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FRANKFURT (Dow Jones)--Die kursierenden Zinssorgen haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Dienstag überwiegend etwas gedrückt. Der DAX verlor 0,5 Prozent auf 15.398 Punkte. Damit verharrte der DAX zwar weiter in der Seitwärtsspanne zwischen 15.250 und 15.650 Punkten. Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets zeigte sich aber skeptisch: "Die Musik auf der Börsenparty könnte bald aufhören zu spielen", sagte er. Die Bewertung von Aktien sei so hoch, dass sie nur noch gerechtfertigt werden könne, wenn die Unternehmensgewinne schnell zulegten oder die Zinsen nicht weiter stiegen. Beides sei zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer vorstellbar.
"Die Quintessenz ist, dass höhere Zinssätze für längere Zeit negativ sind für Konsumausgaben, Investitionen und Unternehmensgewinne", sagte Torsten Slok, Chefvolkswirt und Partner bei Apollo Global Management. In diesem Umfeld konnten weder Daten zur Stimmung der Einkaufsmanager noch ein vergleichsweise starker ZEW-Konjunkturindex für Impulse sorgen. Auch EZB-Ratsmitglied Olli Rehn hat vor einem zu frühen Nachlassen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die hohe Inflation gewarnt. Sie müsse vielmehr ihre Leitzinsen auch über März hinaus weiter "kontinuierlich" und "präventiv" anheben, um die Inflationserwartungen unter Kontrolle zu halten, um so eine spätere "Schocktherapie" mit extremen Zinserhöhungen wie in den USA in den 1980er Jahren zu vermeiden, sagte Rehn im Interview mit der Börsen-Zeitung. Sein Blick richtete sich besonders auf die aktuellen Tarifrunden wie etwa in Deutschland im öffentlichen Dienst. Bei überzogenen Lohnerhöhungen müsse die EZB "notfalls noch stärker gegensteuern". RWE nach starken Zahlen von Engie sehr fest Im DAX zogen RWE im Fahrwasser von Engie um 2,1 Prozent an, der französische Energieversoger hat starke Zahlen vorgelegt. Linde erholten sich um 1 Prozent. Auch Henkel, Beiersdorf und Deutsche Telekom zogen etwas an: "Der Markt setzt nun wieder stärker auf vergleichsweise konjunkturunabhängige Titel", so ein Händler. Auf der anderen Seite verloren Siemens Energy 2,6, Adidas 2,4 und Vonovia 2 Prozent. Zalando fielen um 1,9 Prozent, der Internet-Händler will nun mit einem Stellenabbau Kosten sparen. Auch die Autotitel gaben nach den jüngsten Gewinnen nun alle nach. In der zweiten Reihe verloren Kion 3,8 Prozent. Dagegen stiegen Rheinmetall um weitere 3,3 Prozent und kehrten mit einem neuen Allzeithoch in das Rennen um einen DAX-Aufstieg bereits im März zurück. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/hru/raz (END) Dow Jones Newswires February 21, 2023 11:47 ET (16:47 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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