-fisher.de. Unseren kostenlosen Newsletter können Sie ebenfalls gerne abonnieren. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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