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NEW YORK (Dow Jones)--Mit kräftigen Kursverlusten reagieren die US-Börsen auf falkenhafte Äußerungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell. In seiner mit Spannung erwarteten Rede auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole hat Powell klar gemacht, dass die Bekämpfung der hohen Inflation für die Federal Reserve absolute Priorität hat, selbst um den Preis einer Rezession. Der Fed-Chef warnte, dass dies für private Haushalte ebenso wie für Unternehmen schmerzhaft werden dürfte.
Gegen Mittag (Ortszeit New York) verliert der Dow-Jones-Index 1,5 Prozent. Der S&P-500 fällt um 1,8 Prozent. Der Nasdaq-Composite sackt um 2,4 Prozent ab. Die Konjunkturdaten des Tages enthielten Licht und Schatten, geben dem ganz auf die Powell-Aussagen fixierten Markt aber keine Impulse. Der von der Universität Michigan ermittelte Index der Verbraucherstimmung ist im August überraschend deutlich gestiegen. Die persönlichen Einkommen und Ausgaben der US-Bürger fielen im Juli schwach aus, wichtiger ist aber der Rückgang des PCE-Preisindexes auf Monatssicht, der von nachlassendem Preisdruck zeugt. Dollar kaum verändert Der Dollar tendiert wenig verändert. Auf der einen Seite erhält der Greenback Unterstützung von den Powell-Aussagen. Auf der anderen Seite scheint aber auch innerhalb der Europäischen Zentralbank die Entschlossenheit zu wachsen, die Inflation in der Eurozone einzudämmen. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass einige Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank bei der September-Sitzung über eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte diskutieren wollten. Eine drohende Rezession im Euroraum dürfe die geldpolitische Normalisierung weder stoppen noch verlangsamen, hieß es. Der Euro steigt daraufhin wieder knapp über die Dollarparität. Konjunktursorgen verschaffen dem Rentenmarkt Zulauf. Im Gegenzug fallen die Renditen. Nur das kurze Ende der Zinskurve profitiert von den erwarteten Zinserhöhungen. Die schwachen Verbraucherausgaben in den USA bremsen die Ölpreise. Der Markt schwanke zwischen einer möglichen Nachfrageschwäche wegen der drohenden Rezession in vielen Wirtschaftsräumen einerseits und einer möglichen Angebotsverknappung durch Förderkürzungen durch das Kartell Opec+, berichten Händler. Der Goldpreis gerät mit den falkenhaften Powell-Äußerungen stärker unter Druck. Zudem hat unter anderem ABN Amro ihre Preisvorhersagen zum Jahresende deutlich gesenkt. Dell unter Druck Unter den Einzelaktien geben Dell Technologies fast 11 Prozent nach. Der Computerhersteller hat im zweiten Quartal Umsatz und Nettogewinn unter den Markterwartungen vorgelegt. Workday rücken um 2,7 Prozent vor, nachdem der Hersteller von Unternehmenssoftware für das zweite Quartal höhere Umsätze und Abonnementeinnahmen erzielt hat. Laut Unternehmen soll die Dynamik im dritten Quartal andauern. Für die Aktie von Ulta Beauty geht es um 0,7 Prozent nach oben. Die Kosmetikkette hat für das zweite Quartal einen Umsatz und bereinigten Gewinn über den Erwartungen der Analysten vermeldet. GAP sinken um 1,1 Prozent. Der Bekleidungseinzelhändler hat im zweiten Quartal bei rückläufigem Erlös einen Verlust eingefahren. Analysten hatten jedoch mit einem höheren Minus gerechnet. Auf bereinigter Basis wurde unerwartet ein Gewinn verbucht. Affirm Holdings knicken um gut 10 Prozent ein. Der Finanzdienstleister hat im vierten Geschäftsquartal einen höheren Fehlbetrag ausgewiesen. Der Ausblick blieb zudem hinter den Markterwartungen zurück. Marvell Technology fallen um 7,2 Prozent, der Technologiekonzern enttäuscht mit dem Umsatz für Rechenzentren. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln/flf (END) Dow Jones Newswires August 26, 2022 12:17 ET (16:17 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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