Alt 21.08.15, 15:36
Standard Rentenreport KW 34: Keine klaren Zinssignale von der Fed
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Sorge um chinesische Wirtschaft drückt den Aktienmarkt.

Bereits Mitte der Woche ging es kräftig abwärts am deutschen Aktienmarkt. Der fortgesetzte Kursrutsch an den chinesischen Börsen und die Sorge um die wirtschaftliche Verfassung des Landes sowie mögliche Auswirkungen auf die Nachbarländer verunsicherten am Donnerstag dann weiter die Anleger. Zudem drückte die Talfahrt der Ölpreise, ausgelöst durch einen überraschenden Anstieg der US-Ölvorräte, die Stimmung der Anleger.

Das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll der jüngsten Sitzung der Federal Reserve lieferte keine klaren Signale für eine Zinsanhebung im September. Marktbeobachter werteten es jedoch als Hinweis darauf, dass die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung bereits im September sinkt. Wie aus dem Protokoll hervorgeht, sind die Notenbanker zwar der Meinung, dass sich die Voraussetzungen für eine geldpolitische Wende zuletzt verbessert hätten, doch seien die Bedingungen noch nicht ausreichend. Es gebe noch Raum für Verbesserung auf dem von der Fed stark beachteten Arbeitsmarkt. Zusätzlich wurde auf die weiterhin niedrige Inflation verwiesen. Auch die Lage in China und mögliche Abwärtsrisiken für die eigene Wirtschaft bereitet einigen Fed-Mitgliedern Sorge.

Der Euro profitierte deutlich von der Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbank und notierte am Freitag bei 1,1250 Dollar.

Bundesanleihen

Während zu Wochenbeginn insbesondere Anleihen aus den Euro-Peripheriestaaten noch von der Einigung der Euro-Finanzminister auf ein drittes Hilfspaket für Griechenland profitierten und die Renditen deutlich niedriger notierten, belastete am Dienstag der überraschend starke Anstieg der Kerninflationsrate in Großbritannien den Anleihenmarkt. Die britische Teuerungsrate legte im Juli auf 1,2 Prozent noch 0,8 Prozent im Vormonat zu. Zwar dürften auch einzelne Sondereffekte für den Anstieg verantwortlich sein, sollte die Inflationsrate ihren Boden durchschritten haben, dürfte die Bank of England Anfang 2016 als eine der ersten Notenbanken in Europa die Zinswende einläuten.

Am Donnerstag erhielten Bundesanleihen neben den schwachen Aktienmärkten in Europa insbesondere durch das am Vorabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der Fed Rückenwind. Die Rendite zehnjähriger Bunds fiel zwischenzeitlich auf 0,57 Prozent. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future kletterte bis Freitagmittag auf 155,50 Punkte.


Anlegertrends

Lufthansa Hybrid-Bond Umsatzspitzenreiter

Die letzte Woche emittierte und rege nachgefragte Hybridanleihe der Deutschen Lufthansa (WKN: A161YP) führte auch diese Woche die Liste der Umsatzspitzenreiter der Anleihen an der der Börse Stuttgart an. Die aktuell mit 5,125% verzinste, 2075 fällige Anleihe wird aufgrund ihrer Nachrangigkeit gegenüber anderen bestehenden Finanzschulden der Lufthansa von S&P mit BB bewertet. Am Freitag notierte das Papier bei 100,10.

ThyssenKrupp setzt Erholungskurs fort

Das Sparprogramm von ThyssenKrupp zeigt Wirkung. Der Stahl und Industriekonzern hat im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen und konnte sein operatives Ergebnis um mehr als ein Drittel steigern. Angesichts der positiven Entwicklung bestätigte der Konzern seine Gewinnziele für das Geschäftsjahr, das am 30. September endet. Bezüglich der Umsatzprognose zeigte er sich angesichts rückläufiger Werkstoff- und Stahlpreise allerdings pessimistischer.

Die Unternehmensanleihen von ThyssenKrupp erfreuten sich diese Woche dennoch großer Nachfrage. Anleger interessierten sich insbesondere für den bis November 2020 laufende Bond (WKN: A14J57). Das Papier wird mit 1,75 Prozent p.a. verzinst und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. S&P bewertet den Titel mit BB. Die Anleihe notierte am Freitag bei 99,10 Euro.

Ralph Lauren Corp. Neuemission gefragt

Das an der New York Stock Exchange gelistete Modeunternehmen Ralph Lauren emittierte diese Woche eine fünfjährige Anleihe (WKN: A1Z5JS) im Volumen von 300 Millionen US-Dollar, die auf reges Interesse bei Anlegern an der Börse Stuttgart stieß. Das Papier ist mit einem Kupon von 2,625 Prozent ausgestattet, die Zinszahlung erfolgt halbjährlich. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 2.000 US-Dollar. Begeben zu 99,795 notiert die von S&P mit A geratete Fremdwährungsanleihe am Freitag bei 100,68 Prozent.

