Beitrag gelesen: 1542 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--Mit kräftigen Gewinnen haben sich die Wall Street am Tag der US-Präsidentschaftswahl gezeigt. Laut Umfragen besaß der demokratische Herausforderer Joe Biden zuletzt weiterhin einen komfortablen Vorsprung vor US-Präsident Donald Trump. Doch ob es wirklich zu einem Sieg reicht, wird von vielen Faktoren abhängen. Nicht zuletzt, ob der Amtsinhaber eine Niederlage akzeptieren wird. Die Befürchtung, dass es in den Tagen nach der Wahl zu "chaotischen Verhältnissen" komme, gehe weiter um, so ein Beobachter. Zudem sei fraglich, wann ein belastbares Ergebnis feststeht.
Der Dow-Jones-Index gewann 2,1 Prozent auf 27.480 Punkte. Der S&P-500 legte um 1,8 Prozent zu, der Nasdaq-Composite stieg um 1,9 Prozent. Dabei wurden 2.563 (Montag: 2.275) Kursgewinner und 512 (797) -verlierer gesehen. Unverändert gingen 70 (98) Titel aus dem Handel. "Der Markt sieht einen Biden-Sieg als den sichersten Weg, um die Covid-19-Pandemie zu besiegen und einen positiven Ausgang der Konjunkturgespräche zu erreichen", sagte Analyst Paul Sandhu von BNP Paribas Asset Management. "Sollten die Demokraten als Gewinner aus der Wahl hervorgehen, dann könnte die Regierung weitere 3 Billionen Dollar ausgeben, um die US-Wirtschaft zu stärken", so Stephane Monier, Chief Investment Officer bei Lombard Odier. Das verleihe der in den vergangenen Wochen abgeschwächten Aktienmarktrally neuen Schwung. Die Agenda der US-Konjunkturdaten war übersichtlich. Veröffentlicht wurde lediglich der Auftragseingang der Industrie für September. Er stieg etwas stärker als erwartet. Dollar von Aussicht auf Biden-Sieg belastet Der auch als "sicherer Hafen" gesehene Dollar gab am Wahltag weiter nach. Der Dollar-Index verlor 0,6 Prozent, der Euro stieg dagegen von 1,1640 auf rund 1,1715 Dollar. "Ein klarer Biden-Sieg und die Annahme, dass es weitere Stimuli gibt, könnten den Dollar belasten", sagte Eoin Murray, Head of Investments bei Federated Hermès. Wenn Trump eine zweite Amtszeit bekommt, "besteht die Wahrscheinlichkeit von mehr Handelsspannungen und Protektionismus, was den Dollar stärken könnte". Die positive Entwicklung an den Aktienmärkten gab den Ölpreisen weiterhin Rückenwind. Zudem stützten Berichte, wonach die Förderkürzungen der OPEC+ verlängert werden könnten. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 2,3 Prozent auf 37,66 Dollar, für Brent ging es um 1,9 Prozent auf 39,71 Dollar nach oben. Die Unsicherheit über den Ausgang der US-Wahl und die möglichen Komplikationen im Zuge der Auszählung verhalfen dem Goldpreis zu kleineren Gewinnen. Begünstigt wurde die Entwicklung aber auch vom nachgebenden Dollar. "Wenn die US-Wahlen ohne Zwischenfälle verlaufen, dann könnte Gold unter andauernden Abwärtsdruck geraten, da es dann in anderen Anlageklassen deutlich nach oben gehen dürfte", so Analyst Jeffrey Halley von Oanda. Die Feinunze erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 1.907 Dollar. Die US-Anleihen zeigten sich mit leichten Abgaben. Die Rendite zehnjähriger Titel verbesserte sich um 2,9 Basispunkte auf 0,88 Prozent. Verschobener Ant-Börsengang belastet Alibaba Die in den USA gelisteten Aktien von Alibaba brachen gegen die positive Tendenz um 8,1 Prozent ein, nachdem der für Donnerstag geplante Mega-Börsengang der Tochter Ant in Schanghai verschoben worden war. Der Zahlungsabwickler erfülle wegen geänderter Vorgaben wohl die Offenlegungspflichten nicht, hieß es dazu. Ansonsten stand bei den Einzelwerten weiterhin die Berichtssaison im Fokus. Für die Aktien von Mondelez International ging es nach überzeugenden Geschäftszahlen um 0,1 Prozent nach oben. Paypal gaben trotz eines guten Geschäftsausweises um 4,2 Prozent nach. Hier dürften Anleger Gewinne mitgenommen haben; seit Jahresbeginn haben die Papiere um 72 Prozent zugelegt. Arista Networks erhöhten sich dagegen um 15,4 Prozent. Der Cloud-Software-Anbieter übertraf mit den Geschäftszahlen und dem Ausblick die Markterwartungen. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln/ (END) Dow Jones Newswires November 03, 2020 16:11 ET (21:11 GMT) Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|