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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Kurs-Rally vom Freitag haben sich Investoren zum Auftakt der neuen Woche eine Verschnaufpause gegönnt. Bei unterdurchschnittlichen Handelsumsätzen gaben die Kurse überwiegend leicht nach. Am Ende des Xetra-Handels stand für den DAX ein Minus von 0,3% oder 19 Punkten auf 6.279 zu Buche. "Die Höchststände von Anfang August scheinen noch immer eine Nummer zu groß zu sein", resümierte êin Händler. Am 6. August hatte der DAX bei 6.387 Punkten den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht.
Umgesetzt wurden in den 30 DAX-Titeln auf dem Handelssystem Xetra rund 69,5 Mio Aktien im Gesamtwert von etwa 2,85 Mrd EUR. Am Freitag lagen die Umsätze mit 113,6 Mio Aktien im Wert von rund 3,66 Mrd EUR deutlich höher. Auch das Fehlen kusrbewegender Nachrichten und von Konjunkturdaten führten Händler als Gründe für die Lethargie am Markt ins Feld. Aus technischer Sicht sei der DAX bei 6.150 Punkten unterstützt, hier verlaufe die Durchschnittslinie der vergangenen 38 Handelstage. Das Zweijahreshoch sei unverändert ein Widerstand. Siemens belasteten als Schwergewicht den DAX. Mit einem Anteil von mehr als 10% sind Siemens der schwerste Titel im deutschen Leitindex. Die Aktie büßte nach Aussagen des Konzerns zum vierten Quartal 1,8% auf 77,84 EUR ein. "Man hat die Aktie in der ersten Euphorie über geringere Restrukturierungskosten und einen starken Sektorengewinn im vierten Quartal über 80 EUR hochgezogen. Dann aber wurden vermutlich Gewinne mitgenommen, die man mit einer um 4% unter dem Marktkonsens liegenden Umsatzprognose für das vierte Quartal gut begründen kann", sagte ein Broker. MAN verloren 1,2% auf 79,93 EUR. Hier verwiesen Händler auf Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten starken Anstieg. Mit einem Plus von mehr als 20% führen MAN auf Monatssicht die Gewinner im DAX an. Auch positive Analystenkommentare der Deutschen Bank und der Commerzbank halfen der laut Händlern "überkauften" Aktie nicht ins Plus. Ähnlich wurde angesichts der 0,8% schwächeren Metro-Aktie argumentiert, die auf Monatssicht um fast 20% gestiegen ist. Merck KGaA gaben um 1,4% auf 62,10 EUR nach. Das ablehnende Votum eines EU-Ausschusses zum Multiple-Sklerose-Medikament "Cladribin" in Tablettenform habe wie schon am Freitag die Aktie belastet, sagten Händler. Zudem haben die Deutsche Bank und die WestLB die Merck-Aktie abgestuft. Continental verbilligten sich um 3,1% auf 54,69 EUR. Der Automobilzulieferer will über zwei weitere Anleihen bis zu 1,25 Mrd EUR frisches Geld einsammeln und damit die Schulden weiter senken. Händler vermuteten, dass Anleger Aktien verkauften und sich stattdessen die Anleihen ins Portfolio legen, die laut Kreisen mit 6,8% verzinst sind. adidas dagegen legten nach kräftigen Kursgewinne am Freitag noch eine Schippe drauf und stiegen um 0,9% auf 46,36 EUR. Das ist der höchste Stand der Aktie seit Anfang Januar 2008. Gute Auftragseingänge des US-Kontrahenten Nike hatten bereits am Freitag auch adidas gestützt. Auch in der zweiten Reihe fielen Kursgewinne vor allem von Aktien auf, die wie adidas stark vom privaten Konsum abhängen. So kletterten Fielmann ebenso auf ein neues Allzeithoch wie Hugo Boss. Fielmann schlossen 2,9% fester bei 68,40 EUR und Hugo Boss zogen um 2,8% auf 41,32 EUR an. Zu Fielmann hieß es im Handel, die Aktie sei dividendenstark, das Unternehmen solide finanziert und das Geschäftsmodell krisensicher. Die im TecDAX gelisteten ADVA Optical brachen schon im frühen Handel über die 5-EUR-Marke nach oben aus und kletterte im weiteren Verlauf kontinuierlich. Die Papiere schlossen 8,2% höher bei 5,39 EUR, das ist der höchste Stand seit fast drei Jahren. -Von Benjamin Krieger, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 219, benjamin.krieger@dowjones.com DJG/bek/cln Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc. | ||
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