Alt 21.02.23, 19:35
Standard Wenig Bewegung - Hongkong unter Druck
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Börsen hat sich am Dienstag wenig getan. Die meisten Indizes lagen entweder knapp im Plus oder ebenso knapp im Minus. Es fehlten angesichts des Feiertages in den USA am Vortag wichtige Vorlagen. Auch die chinesischen Börsen zeigten sich uneinheitlich, allerdings stach Hongkong mit deutlichen Verlusten heraus. Insgesamt stehe der chinesische Aktienmarkt, aber insbesondere der internationaler aufgestellte in Hongkong, im Zeichen der sich deutlich eintrübenden US-amerikanischen Beziehungen. Für Unruhe sorgten die anstehenden Treffen zwischen Russland und China. Denn neben den USA habe nun auch die EU "rote Linien" gezogen, was man den Chinesen an Russland-Unterstützung noch durchgehen lassen wolle, hieß es im Handel. Bei einem Überschreiten dieser Linien drohen Sanktionen gegen China.

In diesem Umfeld gewann der Schanghai-Composite 0,3 Prozent. Der HSI in Hongkong verlor allerdings belastet vom Technologiesektor 1,5 Prozent im späten Handel und gab die Vortagesaufschläge mehr als ab. Die Analysten von Huaxi Securities sehen die Kernlandindizes in einer anhaltenden Konsolidierungsphase und erwarten kurzfristig eine Seitwärtsbewegung. Langfristig spreche aber die Konjunkturentwicklung in China für den lokalen Aktienmarkt. Insofern stellten Schwächeperioden des Marktes Kaufgelegenheiten dar.

Immobilientitel in Hongkong gefragt

In Hongkong liefen Immobilienwerte wie schon am Vortag vorneweg. Country Garden Holdings und China Overseas Land & Investment klettern um 1,1 bzw. 1,5 Prozent. Es stützte die Ankündigung weiterer staatlicher Hilfen im Rahmen eines Pilotprogramms und möglicherweise auch eine Lockerung der chinesischen Geldpolitik. Die Aktien der HSBC verloren nach Vorlage von Geschäftszahlen für das vierte Quartal 1,4 Prozent. Zwar bescherten gestiegene Zinsen der britischen Bank im vierten Quartal einen deutlichen Gewinnanstieg. Allerdings wurde das Ergebnis durch hohe Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite belastet, die sich allein im vierten Quartal auf 1,4 Milliarden Dollar beliefen. Im Gesamtjahr waren es 3,6 Milliarden Dollar. Geschuldet war dies zum Teil dem Engagement der Bank im chinesischen Immobiliensektor.

In Japan sank der Nikkei-225 um 0,2 Prozent - belastet von Elektronik- und Finanzwerten. Händler sprachen von verunsicherten Anlegern wegen der Unwägbarkeiten der japanischen Geldpolitik mit dem Wechsel an der Spitze der Zentralbank.

Der südkoreanische Kospi drehte 0,2 Prozent ins Plus - gestützt von Bau- und Stahlpapieren. Anleger setzen auf chinesische Konjunkturstimuli. Elektroniktitel und der Internetsektor bremsten dagegen den Markt. Vorläufige Daten aus den ersten 20 Tagen des Februars zeigten, dass die Exportnation auf ein weiteres Handelsbilanzdefizit im Monat zusteuert. Insbesondere der Export von Halbleitern und Mobiltelefonen stottert. Das Indexschwergewicht Samsung Electronics büßte 1,0 Prozent ein. Nach Vorlage von Viertquartalszahlen stiegen Samsung Fire & Marine Insurance 0,5 Prozent. Laut den Analysten von S&P Global Ratings dürfte die Gesellschaft in den kommenden zwei Jahren nachhaltig profitabel bleiben. Der Versicherer dürfte zudem von steigenden Zinsen profitieren.

BHP mit Gewinneinbruch

In Australien schloss der S&P/ASX-200 mit Abschlägen von 0,2 Prozent. Das Sitzungsprotokoll der jüngsten Notenbanksitzung in Australien hatte Anlegern noch einmal die falkenhafte Gesinnung der Notenbanker in Erinnerung gerufen. Gleichwohl gaben Bankenwerte Teile ihre Vortagesgewinne wieder ab - trotz der Aussicht auf steigende Leitzinsen. Reisetitel gerieten mit den Zinsspekulationen unter Druck. Webjet, Corporate Travel Management und Qantas Airways sanken zwischen 1,6 und 2,7 Prozent. Anziehende Zinsen könnten die Konjunktur abwürgen, Verbraucher dürften dann ihre Reisebudgets herunterfahren, so die Furcht des Marktes.

Niedrigere Rohstoffpreise haben dem Bergbaukonzern BHP im ersten Geschäftshalbjahr einen spürbaren Gewinnrückgang eingebrockt. Damit fiel auch die Dividende niedriger aus als im Vorjahreszeitraum. Für das restliche Geschäftsjahr zeigt sich das Management dank der Nachfrage aus China und Indien aber zuversichtlich. Der Kurs ermäßigte sich um 0,3 Prozent.

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