Alt 18.05.12, 19:37
Standard XETRA-SCHLUSS/Volatiles Geschäft vor dem Wochenende
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag erneut nachgeben. Der DAX verlor 0,6 Prozent oder 38 auf 6.271 Punkte. Auf Wochensicht hat er damit sogar 3,2 Prozent eingebüßt. Das Geschäft verlief sehr volatil. Vorübergehend gelang der Dreh in die Gewinnzone, doch dann ging es im Gefolge der US-Börsen wieder nach unten. Der viel beachtete Börsengang von Facebook brachte zunächst kaum Zeichnungsgewinne. Kurz nach Handelsstart fiel die Aktie sogar kurzzeitig wieder auf den Ausgabepreis zurück, nach einem anfänglichen Plus von 13 Prozent.

Die Furcht vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone sei groß, meinte ein Händler. Neue Hiobsbotschaften heizten diese Befürchtungen an: Die Ratingagentur Fitch hat die Bonität Griechenlands von "B-" auf "CCC" gesenkt, während der Konkurrent Moody's die Kreditwürdigkeit von gleich 16 spanischen Banken gesenkt hat. Es gab aber auch gute Nachrichten. So scheinen sich die Griechen zu besinnen. Einer Umfrage zufolge liegt die konservative Nea Dimokratia in der Wählergunst wieder vor der linksradikalen Syriza-Partei. "Das signalisiert, dass die Griechen zunehmend verstehen, dass die nächste Wahl auch eine Entscheidung über die Zusammenarbeit mit den Geberländern ist", meinte Lutz Karpowitz, Devisenanalyst bei der Commerzbank.

Auch in Irland stehen die Zeichen auf Entspannung. Die große Mehrheit der Iren befürwortet den Beitritt ihres Landes zum europäischen Fiskalpakt. In einer gemeinsamen Umfrage des Wettbüros Paddy Power und des Meinungsforschungsinstituts Red c Poll sagten 62 Prozent der Iren, sie unterstützen den Plan der Regierung, den Pakt in Kraft zu setzen. Die Volksabstimmung ist für den 31. Mai angesetzt. Mit dem Fiskalpakt verpflichten sich die Länder zu einer sparsamen Haushaltspolitik und einer strikten Begrenzung der Neuverschuldung. Die Umsätze waren für einen so genannten Brückentag nicht allzu niedrig. Gehandelt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 192,6 (Vortag: 111,3) Millionen Aktien im Wert von rund 3,89 (Vortag: 2,04) Milliarden Euro.

Automobilwerte und Aktien der Zulieferer erlitten Verluste. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, dass bei den chinesischen Händlern die Automobilbestände gestiegen seien. Damit drohen Preisrückgänge auf dem chinesischen Markt. China ist der wichtigste Wachstumsmarkt für deutsche Hersteller. BMW verloren 2,3 Prozent auf 61,31 Euro, VW fielen um 2 Prozent auf 128,20 Euro. Dürr gaben sogar um 4,9 Prozent auf 40,64 Euro nach. Dagegen erholten sich E.ON von den vorherigen Verlusten und rückten um 1,2 Prozent auf 15,20 Euro vor. Auch ThyssenKrupp stabilisierten sich einem Plus von 0,4 Prozent auf 14,89 Euro etwas.

Gefragt waren Solarworld. Das US-Handelsministerium hat die Anti-Dumping-Zölle gegen chinesische Solarmodule drastisch erhöht und damit einer von Solarworld mitinitiierten Klage stattgegeben. Allerdings habe die Entscheidung das Risiko eines Gegenschlags durch die chinesische Regierung erhöht, sagte equinet-Analyst Stefan Freudenreich. Noch dazu seien die Chinesen nicht unvorbereitet gewesen und hätten Fertigungsschritte bereits nach Taiwan verlagert. Solarworld kletterten um 6,5 Prozent auf 1,62 Euro.

DJG/mif/ros

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