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Der G8-Gifpel in Italien zeigte deutlich auf, wie schwierig die Konsensfindung schon bei den 8 größten Industrienationen ist. In der Schlussresolution konnte man sich bei den drängenden Klimafragen nur auf eine Absichtserklärung einigen. Die Lufttemperatur soll in Zukunft nicht mehr als 2% in Durchschnitt ansteigen dürfen. Wie aber will man das konkret verhindern? Und was passiert, wenn sie es doch tut? Bisher wurde in Italien nur „heiße Luft“ versprüht. Die Regierungschefs sollten sich auch hier der Verantwortung für die Nachfolgegeneration bewusst sein. Immerhin ist jetzt zum ersten Mal Amerika bei den Absichtserklärungen mit im Boot. Es dürfte aber klar sein, dass zwar ohne die aktive Mitwirkung von Amerika kein globalen Klimaziele erreicht werden können, mindestens ebenso wichtig sind aber auch die Emerging Markets und hier insbesondere die BRIC-Länder. Hier geht es nicht nur um die Einhaltung der Ziele im Kyoto-Protokoll, sondern wirklich um globale Anstrengungen, die Erwärmung der Luft zu verhindern. Die Verminderung des weltweiten CO2-Ausstosses ist hier nur ein Mosaik im komplexen Klima-Puzzle, was eingehalten muss.
Dabei sind die Fakten zwar bekannt, was aber fehlt, ist ein global anerkannter Schiedsrichter. Wir alle wissen welche verheerenden volkswirtschaftlichen Kosten in der Summe Natur- und Umweltkatastrophen haben werden. Ich nenne das den CO2-Killer, der auch aufgrund der hohen Kosten auch für die Weltbörsen von großer Bedeutung ist. Man muss dabei nur die allseits bekannten Berichte von großen Rückversicherungen wie von der Münchener Rück durchlesen und dabei geht es sicherlich nicht um unnötige Panikmache, um die Versicherungsprämie hochzutreiben. Die steigen schon wegen der zunehmenden Schadenssummen seien es Waldbrände nicht nur in Kalifornien), Erbeben in Entwicklungsländern, Überflutungen (zuletzt wieder in Tschechien) oder Sturmschäden. Ich fordere hier schon lange eine globale Evidenzzentrale und auch Kontrollmechanismen, die global wirken, denn Klimaveränderungen haben nun mal global Auswirkungen, die an keiner Grenze halt machen. Bisher verhielt sich die USA sehr restriktiv und wenig kooperativ, was die Verfolgung von Klimazielen angeht. Unter Obama könnte das anders werden. Aber der CO2-Killer wird ein erheblicher Kostenfaktor für den Energiesektor werden. Dies wird alle Versorger langfristig vor große Herausforderungen stellen. Klimaveränderungen und Umwelt- bzw Naturkatastrophen sind schleichende Zeitbomben, die schon lange tickt, bei denen man aber nicht weiß, wie weit die Lunte sich schon in Richtung des Sprengkopfes bewegt hat. Sie wird nicht in allen Ländern gleichzeitig losgehen aber einige Länder sind besonders gefährdet und andere Länder könnten sogar von der Klimaveränderung profitieren. Klimaveränderung ist auch ein Investmentthema an der Börse, nicht nur weil Green Energy“ immer mehr nachgefragt wird. Demgegenüber steht auch die Finanzierungsmöglichkeit von alternativen Energien, die zuletzt ins Stocken geraten ist und so manches Solarunternehmen an den Rand des Ruins gebracht hat. Es ist auch immer die Frage, wie weit die alternativen Energieunternehmen subventioniert werden und wo die Förderung wegfällt. Der Ausstieg aus der Atomenergie, der durch den Vattenfall-Fall jetzt wieder ein Wahlkampfthema wird, ist auch eine Kosten- und Finanzierungsfrage. Vielen Solarunternehmen wird jetzt in der Finanzkrise der Geldhahn abgedreht. Am besten werden wohl noch chinesische Solarunternehmen mit der Subventionierung der chinesischen Regierung abschneiden, die ich daher nach einer Korrektur auch langfristig weiterhin zum Kauf empfehle. Der Kurs der meisten chinesischen Solarunternehmen explodierte seit März um über 200%, während andere wiederum um die Existenz bangen. Die Schweizer Vermögensverwaltung Jud&Partner (Zürich, www.jpv.ch) hat sich auf dieses Thema spezialisiert und damit zuletzt auch überdurchschnittliche Anlageerfolge erzielt. Das Thema Klimawandel wird wohl nach langfristig ein spannendes und durchaus ertragreiches Investmentthema bleiben, das aber noch nicht von allen Ländern