Beitrag gelesen: 1184 x |
||
FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt ist bis Dienstagmittag in eine Seitwärtsbewegung auf niedrigerem Niveau eingeschwenkt. "Der Markt ist aufgrund der Furcht vor dem Double Dip angeschlagen", sagt ein Börsianer. Die Anleger warteten nun auf neue Impulse von Wall Street am Nachmittag. Bis 13.00 Uhr verliert der DAX 0,9% bzw 56 Punkte auf 5.955 Punkte und notiert damit schwächer.
In Japan hat der Nikkei-225 ein neues Jahrestief markiert und unter 9.000 Punkte geschlossen. Auch der Dollar notiert unterhalb der wichtigen Marke von 85 JPY. Dieses Niveau gilt nicht nur als psychologisch wichtige Barriere, sondern ist auch ein vielbeachtetes Risikobarometer. Da passt es ins Bild, dass Martin Weale, das neueste Mitglied im Geldpolitischen Ausschuss der Bank of England, in einem Interview mit der Zeitung "The Times" vor einem neuerlichen Abgleiten der britischen Wirtschaft in die Rezession gewarnt hat. Die Nachrichtenlage bei Unternehmen ist indes dünn. Zahlen hat nur noch Kabel Deutschland vorgelegt. Im Fokus steht der belgische Geschäftsklimaindex als Vorlaufindikator für den ifo-Index am Mittwoch. Ebenso wird in den USA auf die ausstehenden Hausverkäufe als Vorlauf für die Neubauverkäufe am Mittwoch geachtet. Die am Vormittag veröffentlichten Daten zu den Auftragseingängen Juni aus der EU und die deutsche BIP-Revision setzten keine Akzente. Für Besorgnis unter Charttechnikern sorgt die zweite Auslösung des "Hindenburg Omens" an der Wall Street. Analysten halten diese Bestätigung des stark bearishen Indikators für eine Warnung vor einem Aktien-Crash. Mit dem Fall unter die 6.000 Punkte-Marke sehen Teilnehmer nun Potenzial bis in den Bereich von 5.900 Punkte im DAX. Derzeit notiert der Leitindex an der 200-Tage-Linie bei 5.950. Mit einem Abschlag von 4% auf 32,30 EUR geraten HeidelbergCement unter starken Abgabedruck. Die Aktie wird von einem gesenkten Ausblick des Wettbewerbers CRH belastet. Die Iren rechnen nunmehr mit einer im zweiten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr rückläufigen Profitabilität in Dollar, bislang ging der Baustoffhersteller von einer Verbesserung aus. CRH selbst brechen um mehr als 15% ein. Gemieden werden vor allem zyklische Werte angesichts der anhaltenden Konjunkturängste. So verlieren BASF 1,3% auf 42,18 EUR, Daimler 0,8% auf 38,85 EUR, Infineon 1,7% auf 4,53 EUR oder ThyssenKrupp 1,7% auf 22,08 EUR. Auch Finanzwerte werden verkauft: Allianz büßen 1,4% auf 81,37 EUR ein, Commerzbank 0,8% auf 6,67 EUR und Deutsche Bank 0,9% auf 50,81 EUR. Als "überwiegend inline" und "ohne große Impulse" werten Händler die Zahlen von Kabel Deutschland. Umsatz- und Gewinnziffern würden ohne größere Abweichungen um die Prognosen schwanken. Erfreulich sei die auf den oberen Rand der EBITDA-Spanne präzisierte Prognose. Kabel Deutschland ziehen 0,3% an. DJG/mpt/reh Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|