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NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem stärksten Ein-Tages-Rückschlag der Wall Street seit vier Monaten war am Dienstag eine Stabilisierung angesagt. Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 sanken um je 0,1 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent zulegte. Dabei wurden 1.924 (Montag: 532) Kursgewinner und 1.361 (2.798) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 124 (107) Titel.
Getrieben worden waren die Verkäufe am Montag von der Krise um den chinesischen Immobilienkonzern Evergrande, der in Zahlungsschwierigkeiten geraten ist. Chefmarktstratege Marko Kolanovic von JP Morgan sprach von einer "Überreaktion" und von technisch getriebenen Verkäufen in einem Umfeld geringer Liquidität. Kolanovic erwartet auch deshalb eine Erholung, weil die Delta-Variante des Corona-Virus auf dem Rückzug sei. Zudem geht er davon aus, dass die Unternehmen im dritten Quartal die Erwartungen übertreffen dürften. Derweil hoben Analysten an der Wall Street hervor, dass China Evergrande keine zweite Lehman sei. Die Lehman-Pleite war 2008 eine Ursache der Finanzkrise in den USA. "Ein echter 'Lehman-Moment' ist eine Krise ganz anderen Ausmaßes", sagten die Strategen von Barclays: "Dazu müsste es zu einem Streik der Kreditgeber in weiten Teilen des Finanzsystems kommen, zu einem starken Anstieg der Kreditnotlage außerhalb des Immobiliensektors und dazu, dass die Banken nicht gewillt sind, sich auf dem Interbankenmarkt zu begegnen. Und bei all dem müssten wir auch massive politische Fehler seitens der chinesischen Behörden sehen." Die Sorgen um Evergrande kommen zu einem kritischen Zeitpunkt, da mehrere Experten zu Recht davor gewarnt haben, dass der September für US-Aktien nach einem ruhigen Sommer holprig werden könnte. Zudem hat am Dienstag der erste Teil einer zweitägigen Notenbank-Sitzung begonnen, die zu einer restriktiveren Zinsprognose führen könnte, und der Kongress ist bisher nicht bereit, die Schuldenobergrenze zu erhöhen, während er um eine Einigung über ein Paket von Infrastrukturausgaben ringt. Pessimistische Streaming-Prognose belastet Disney Mit Abstand schwächster Wert im Dow waren Disney (-4,2%). Der Streamingdienst Disney+ wird nach Aussage des CEO Bob Chapek im laufenden Quartal wohl weniger Abonnenten gewinnen als erhofft. Für die Aktien von Lennar ging es um 0,5 Prozent nach unten. Der Baukonzern verwies bei der Veröffentlichung der Ergebnisse für das dritte Quartal auf "beispiellose Herausforderungen in der Lieferkette". Daher sei die Zahl der fertiggestellten Häuser leicht unter der erwarteten Spanne geblieben. Doch sei die Nachfrage weiterhin hoch, hieß es weiter. Uber Technologies stiegen dagegen um 11,5 Prozent. Das Unternehmen erwartet, im laufenden Quartal profitabel zu werden - Monate früher als bisher gedacht. Die Aktie des Uber-Rivalen Lyft legte um 6,5 Prozent zu. Draftkings fielen um 7,4 Prozent. Das Unternehmen bietet 20 Milliarden Dollar für den britischen Sportwettenanbieter Entain. Mit der wieder gestiegenen Risikofreude gab der Dollar leicht nach. Der Dollarindex tendierte knapp behauptet. Staatsanleihen zeigten sich vor der Fed-Sitzung wenig verändert, die Zehnjahresrendite stieg um 1 Basispunkt auf 1,32 Prozent. Dagegen profitierte Öl von der besseren Stimmung am Aktienmarkt, wenngleich die Preise ihre Tageshochs nicht halten konnten. Auch der Goldpreis legte zu, gestützt vom schwächelnden Dollar. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln (END) Dow Jones Newswires September 21, 2021 16:10 ET (20:10 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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