als Chance wahrgenommen wird. Das deutsche 300 Mrd. € Kooperations-Projekt in der Wüste ist noch sehr visionär, zeigt aber den Weg auf, was in Zukunft möglich sein wird. Bezeichnenderweise hat Russland kein einziges börsenotiertes Solarunternehmen und verpasst damit große Chancen. In Energiefrage ist Russland noch rückständig, da es sich zu sehr auf die großen Öl- und Gasvorkommen stützt. Russland setzt vor allem auf veraltete Kernkraftwerke, was wiederum auch eine Zeitbombe ist. Immerhin hat Russland im Gegensatz zu den USA das Kyoto-Protokoll unterschrieben. Der durchaus einnahmeträchtige CO2-Zertfifikatehandel soll durch die Sberbank in Zukunft abgewickelt werden. Es ist auch bezeichnend, dass am 6. Juli mit RusHydro das zweitgrößte Wasserkraftwerk ein IPO an der Londoner Börse wagte und keiner Notiz davon nimmt. Auch dies fällt in den Bereich der Green Energy. Leser des EAST STOCK TRENDS wurde rechtzeitig informiert und konnten vorbörslich im russischen OTC-Handel und hernach an der MICEX in Moskau schon 100% als Pre-GDR machen. RusHydro wurde am 7. März schon in den MICEX10-Index eingeführt und an der Moskauer Börse handelbar gemacht. Der Kurs verdoppelte im Vorfeld des Listings an der Londoner Börse schon von 0,02 auf 0,04 USD. 1 GDR entsprechen 100 Stammaktien. Die Aktie wurde am 6. Juli zum Eröffnungskurs von 3,75 USD in London als GDR handelbar gemacht. Nun soll das GDR wiederum auf Antrag der Gesellschaft in ADR umgewechselt werden, da ein ADR-Programm angekündigt wurde. Am 8. Juli machte RusHydro eine zusätzliche Kapitalerhöhung, die gerade läuft, wobei der russische Staat Mehrheitsaktionär du Hauptzeichner der Aktien bleibt. Am 10 Juli wurde von RusHydro ein Delisting der GDR beantragt, um hernach die ADR einführen zu können. Der GDR/ADR-Wechsel soll am 8. August erfolgen. Alle anderen Medien beachteten dies in inmitten der Krise bemerkenswerte IPO kaum. Auch hier verkauft sich Russland nicht gut genug. Ich musste schon dafür persönlich sorgen, das RusHydro auch an deutschen handelbar gemacht wird, was mir schließlich auch gelang. RusHydro ist jetzt unter der WKN A0Q473 auch an deutschen Börsen handelbar. Am 10. Juli fiel der Kurs um 8,85% auf 3,4 USD. Das Interesse der Medien und Anleger in Deutschland ist aber erstaunlicherweise gleich Null. Hier werden Chancen seitens der Gesellschaft verpasst, neue Investorengruppen global zu erschließen, die man aber braucht, um den Wettkampf mit der Zeit zu gewinnen. Russland ist, was Energieeffizienz und auch Alternative Energie angeht, leider sehr rückständig und verpasst mögliche Zukunftschancen. In den USA wird es aber unter Obama einen Wandel geben und es wird mit China zusammen in einen Wettkampf treten, die Herausforderungen der Zeit anzunehmen. Dies ist im Grund auch für Deutschland eine große Chance, sich zu etablieren und die Marktführerschaft zum Beispiel bei Windenergie zu behaupten. Klimawandel ist eine Zeitbombe mit enormen wirtschaftlichen Auswirkungen. So könnte auch Wasser ein knappes gut werden, um nur eine der vielen bedeutsamen Faktoren anzusprechen. Auch viel RusHydro wird der jeweiligen Wasserpegel von großer Bedeutung sein. Ich habe den Eindruck, die G 8-Treffen sind nicht mehr zeitgemäß und sie bringen uns auch nicht weiter, da immer wieder auf Zeit gespielt wird. Eindeutige Impulse für die Weltwirtschaft sind jedenfalls nicht zu erkennen. Auch wurde leider die Chance verpasst, ein globales Risikofrüherkennungs- und -überwachungssystem zu entwickeln. G20 ist schon ein fortschritt, aber die G20 müssen einen Global-Chef und einen Global Supervisor wählen, der die Gesundungsprozesse überwacht. Wir leben in der Welt des Internets und damit der Vernetzung. Protektionismus oder auf Rufe wie Buy China, USA bringen uns als Weltgemeinschaft nicht weiter, Die Stunde der Wahrheit schlägt dann schneller als einem lieb ist. Die Börse haben recht gute Sensoren für zukünftige Entwicklungen. Das G8-Treffen war leider wieder einmal ein Non Event für die Börse. Das nächste G20 treffen im Herbst wird da schon spannender. Es wird notgedrungen zu neuen Konjunkturprogammen kommen, was die Verschuldung noch mehr ausweiten