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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der zweitägigen Rally haben die Indizes an der Wall Street auch am Dienstag zugelegt - wenn auch mit geringerem Tempo. Nach einer anfänglichen Konsolidierung nahmen die Kurse im späten Handel wieder Fahrt auf. "Anleger kaufen in dieser Woche weiter fast überall während der Rücksetzer, wobei die Stimmung am Markt durch die bisher gute Berichtssaison, in der die meisten Unternehmen die Erwartungen übertroffen haben, beflügelt wird", sagte Analyst Pierre Veyret von Activtrades.
Die jüngsten deutlichen Kursgewinne wurden als "Lichtblick" angesichts der düsteren Januar-Bilanz bezeichnet. Hier hatten den Markt Zinserhöhungserwartungen massiv belastet. Doch ob diese Gegenbewegung nun bald auslaufe, sei noch nicht sicher, hieß es. Der Dow-Jones-Index gewann 0,8 Prozent auf 35.405 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite stiegen um jeweils 0,7 Prozent. Den 2.465 (Montag: 2.744) Kursgewinnern standen dabei 994 (633) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 85 (129) Titel. Etwas gedämpft wurde die Kauflaune vom sich weiter zuspitzenden Ukraine-Konflikt. Die USA haben Familienangehörige von Regierungsmitarbeitern in Belarus zum Verlassen des Landes aufgefordert. Zudem hat die US-Regierung Sanktionen gegen das Umfeld von Präsident Putin für den Fall eines Einmarsches vorbereitet. Die USA drohten Russland im Falle eines Angriffs erneut massive Wirtschaftssanktionen an. Zudem wurde auf den Umstand verwiesen, dass Phasen steigender Leitzinsen historisch betrachtet Aktien meist nur kurz belastet hätten. Die Inflation sei das größere Problem und die werde nun angegangen, hieß es mit Blick auf die US-Geldpolitik. Doch auch eine straffere Geldpolitik könnte die Konjunktur bremsen. "Der Markt hat sich mit der Erwartung einer Konjunktur-Abschwächung selbst übertroffen. Wenn wir uns die Wirtschaftsdaten ansehen, deutet wenig darauf hin, dass wir etwas anderes als eine leichte Abschwächung erleben werden", so Chefstrategin Seema Shah von Principal Global Investors. Gestützt wurde diese Sicht durch durchwachsene US-Konjunkturdaten. So ist der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe im Januar einen Tick besser als erwartet ausgefallen. Die Aktivität in der US-Industrie hat im Januar gegenüber dem Vormonat dagegen abgenommen. Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2020. Volkswirte hatten aber einen noch tieferen Stand erwartet. Die US-Bauausgaben lagen im Dezember klar unter der Prognose. Exxon Mobil nach Zahlen auf Zweieinhalbjahreshoch Unter den Einzelaktien stiegen Exxon Mobil um 6,4 Prozent auf ein Zweieinhalbjahreshoch. Der Mineralölkonzern hat die Gewinnerwartungen geschlagen und den Umsatz um 80 Prozent gesteigert. Für die Chevron-Aktie ging es 2,6 Prozent aufwärts. United Parcel Service schossen um 14,1 Prozent empor. Auch der Paketlogistiker übertrumpft die Gewinnprognosen des Marktes und glänzte auch mit der Erlösentwicklung. Besonders gut kam eine deutliche Anhebung der Quartalsdividende an. Im Schlepptau zogen Fedex um 2,5 Prozent an. AT&T fielen um 4,2 Prozent. Der Telekommunikationskonzern kündigte eine Halbierung der Dividendenausschüttung an und will seine Sparte Warner Media durch eine Abspaltung veräußern. Nach einer erhöhten Prognose stiegen die Chemietitel von Cabot um 13,1 Prozent. Euro weiter mit Rückenwind Der Dollar-Index verlor weitere 0,3 Prozent. Der Euro setzte dagegen seine Erholungsbewegung fort und stieg auf 1,1269 Dollar. In die Woche gestartet war er mit etwa 1,1150. Die vorläufigen Inflationszahlen für Januar aus Deutschland und Spanien hätten nach oben überrascht und erhöhten den Druck auf die EZB, doch verstärkt die Geldpolitik zu straffen, hieß es. Die Unicredit schließt falkenhaftere Signale der EZB daher nicht aus. Am US-Anleihemarkt erholten sich die Renditen von anfänglichen Verlusten und legten leicht zu. Nach dem volatilen Januar, in dem die zehnjährige Rendite zwischenzeitlich auf ein Zweijahreshoch um 1,9 Prozent gestiegen war, sprachen Teilnehmer von einer Stabilisierung. In den Fokus rückte der US-Arbeitsmarktbericht für Januar am Freitag. Anleger bereiten sich zudem auf den Beginn des Zinserhöhungszyklus durch die US-Notenbank vor, der im März beginnen dürfte. Der etwas schwächere Greenback und die geopolitischen Spannungen stützten den Goldpreis, der wieder über die Marke von 1.800 Dollar stieg. Auch als Inflationsschutz - vor allem in Europa - gewinne das Edelmetall wieder an Bedeutung, hieß es. Die Ölpreise legten nach anfänglichen Verlusten leicht zu. Händler sprachen von einer überkauften Situation - angesichts der jüngsten Rally. Die Blicke seien auf das Treffen der Opec+ am Mittwoch gerichtet. Es wird erwartet, dass eine Produktionssteigerung von 400.000 Barrel pro Tag ab März beschlossen wird. Der Ukraine-Konflikt verhindere kurzfristig einen deutlichen Preisrückgang. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires February 01, 2022 16:16 ET (21:16 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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