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FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem klassischen Fehlstart hat der DAX die neue Börsenwoche begonnen. Dass Russland eine neuerliche Unterbrechung der Gaslieferung nach Europa ankündigte - angeblich wegen erneut notwendiger Wartungsarbeiten - ließ den bereits massiv gestiegenen Gaspreis in der Spitze nochmals um 20 Prozent nach oben schießen. Das schürte Inflationssorgen und damit Spekulationen über notwendige Zinserhöhungen und letztlich Rezessionsängste. Dazu passend warnte die Deutsche Bundesbank, dass im Herbst die Inflation der Verbraucherpreise 10 Prozent erreichen könnte.
Zwar kam der Gaspreis im späten Handel von seinem Tageshoch etwas zurück, den DAX beeindruckte das aber kaum. Er ging 2,3 Prozent niedriger aus dem Tag mit 13.231 Punkten. Der MDAX knickte sogar um 3,6 Prozent ein, angeführt von der Uniper-Aktie. Sie verlor weitere 7,7 Prozent, weil der Gasversorger mangels alternativer Quellen immer tiefer in die Tasche greifen muss. Zum Minus des DAX trugen vor allem die als besonders konjunkturreagibel geltenden Autoaktien bei. VW, Porsche, BMW und Daimler verloren zwischen 3,7 und 4,4 Prozent. Sehr schwach lagen auch die Kurse der stark gasabhängigen Chemieunternehmen. BASF gingen 4,3 und Covestro fast 7 Prozent schwächer aus dem Tag. Personalien bewegen Fresenius und Adidas Unternehmensmeldungen waren eher rar. Fresenius hatte mitgeteilt, dass der derzeitige Unternehmenschef (CEO) Stephan Sturm Ende September ausscheidet und die Führung an den bisherigen Chef von Fresenius Kabi, Michael Sen, übergibt. Angesichts der aktuellen Konzernsituation komme der Schritt nicht völlig überraschend und sei insgesamt positiv zu werten, kommentierte die DZ Bank. Allerdings seien die meisten derzeitigen Belastungsfaktoren exogener Natur, wie beispielsweise der Fachkräftemangel. Die Aktie legte um 3,6 Prozent zu. Der Kurs der Tochter FMC zeigte sich behauptet. Adidas teilte mit, im kommenden Jahr einen neuen Vorstandschef zu bekommen, weil Kasper Rorsted das Unternehmen verlässt. Aufsichtsratschef Thomas Rabe sprach von einem "Neustart" für Adidas. Die Analysten der RBC zeigten sich überrascht, denn Rorsteds Vertrag sei erst letztes Jahr bis Juli 2026 verlängert worden. Die Diskussion unter den Investoren über einen Führungswechsel bei Adidas hätten in den vergangenen Monaten aber schon an Intensität zugenommen. Adidas gingen mit einem Minus von gut 5 Prozent aus dem Tag. Dass die Deutsche Post die Paketpreise für Geschäftskunden ab Januar 2023 deutlich erhöht, stützte den Kurs nicht, er gab um über 3 Prozent nach. Dazu wird im November und Dezember ein Zuschlag erhoben wegen "besonders hoher Paketaufkommen". Dieser sei "im Markt bereits üblich", erklärte das Unternehmen. In der zweiten Reihe gewannen Encavis 1,6 Prozent, nach der Mitteilung über den Kauf von drei Solarparks in den Niederlanden Um über 13 Prozent abwärts ging es für Borussia Dortmund. Zum einen hat der ewige Bayern-Verfolger am Wochenende eine bittere Niederlage gegen den Aufsteiger Bremen kassiert und hinkt den Bayern schon wieder hinterher, zum anderen hatte die BVB-Aktiengesellschaft am Freitag enttäuschende Zahlen vorgelegt und die Dividende gestrichen. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/mod/gos/cln (END) Dow Jones Newswires August 22, 2022 11:49 ET (15:49 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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