und die Zinslast noch mehr erhöhen wird. Die Zeitbombe ticken indessen (fast unbemerkt) weiter. Wo aber ist die globale Feuerwehr und wie weit ist die Lunte schon vor dem Sprengkopf angekommen? Obama & Co: es ist fünf vor zwölf. Bitte aufwachen! Die Börse hat indessen die Korrektur fortgesetzt und befindet sich charttechnisch in einer brisanten Ausgangssituation. Alle Welt blickt jetzt auf die Wall Street: Wenn der S&P nachhaltig unter 870 fallen sollte, ist die Gesamtkonstellation sehr bearish. Zu einem deutet sich beim S&P und auch bei Dow Jones eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation an, zum anderen werden bei neuen Tiefs Stopp-loss Order ausgeführt. Auch Sie sollten bei einem S&P bei unter 870 Indexpunkten an den Ostbörsen in Cash gehen, zumindest bei den liquiden Titeln. Ich hatte Ihnen schon vor zwei Wochen geraten in Cash zu gehen, was sich auch schon als richtig herausgestellt hat. Viele erwarten erst für den Herbst starke Korrekturen nach unten; sie können aber aus dem Nichts (bzw aus dem Sommerloch) heraus sehr viel früher kommen, wenn dies die Markttechnik anzeigt. Zum anderen gibt es (zum Glück) auch immer wieder Bärenfallen, so dass Short-Position mit Stopp-loss etwa über dem Einstiegskurs abzusichern ist. Jetzt beginnt die Berichtssaison, wobei der Staat von Alcoa mit einem Verlust von 400 Mio. USD zwar etwas besser ausfiel als erwartet, aber auch keine Trendwende erkennen lässt. Wir bleiben also in intakten Bärmärkten. Am Freitag schloss der DAX mit einem Minus von 1,16% bei 4576 Indexpunkten, wobei das Unterschreiten von 4500 Indexpunkten ein weiteres Verkaufssignal auslöst. Der S&P-Index gab am Freitag hingegen nur um 0,4% auf 879 Indexpunkte nach. Sie wissen bereits, dass die eine sehr kritische und brisante Marke ist. Möglicherweise verhilft das „Plunge Protection Team“ nächste Woche zu einer Zwischenhausse, indem Future-Kontrakte auf den S&P gekauft werden und ein Short-Squeeze auslösen. Die Zahl der Leerverkäufe ist in den USA schon wieder stark gestiegen ebenso wie kreditfinanzierte Käufe. Dennoch wird es unter 870 Indexpunkte sehr bearish. Dementsprechend muss beim Dow Jones nächste Woche die 8000-er Marke halten sonst geht es steil abwärts. Was bleibt ist die Flucht in die Anleihen, so dass Bund-Future und auch der japanische Anleihen-Future weiter freundlich tendieren sollten. Der Ölpreis war letzet Woche schon kräftig von 71 auf 61 USD/Barrel gefallen, was charttechnisch auch ablesbar war. Damit hat der Ölpreis seinen Bullenmarkt seit Anfang des Jahres von 40 auf über 70 USDD/Barrel verlassen. Bei unter 58 USD/Barrel ist sogar eine fortgesetzte Korrektur bis auf 52 USD/Barrel wieder möglich und dann wird es auch für russische Ölwerte wieder kritisch. Ich hatte schon zuvor zu Positionsglattstellungen im EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de) geraten. Cash ist daher wieder King. Der RTS fiel am Freitag um 5,62% auf 835 Indexpunkte, was nach dem Unterschreiten von 950 Indexpunkten charttechnisch vorhersehbar war. Damit schrumpfte auch das Plus von über 80% auf unter 40%. Die von mir EAST STOCK TRENDS empfohlenen RTS-Mini-Short-Zertifikate der RBS liefen schon kräftig in den Gewinn. Ebenso könnte Gold demnächst trotz Mega-Krise weiter nach unten korrigieren, wenn er unter 900 USD/Unze fallen sollte. Den Bullenmarkt seit Oktober letzten Jahre (von 720 auf 950) hat er bereits verlassen. Der größte Aufkäufer von Gold waren zuletzt die Schweiz und ETFs, während die Nachfrage in Indien nachlässt. Indien hat nun auch eine Importsteuer auf Gold erhoben. Auch andere Rohstoffe korrigierten in diesem Umfeld. Der Dollar konnte sich indes bei 1,39 EUR/USD in der Seitwärtsbewegung behaupten. Er befindet sich damit in der Trading-Range 1,38 bis 1,42. Über 1,42 sollten Sie bei Euro long gehen und bei unter 1,37 beim Dollar long gehen. Wenn der Dollar wieder stärker wird, werden die Rohstoffe weiter korrigieren. Auffallend fest ist weiterhin der Bund-Future bei 122,23, was nur ein Zeichen von Flucht in die Anleihen ist. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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