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NEW YORK (Dow Jones)--Die Rally an der Wall Street geht am Donnerstag weiter. Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 1,6 Prozent auf 28.294 Punkte. Der S&P-500 klettert um 1,7 Prozent und der Nasdaq-Composite um 1,8 Prozent. Weiterhin steht nicht fest, wer der nächste Präsident der USA sein wird - doch die Chancen des demokratischen Kandidaten Joe Biden haben sich verbessert. Er braucht nur noch den Sieg in einem Bundesstaat. Doch US-Präsident Donald Trump will weiterhin gegen die laufende Auszählung vorgehen, juristisch oder mit der Forderung einer Neuauszählung. Bis zu einem endgültigen Wahlergebnis könnte daher noch geraume Zeit vergehen.
Weiter stützt die ausbleibende "blaue Welle" den Aktienmarkt. Die Demokraten würden zwar den Präsidenten stellen, doch Biden könnte mit der fehlenden Mehrheit im Senat nicht "durchregieren". Dies spreche gegen eine Erhöhung von Unternehmenssteuern und eine schärfere Regulierung. Folglich dürften vor allem Technologiewerte die Aufwärtsbewegung weiter anführen, heißt es. Die Blicke sind zudem auf die US-Notenbank gerichtet, die am Abend das Ergebnis ihrer Sitzung bekannt geben wird. Mit weiteren Maßnahmen wird nicht gerechnet, da sich die Fed traditionell rund um Wahlen ruhig verhält. Zuletzt hatte Fed-Vize Richard Clarida für weitere Hilfen für die US-Wirtschaft plädiert - von der Geld- als auch von der Fiskalpolitik. Die Aufgabe der Fed wird aber erschwert von der politischen Blockade im Kongress; denn Demokraten und Republikaner finden keine Gemeinsamkeit für ein neues Corona-Hilfspaket. Erstanträge leicht gesunken - Arbeitsmarktbericht im Blick Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 31. Oktober leicht abgenommen, was zeigt, dass sich die Entlassungen auf einem hohen Niveau stabilisiert haben, während die Virusfälle stark steigen. Die Blicke sind aber bereits auf den US-Arbeitsmarktbericht für Oktober am Freitag gerichtet. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft ist im dritten Quartal etwas weniger stark als erwartet gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Dollar gibt nach - Euro über 1,18 Dollar Der Euro überspringt die Marke von 1,18 Dollar. "Die Dollar-Schwäche dürfte sich tendenziell fortsetzen", sagt ein Marktteilnehmer. Eine von den Demokraten geführte US-Regierung werde die Staatsausgaben weiter erhöhen. Zugleich dürften Handels- und Leistungsbilanzdefizit nicht schrumpfen und den Dollar belasten. Außerdem dürfte die Fed die Zügel weiter lockern. "Das alles spricht gegen den Dollar", so der Marktteilnehmer. Der Dollar-Index gibt um 0,8 Prozent nach. Nach zuletzt drei Tagen mit Gewinnen geben die Ölpreise leicht nach. Die Volatilität bleibe hoch, so ein Händler. "Während die von einer Biden-Präsidentschaft erwartete Dollar-Schwäche stützen dürfte, könnte eine Entspannung im Iran-Konflikt zur Aufhebung der Sanktionen und damit zur Rückkehr iranischen Öls an den Markt führen", sagt Warren Patterson von der ING. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,8 Prozent auf 38,85 Dollar, für Brent geht es um 0,4 Prozent auf 41,06 Dollar nach unten. Der Goldpreis profitiert vom fallenden Dollar. Der Preis für die Feinunze steigt um 1,3 Prozent auf 1.929 Dollar. Die Blicke sind hier auf die Sitzung der US-Notenbank gerichtet, heißt es. Die US-Anleihen setzen ihre Aufwärtsbewegung fort, wenn auch mit deutlich gebremster Dynamik. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 0,5 Basispunkt auf 0,76 Prozent. Expedia-Zahlen besser als erwartet Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben dem Reiseportal Expedia im dritten Quartal schwer zu schaffen gemacht. Das US-Unternehmen meldete einen hohen Verlust, der allerdings nicht so hoch ausfiel wie von Analysten befürchtet. Die Aktie steigt um 7,6 Prozent. Um 11,3 Prozent geht es für die Qualcomm-Papiere nach oben. Der US-Halbleiterhersteller hatte mit den Ergebnissen für das vierte Geschäftsquartal die Erwartungen sowohl bei Umsatz als auch Gewinn übertroffen. Auch der Ausblick überraschte positiv. General Motors hat im dritten Quartal von einer sich unerwartet schnell erholenden Nachfrage in den USA profitiert. Der Konzern verdiente deutlich mehr und übertraf die Erwartungen der Analysten. Die Aktie legt um 3,0 Prozent zu. Alibaba hat im zweiten Geschäftsquartal unter dem Strich 60 Prozent weniger verdient. Grund für den Gewinneinbruch ist ein Einmalertrag bei der Beteiligung Ant Group im Vorjahr. Der Umsatz stieg um ein Drittel. Die Aktie fällt um 3,6 Prozent. Der US-Pharmakonzern Merck & Co stärkt seine Onkologie-Pipeline mit einem Zukauf und übernimmt für 2,75 Milliarden Dollar in bar das Biopharma-Unternehmen VelosBio. Die Merck-Aktie steigt um 2,4 Prozent. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/ros/cln (END) Dow Jones Newswires November 05, 2020 09:46 ET (14:46 GMT) Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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