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FRANKFURT (Dow Jones)--Das eher düstere Bild der US-Wirtschaft, das US-Notenbankpräsident Ben Bernanke am Vorabend gezeichnet hat, hält den deutschen Aktienmarkt auch am Mittwochmittag fest im Griff. Noch dazu gab der Notenbanker keinen Hinweis auf eine dritte Runde quantitativer Lockerungen, einige Marktteilnehmer hatten im Vorfeld auf eine neuerliche Liquiditätsspritze für die größte Volkswirtschaft der Welt spekuliert.
Für den DAX geht es bis 12.46 Uhr um 1,5% oder 104 auf 6.998 Punkte nach unten. Charttechnisch ist der deutsche Leitindex im Bereich von 7.000 Punkten unterstützt, Widerstand findet sich auf dem Niveau von 7.200 Punkten. In der zweiten Reihe verliert der MDAX 1,3% oder 144 auf 10.512 Punkte. Der TecDAX gibt um 0,9% oder 8 auf 886 Punkte nach. Auch die deutschen Konjunkturdaten befeuern die neue Skepsis hinsichtlich der makroökonomischen Perspektiven. So ist die Produktion im produzierenden Gewerbe im April vor allem wegen einer schwächelnden Bauwirtschaft schlechter als erwartet ausgefallen. Preis- und saisonbereinigt ging die Fertigung binnen Monatsfrist um 0,6% zurück, Volkswirte hatten hingegen mit einer Stagnation auf dem Niveau vom März gerechnet. Nach Handelsschluss hier zu Lande steht das Beige Book der US-Notenbank auf dem Programm. Dabei handelt es sich um eine lose Sammlung von Eindrücken zu Beschäftigung, Inflation und Wachstum aus den Distrikten des Federal-Reserve-Systems. Damit bereitet die US-Notenbank traditionell ihre nächste geldpolitische Entscheidung vor, diese ist für den 21. und 22. Juni avisiert. Erst nach der Schlussglocke an Wall Street wird Texas Instruments einen Zwischenbericht zur Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal liefern. Der US-Halbleiterhersteller gilt als wichtiger Wettbewerber der deutschen Infineon. Unter Abgabedruck stehen vor allem zyklische Werte. Für Infineon geht es um 2,0% auf 7,73 EUR nach unten. Bayer verbilligen sich um 1,9% auf 54,96 EUR. Deutsche Bank verlieren 1,8% auf 39,47 EUR. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat in einem unter anderem an den Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, gerichteten Schreiben eine Umschuldung der griechischen Verbindlichkeiten unter Beteiligung privater Gläubiger gefordert. Gegen den Trend setzen die Versorgertitel ihre Erholung fort. E.ON ziehen um 1,6% auf 19,31 EUR an. Die Analysten von Morgan Stanley haben die Aktien auf "Overweight" von "Underweight" heraufgestuft. Für RWE geht es im Kielwasser um 0,2% auf 38,79 EUR nach oben. Bereits am Vortag hatte für bessere Stimmung gesorgt, dass die Analysten der UBS E.ON auf ihre Liste der "Key Calls" gesetzt haben. Die Kursverluste seit Jahresanfang seien angesichts der guten mittelfristigen Perspektiven übertrieben gewesen, hieß es zur Begründung. Deutsche Börse halten sich mit einem Minus von 0,1% auf 53,42 EUR noch ordentlich. In der heißen Phase der Vorbereitung der Übernahme der NYSE Euronext lockt der Börsenbetreiber mit einer höheren Dividende. Die beiden Unternehmen stellen den Anteilseignern der fusionierten Gesellschaft eine Sonderdividende von 2 EUR je Aktie in Aussicht. "Damit sollen die Aktionäre dazu bewegt werden, das Zusammengehen zu unterstützen", kommentiert ein Marktteilnehmer. Im MDAX brechen Kabel Deutschland um 6,7% auf 41,49 EUR ein. "Kein großer Reißer", kommentiert WestLB-Analyst Wolfgang Specht den Ausblick des Kabelnetzbetreibers auf das Geschäftsjahr 2011/12. Die Prognosen für Umsatz, EBITDA und Dividende lägen lediglich im Rahmen der Konsenserwartung, einige Marktteilnehmer hätten hingegen auf eine positive Überraschung spekuliert. DJG/jej/flf Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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