Das US-amerikanische Unternehmen hatte für das im März 2015 abgelaufene Geschäftsjahr einen Umsatz von 7,6 Milliarden USD, ein EBITDA von 1,3 Milliarden USD sowie ein Reingewinn in Höhe von 702 Millionen USD vermeldet. Nach eigenen Angaben betrieb das Unternehmen zum Geschäftsjahresende weltweit 466 eigene Läden, darunter 143 Ralph Lauren-, 64 Club Monaco- und 259 Polo Factory-Stores. Hinzu kommen weltweit 536 Concessions und rund 210 in Lizenz geführte Standorte, darunter 72 Ralph Lauren- und 119 Club Monaco-Filialen sowie 23 Shop-in-Shops.


Neueinführungen

Ralph Lauren Corp.

Mit Ralph Lauren (WKN wkn: A1Z5JS) war ein illustrer Name in dieser Woche am Kapitalmarkt aktiv. Das an der NYSE gelistete Bekleidungsunternehmen emittierte eine fünfjährige Anleihe im Volumen von 300 Millionen USD. Unterteilt in Inhaberteilschuldverschreibungen à 2.000 USD bietet das Papier einen Kupon von 2,625 Prozent p.a. bei halbjährlicher Zinszahlung. Begeben zu 99,795 notiert die von S&P mit A geratete Fremdwährungsanleihe nach wie vor um pari.

Das US-amerikanische Unternehmen hatte für das im März 2015 abgelaufene Geschäftsjahr einen Umsatz von 7,6 Milliarden USD, ein EBITDA von 1,3 Milliarden USD sowie ein Reingewinn in Höhe von 702 Millionen USD vermeldet. Nach eigenen Angaben betrieb das Unternehmen zum Geschäftsjahresende weltweit 466 eigene Läden, darunter 143 Ralph Lauren-, 64 Club Monaco- und 259 Polo Factory-Stores. Hinzu kommen weltweit 536 Concessions und rund 210 in Lizenz geführte Standorte, darunter 72 Ralph Lauren- und 119 Club Monaco-Filialen sowie 23 Shop-in-Shops.

European Investment Bank (EIB)

Die EIB ist die „Bank der Europäischen Union“ (WKN A1Z497). Sie gehört den EU-Mitgliedstaaten und vertritt deren Interessen. Dabei arbeitet sie eng mit den EU-Organen zusammen, um die Politik der EU umzusetzen. Die vorrangigen Ziele der EIB sind die Förderung von Projekten, die einen wesentlichen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung in Europa leisten. Die Bank verfolgt nach eigenen Angaben einen antizyklischen Kurs und konzentriert sich dabei auf vier vorrangige Bereiche: Innovation und Kompetenz, Zugang kleinerer Unternehmen zu Finanzierungen, Klimaschutz sowie strategische Infrastruktur. Laut EIB ist die Bank der Höhe nach der größte multilaterale Anleiheemittent und Darlehensgeber der Welt.

Diesen Ruf untermauernd war die EIB auch diese Woche wieder am Anleihemarkt aktiv und hat eine 500 Millionen schwere Anleihe denominiert in Südafrikanischen Rand (ZAR) platziert. Gestückelt in je 5.000 ZAR bietet die zehnjährige Fremdwährungsanleihe einen Zins von jährlich 8,75 Prozent. Mit dem am gestrigen Dienstag festgestellten Kurs von 99,60 notiert das Papier unter dem Emissionspreis von 101,029.

Deutsche Lufthansa AG

Nach wie vor rege nachgefragt ist die in der vergangenen Ausgabe vorgestellte Hybridanleihe der deutschen Fluglinie (WKN A161YP). So wurden an den ersten beiden Handelstagen dieser Woche in Stuttgart fast 10 Millionen Euro gehandelt. Die aktuell mit 5,125% verzinste, 2075 fällige Hybridanleihe wird aufgrund ihrer Nachrangigkeit gegenüber anderen bestehenden Finanzschulden der Lufthansa von S&P mit BB bewertet. Die Anleihe notiert aktuell um 100,25/100,30 und damit über dem Emissionspreis von 99,448.


Börse Stuttgart TV

Charts & Co.: Yuan-Abwertung – Alles halb so schlimm?

„Zwei kleine Abwertungen der chinesischen Währung reichten aus, um Schockwellen um die Weltbörsen zu schicken“ heißt es in einem Artikel der FAZ von vergangener Woche. Fakt ist: Die Nervosität vieler Anleger wird größer. Zu Recht? Wie gefährlich sind die Interventionen der chinesischen Zentralbank? Finanzmarktanalyst Jochen Stanzl, GodmodeTrader, bei Börse Stuttgart TV.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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