Alt 16.05.11, 18:22
Standard XETRA-SCHLUSS/Knapp behauptet - Kräftige Euro-Erholung treibt DAX
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FRANKFURT (Dow Jones) - Knapp behauptet und damit sehr gut von den Tagestiefs erholt ist der deutsche Aktienmarkt am Montag aus dem Handel gegangen. Die Staatsschuldenkrise im Euroraum sei überbewertet worden, hieß es im Handel. "Dem Markt ist klar geworden, dass die Affäre um Strauss-Kahn keine faktische Änderung der bisherigen Politik bedeutet", sagte ein Händler mit Verweis auf den internationalen Währungsfonds IWF.

IWF-Chef Strauss-Kahn konnte wegen seiner Verhaftung in den USA nicht am Ecofin-Treffen der Finanzminister der Eurogruppe teilnehmen. Händler rechnen dennoch damit, dass eine Aufstockung der Hilfen für Griechenland beschlossen wird. Der Verkaufsdruck an den Aktien- und Devisenmärkten ebbte daher ab Mittag ab und trieb den Euro um über einen Cent über die 1,42er-Marke. Der DAX gab nach deutlich höheren Verlusten im Verlauf nur 0,2% oder 16 auf 7.388 Zähler nach. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 152,5 (Vortag: 135,1) Mio Aktien im Wert von rund 3,67 (Vortag: 3,48) Mrd EUR.

Bei den Konjunkturdaten war die Lage eher gemischt: In der Eurozone sprang die Inflation auf 2,8% im April und damit ein neues 30-Monats-Hoch. Dies weckte Zins-Erhöhungs-Ängste. Freundlich aufgenommen wurde hingegen der Empire State Index aus den USA. Er fiel zwar auf 11,88 nach 21,70 im April zurück, was aber als positive Zahl immer noch eine Beschleunigung der Geschäftsaktivitäten bedeutet.

Die Sorge vor einem Umschuldungsszenario für Griechenland machte vor allem Finanzwerte zu den großen Verlierern. Commerzbank gaben um 3,5% auf 3,85 EUR nach, für Deutsche Bank ging es um 0,8% auf 41,90 EUR nach unten. Allianz und Munich Re fielen um je 0,7%. Alle Finanzwerte erholten sich aber deutlich von den Tagestiefs.

Auch die zyklischen Autowerte konnten sich nach kräftigen Gewinnmitnahmen erholen. VW fielen im Tagesverlauf über 3% und schlossen nur 0,8% tiefer bei 127,45 EUR. Auch BMW schlossen nur 0,5% tiefer, Daimler um 0,9%. Versorger litten unter Zinserhöhungs-Sorgen. E.ON verloren 0,9% auf 20,48 EUR, RWE 1,6% auf 42,22 EUR.

Deutsche Börsen sprangen hingegen um 3,8% auf 56,40 EUR. Die Konkurrenzbörse Nasdaq hat ihr Gegengebot für die New Yorker Börse NYSE zurückgezogen. Händler begründeten den Kurssprung mit der Erleichterung, dass die Börse nun nicht in ein teures Bietergefecht verwickelt werde.

Im MDAX fielen Tognum leicht um 0,5% auf 25,92 EUR. Hier geht der Markt nun davon aus, dass das Tognum-Management das erhöhte Angebot von Daimler akzeptiert. Hochtief stiegen um 1,7% auf 58,47 EUR nach Geschäftsausweis für das erste Quartal. Besonders gut gefiel Marc Gabriel, Analyst des Bankhauses Lampe, der starke Auftragseingang des Essener Bauunternehmens. Dieser sichere für die kommenden beiden Jahre die Auslastung.

DJG/mod/raz

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