Beitrag gelesen: 1516 x |
||
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat nach einem stark volatilen Verlauf am Montag mit deutlichen Verlusten geschlossen. Ausgelöst durch Berichte, wonach der US-Kongress auf ein Embargo für Ölimporte aus Russland drängt, stieg der Preis für Brent auf rund 140 Dollar das Barrel, was die Börse im frühen Geschäft schwer belastet hatte. Am Nachmittag reduzierte der DAX allerdings die Verluste - stützend wirkte ein geplantes Treffen zwischen den Außenministern Russlands und der Ukraine am Donnerstag. Auch kam der Ölpreis deutlich zurück.
Stagflationsängste bleiben groß Der DAX schloss 2 Prozent tiefer bei 12.835 Zählern, das Tief lag bei 12.439 Punkten. Trotz der wieder vom Hoch gefallenen Energiepreise blieben die Stagflationsängste groß. "Dieser erneute Anstieg der Energiepreise setzt Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen zu", sagte Marktstratege Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners: "Deshalb reagieren die Börsen so sensibel auf die erneute Preisexplosion am Ölmarkt", ergänzt er. Die Blicke richteten sich auf die geldpolitische Entscheidung der EZB. Unter Druck standen Bankenaktien. Die Aussichten des Sektors sind stark mit den makroökonomischen Aussichten verbunden, die durch die Möglichkeit eines sich verschärfenden und langwierigen Krieges bedroht sind. Deutsche Bank verloren 2,8 Prozent und Commerzbank 5,2 Prozent. Auch Reiseaktien wurden weiter gemieden. Hier belastete die Erwartung, dass der Ukrainekrieg und die grassierende Inflation auf die Reisestimmung negativ durchschlagen würden. Lufthansa gaben 3,4 Prozent nach, Tui 6,8 Prozent und Fraport 7,7 Prozent. Konsumtitel wurden mit der Aussicht einer sinkenden inflationsbedingten Kaufkraft veräußert: Adidas verloren 5,4 Prozent und Puma 4 Prozent. Renewables und Rüstung weiter gesucht Wie bereits in den vergangenen Tagen trotzten Aktien aus den Bereichen Erneuerbare Energien und Rüstung dem Abgabedruck an den Börsen. Beide Branchen gelten derzeit als die einzig strategisch investierbaren an den Börsen. Im ersten Fall geht es darum, sich von russischem Gas und Erdöl so schnell wie möglich unabhängig zu machen. Und im zweiten darum, sich gegen russische Aggressionen verteidigen zu können. Rheinmetall gewannen 4,4 Prozent und Nordex 8,4 Prozent. Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com DJG/mpt/flf (END) Dow Jones Newswires March 07, 2022 11:51 ET (16:51 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|