Alt 08.06.11, 18:25
Standard XETRA-SCHLUSS/Leichter - Skeptischer Bernanke belastet Aktien
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FRANKFURT (Dow Jones) - Skeptische Worte des Chairman der US-Notenbank zur US-Konjunktur haben am Mittwoch auch am deutschen Aktienmarkt Spuren hinterlassen. Besonders konjunktursensible Aktien wie Infineon, Lufthansa oder SAP gerieten unter Druck, nachdem Ben Bernanke am Dienstagabend die US-Wirtschaft als hinter den Erwartung der Federal Reserve zurückbleibend bezeichnet hatte. Der DAX schloss mit einem Minus von 0,6% oder 43 Punkten auf 7.060.

Allerdings erholte sich der Leitindex in der zweiten Handelshälfte vom anfänglichen Druck. Im Tagestief hatte der DAX gegen 12.45 Uhr um 1,6% auf 6.992 Zähler nachgegeben. "Bei DAX-Kursen um 7.000 Punkte kamen heute wie schon am Freitag wieder Käufer an den Markt", berichtete ein Händler. Technisch sei der DAX in dieser Zone unterstützt, während bei 7.200 Punkten eine Widerstandszone liege.

Der Präsident der US-Notenbank räumte am Dienstagabend ein, dass die Wirtschaft in diesem Jahr schwächer wächst als von der Federal Reserve erwartet. Bernanke gab zudem keinerlei Hinweise auf zusätzliche Stützungsmaßnahmen der US-Notenbank. Das 600 Mrd USD schwere Ankaufprogramm für US-Staatsanleihen läuft Ende Juni aus.

Die Umsätze zogen im Vergleich zur Sitzung am Dienstag an. Gehandelt wurden in den 30 DAX-Titeln auf Xetra rund 123,8 (Vortag: 107,3) Mio Aktien im Wert von rund 3,29 (Vortag: 2,71) Mrd EUR.

Zu den Gewinnern zählten E.ON. Ein positiver Kommentar von J.P. Morgan verhalf der Aktie zu einem Kursplus von 1% auf 19,19 EUR. RWE hielten die Verluste mit einem Minus von 0,2% auf 38,63 EUR in Grenzen. Nach den jüngsten hohen Kursverlusten seien beide Aktien nun attraktiv bewertet, argumentierte die Bank.

Die Automobilaktien drehten am Nachmittag ins Plus. Händler führen die Erholung auf die Nachricht über eine Abwrackprämie in China zurück. China will bis zum Jahresende bis zu 18.000 CNY, also knapp 2.800 USD, für das Abwracken alter Modelle und den Kauf von Neuwagen zahlen. BMW stiegen daraufhin um 1,1% auf 61 EUR, Daimler um 0,5% auf 47,34 EUR und VW um 0,5% auf 123,75 EUR.

Dagegen verloren Infineon 2,5% auf 7,69 EUR und Lufthansa 2,3% auf 14,11 EUR. "Die Sektoren Transport und Technologie wurden heute europaweit von den Konjunktursorgen in den USA belastet", sagte ein Händler. SAP gaben um 1,1% auf 41,73 EUR nach.

Verkauft wurden wieder einmal Commerzbank (-2,1%) und Deutsche Bank (-1,4%) angesichts der weiter schwelenden Schuldenkrise in der Eurozone. Forderungen aus der Politik, private Gläubiger sollten sich an der Umschuldung Griechenlands beteiligen, ließen Investoren Bankenaktien verkaufen.

Kabel Deutschland fielen nach Ergebnissen für das Geschäftsjahr 2010/2011 und einem Ausblick auf 2011/2012 um 5% auf 42,23 EUR zurück. Die WestLB sprach von fehlenden positiven Kurstreibern für die Kabel-Aktie. Das Kursplus von Dialog Semiconductor von 3% auf 12,72 EUR begründeten Händler mit einer Kaufempfehlung des französischen Brokers Cheuvreux.

-Von Benjamin Krieger, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 219,
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