FRANKFURT (Dow Jones) - Wenig verändert notiert der deutsche Aktienmarkt am Mittag des Pfingstmontags. Die Handelsabteilungen sind nur mit "Notbesetzungen" an den Start gegangen, andere Länder wie Österreich oder die Schweiz lassen ihre Börsen ganz geschlossen. Nach den kräftigen Abschlägen am Freitag notiert der DAX um 12.50 Uhr MESZ wenig verändert bei 7.073 Zählern.

Das Thema Griechenland sorgt auch weiterhin für Unruhe. Noch immer wird von verschiedenen Seiten diskutiert, wie die privaten Gläubiger an einer Restrukturierung des Landes beteiligt werden können, ohne größere Verwerfungen auszulösen. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat den Kurs der Bundesregierung gutgeheißen, weitere Geldspritzen für Griechenland an die Mitwirkung privater Gläubiger zu knüpfen.

"Es entspricht unserer Verantwortung für Europa, Hilfe für Griechenland unter nachvollziehbaren Bedingungen und Voraussetzungen zu mobilisieren, dabei allerdings auch die privaten Gläubiger zu beteiligen", sagte Hundt dem "Hamburger Abendblatt" (Dienstagsausgabe). Griechenland müsse "sein Defizit abbauen, umfassende Privatisierungen vornehmen und seine Wettbewerbsfähigkeit massiv verbessern".

Der Prüfbericht der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) zeigt Hundt zufolge, dass sich Griechenland trotz Fortschritten noch lange nicht selbst am Finanzmarkt refinanzieren kann. Ohne ein zweites Hilfspaket drohe eine ungeordnete Staatsinsolvenz. Ein Zahlungsausfall Griechenlands hätte für das europäische Finanzsystem "schwerwiegende Folgen".

Die Kursbewegungen finden bei sehr dünnen Umsätzen im eher homöopathischen Bereich statt. Gesucht sind vor allem die als eher defensiv geltenden Titel: Fresenius legen um 0,7% auf 71,53 EUR zu, Fresenius Medical Care verteuern sich um 1,1% auf 50,57 EUR. Tagesverlierer sind bisher ThyssenKrupp, die um 1,2% auf 34,86 EUR abgeben. Im Handel wird von kleineren Gewinnmitnahmen berichtet, nachdem die Aktie in der Vorwoche kräftig zugelegt hat.

Auch Henkel zählen zu den Verlierern, die Aktie gibt um 0,3% auf 47,42 EUR nach. Morgan Stanley hat die Aktien auf "Underweight" von "Equalweight" gesenkt. Der Kurs habe ein Niveau erreicht, auf dem das erfolgreiche Geschäftsmodell vollständig eingepreist sei, so die Analysten. Sie empfehlen eine Umschichtung in L'Oreal, die noch über ein Aufwärtspotenzial von 24% verfügten.

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